Tauziehen mit DFB um Ausnahmetalent Wanner

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) will im Kampf um Talente mit ausländischen Wurzeln wie den auch für Österreich spielberechtigten Bayern-München-Akteur Paul Wanner noch frühzeitiger aktiv werden. „Das ist ein wichtiges Thema“, sagte U21-Nationaltrainer Antonio Di Salvo. Wanner nahm im November ohne Einsatz an einem Lehrgang des ÖFB-Nationalteams teil, nun läuft er im kommenden Testdoppel gegen Frankreich (24. und 27. März) für die U18 des DFB auf.

Wanner hat eine österreichische Mutter und einen deutschen Vater. Der 17-Jährige habe nach Gesprächen mit ihm, dessen Vater und dem Berater nun signalisiert, „er möchte den Weg mit dem DFB so weitergehen, ohne endgültig eine Entscheidung zu treffen“, sagte Di Salvo am Montag in Frankfurt/Main.

Rangnick sieht keinen Grund zur Eile

Bis zum ÖFB-Lehrgang im November in Spanien war der Mittelfeldmann ausschließlich in deutschen Nachwuchsauswahlen aktiv. Österreichs Teamchef Ralf Rangnick hatte Wanners Absichten zuletzt gelassen gesehen. „Er kann die Entscheidung, für welches Land er spielt, auch in ein, zwei Jahren treffen“, hatte der Deutsche vergangene Woche erklärt.

Di Salvo will sich jedenfalls intensiv um Wanner oder ähnlich gelagerte Fälle wie Malik Tillman (USA), Josip Stanisic (Kroatien) und Lazar Samardzic (Serbien) kümmern. „Wir wollen noch früher an die Spieler ran und schauen, dass wir mit ihnen sprechen, zu den Eltern und Beratern eine Bindung schaffen“, betonte Di Salvo. Gegebenenfalls werde man auch A-Teamchef Hansi Flick oder Sportdirektor Rudi Völler mit hinzuziehen, um den Weg in Deutschland aufzuzeigen.