Amadou Dante (Sturm) und Amar Dedic (Salzburg)
GEPA/Gintare Karpaviciute
Bundesliga

Punkteteilung macht Liga wieder spannend

Red Bull Salzburg startet zum vierten Mal in den fünf Jahren seit der Modusänderung als Tabellenführer in die Meistergruppe der Admiral Bundesliga. Verfolger Puntigamer Sturm Graz hat nach der Punkteteilung allerdings nur drei Zähler Rückstand auf die „Bullen“, was die Liga im Finish wieder spannend macht. Einfach zu verstehen ist der Modus aber nicht. Spannung verspricht auch die Auslosung von Dienstag für die Spielpläne der Meister- und Qualifikationsgruppe.

Während die Reihung in der Tabelle des Grunddurchgangs schon für manche schwierig nachzuvollziehen war, weil bei Punktegleichheit das direkte Duell und nicht die Tordifferenz ausschlaggebend war, kommt nach der Halbierung der Punkte ein weiteres Kriterium dazu. Bei jenen Vereinen, die nach dem Grunddurchgang eine ungerade Anzahl an Punkten hatten, wurde ein halber Punkt abgerundet. Diese Clubs werden am Ende des Finaldurchgangs bei Punktegleichheit mit anderen Mannschaften vorgereiht.

In der Meistergruppe betrifft das neben Leader Salzburg auch den Tabellenvierten Rapid. In der Qualifikationsgruppe würden die zweitplatzierte Austria Lustenau, der Dritte RZ Pellets WAC und Schlusslicht Cashpoint SCR Altach bei Punktegleichheit mit einem anderen Verein die Nase vorne haben.

Tabellen Admiral Bundesliga nach Punkteteilung

Meistergruppe:
1. Red Bull Salzburg 22 17 4 1 49:13 27 *
2. Puntigamer Sturm Graz 22 14 6 2 37:15 24
3. LASK 22 10 8 4 38:28 19
4. Rapid Wien 22 10 3 9 34:26 16 *
5. FK Austria Wien ** 22 10 5 7 37:31 16
6. SK Austria Klagenfurt 22 9 3 10 35:40 15
* Vorreihung bei Punktegleichheit (wegen Abrundung nach Grunddurchgang)
** Drei Punkte Abzug wegen Verstößen gegen die Lizenzauflagen vor dem Grunddurchgang
Qualifikationsgruppe:
1. WSG Tirol 22 8 4 10 32:37 14
2. Austria Lustenau 22 7 6 9 29:37 13 *
3. RZ Pellets WAC 22 6 3 13 35:41 10 *
4. TSV Egger Glas Hartberg 22 5 3 14 22:42 9
5. SV Guntamatic Ried 22 4 6 12 16:32 9
6. Cashpoint SCR Altach 22 4 5 13 22:44 8 *
* Vorreihung bei Punktegleichheit (wegen Abrundung nach Grunddurchgang)

Wurde bei keinem oder bei beiden Clubs nach dem Grunddurchgang abgerundet, wird als nächstes Entscheidungskriterium – wie schon im Grunddurchgang – das direkte Duell herangezogen. Zur Anwendung kommen die Meisterschaftsregeln des Österreichischen Fußballverbandes (ÖFB).

Meisterschaftsregeln des ÖFB

  • Ist auch das direkte Duell ausgeglichen, entscheidet die höhere Zahl der erzielten Tore aus den direkten Begegnungen der betreffenden Mannschaften gegeneinander über die Reihung
  • Bei gleicher Tordifferenz aus den direkten Begegnungen entscheidet die höhere Zahl der erzielten Tore aus den direkten Meisterschaftsspielen der betreffenden Mannschaften gegeneinander
  • Bei gleicher Zahl der erzielten Tore aus den direkten Begegnungen entscheidet die Tordifferenz aus allen Meisterschaftsspielen
  • Bei gleicher Tordifferenz entscheidet die höhere Zahl der erzielten Tore aus allen Meisterschaftsspielen
  • Bei gleicher Zahl der erzielten Tore entscheidet die höhere Anzahl der Siege aus allen Meisterschaftsspielen
  • Bei gleicher Anzahl der Siege entscheidet die höhere Anzahl der Auswärtssiege aus allen Meisterschaftsspielen
  • Bei gleicher Anzahl der Auswärtssiege entscheidet die größere Anzahl der bei Auswärtsspielen erzielten Tore

Sturm braucht vier Punkte mehr als Salzburg

Salzburg hält in der Meistergruppe bei 27 Punkten und einem Polster von drei Zählern auf Sturm, vor der Punkteteilung lag der Vorsprung noch bei sieben Zählern. Die Steirer müssen in den verbleibenden zehn Spielen also mindestens vier Zähler mehr als die „Bullen“ holen, um diese in der Tabelle zu überholen.

Im Vorjahr hatten die Salzburger zu Beginn der Meisterrunde ein Guthaben von neun Punkten. 2019 und 2021 waren es jeweils vier Zähler, 2020 lagen die „Bullen“ als Zweiter sogar drei Punkte hinter dem damaligen Tabellenführer LASK. Im Frühjahr war der Favorit aber seit der Ligareform nicht zu bremsen und holte jeweils mit großem Vorsprung den Titel.

Jaissle erwartet „enges Rennen“ um Titel

„Es wird bis zum Schluss ein ganz enges Rennen um die Meisterschaft“, vermutete Salzburg-Trainer Matthias Jaissle, der wie auch schon 2022 am Ende ganz oben sein möchte. Der Serienmeister verpasste eine leicht bessere Ausgangslage aufgrund eines 1:1 gegen Schlusslicht Cashpoint SCR Altach am Sonntag zum Abschluss des Grunddurchganges.

Bei einem Erfolg gegen die Vorarlberger wäre die Ausgangslage aber nur unwesentlich besser gewesen, statt drei hätte der Vorsprung dann vier Zähler betragen. Dass es heuer noch ziemlich ausgeglichen ist, hat vor allem mit der Stärke Sturms zu tun. Salzburg selbst hat mit dem eingestellten Punkterekord von 2018/19 und 2021/22 (je 55) die Hausaufgaben gemacht, 17 Siege bei nur vier Remis und einer Niederlage sprechen für sich. 20 Partien ist der Tabellenführer ungeschlagen.

Sturm empfängt Rapid zum Auftakt

Am Dienstag wurden die Spielpläne für die Meister- und Qualifikationsgruppe der Liga veröffentlicht. Zum Auftakt der Meistergruppe kommt es am 2. April zum Schlager zwischen Sturm Graz und Rapid Wien. Die Austria spielt daheim gegen den LASK, Tabellenführer Salzburg tritt bei Austria Klagenfurt an. Zwei Tage davor startet bereits die Qualifikationsgruppe, dort bekommt es Hartberg am 31. März mit Austria Lustenau zu tun. Der Freitagabend wurde als neue Anstoßzeit für ein Match der Qualifikationsgruppe eingeführt. Am Samstag treffen dann der WAC auf die SV Ried und Altach auf die WSG Tirol.

Das erste Wiener-Derby ist für den 16. April in Wien-Hütteldorf datiert, eine Woche später (23. April) steigt in Graz das erste Duell zwischen Verfolger Sturm und Salzburg. Die 32. und letzte Runde findet am 3. Juni statt, in dieser tritt Salzburg bei der Austria an, Sturm ist zu Hause gegen den LASK im Einsatz, und Rapid spielt in Klagenfurt. Die Abstiegsfrage wird bereits einen Tag davor entschieden. Eine genaue Übersicht über den Spielplan der Rückrunde der Bundesliga ist in sport.ORF.at/fussball zu finden.