Rapid sagt ÖFB in Länderspielfrage ab

Bundesligist Rapid Wien hat die Diskussion über die mögliche Austragung von ÖFB-Länderspielen während der am Freitag beginnenden EM-Qualifikation beendet.

In einer Aussendung von Montag teilten die Hütteldorfer mit, dass „nach zahlreichen internen Gesprächsrunden“ das Allianz Stadion in der spielfreien Zeit nicht zur Verfügung steht und am 20. Juni das Spiel gegen Schweden „nicht in Hütteldorf stattfinden wird“.

Allianz Stadion
GEPA/David Bitzan

Die Infrastruktur im Stadion muss für die kommende Saison hergerichtet werden. „Ab Juni, der einzigen längeren spielfreien Zeit bis zur Winterpause, stehen daher zahlreiche Pflege- und Regenerationsmaßnahmen für den Rasen auf der Agenda, um beiden grün-weißen Teams möglichst beste Rahmenbedingungen für die Aufgaben in der Herbstsaison 2023 bieten zu können. Das letzte Ligaheimspiel könnte in dieser Spielzeit erst am 11. Juni auf dem Programm stehen“, so die Grün-Weißen.

ÖFB mit Suche nach Happel-Alternativen gescheitert

Der ÖFB hatte von der UEFA für die Spielortnennung eine Nachfrist bis Dienstag erhalten, um auch die Möglichkeiten mit Rapid auszuloten. Im 2016 eröffneten Allianz Stadion ist bisher kein Länderspiel über die Bühne gegangen. Anhänger wie Anrainer haben stets Bedenken geäußert, denen der Club gefolgt ist. Teamchef Ralf Rangnick hatte sich zuletzt allerdings für ein Umdenken starkgemacht, zumal dem Deutschen die mangelnde Heimspielatmosphäre im weitläufigen Happel-Oval ein Dorn im Auge ist.

Die beiden Auftaktpartien der EM-Quali am Freitag gegen Aserbaidschan und am kommenden Montag gegen Estland (20.45 Uhr, live in ORF1) gehen in der neuen Raiffeisen Arena in Linz über die Bühne. Nach dem Gastspiel bei Favorit Belgien in Brüssel (17. Juni) könnte das Heimspiel gegen Schweden ein richtungsweisendes sein. Der ÖFB hatte auch bei Salzburg als möglichem Austragungsort vorgefühlt, auch dort handelte man sich wegen der in der Saisonpause notwendigen Rasenpflege eine Absage ein.

ÖFB und Rapid wollen „im Dialog bleiben“

Mit Rapid-Geschäftsführer Steffen Hofmann führte Bernhard Neuhold, der Geschäftsführer der ÖFB Wirtschaftsbetriebe GmbH, Montagmittag ein abschließendes Gespräch. „Wir haben uns verständigt, dass wir im Dialog bleiben“, erklärte Neuhold der APA. „Was man mitnehmen kann, ist, dass es eine funktionierende Gesprächsbasis gibt. Alle Beteiligten haben signalisiert, dass sie die Diskussion weiterführen wollen.“

Bei entsprechenden Signalen von Rapid bestehe vom ÖFB nach wie vor großes Interesse, das Stadion als Länderspielstandort zu nutzen. Über einen Zeithorizont für eine mögliche ÖFB-Premiere in Hütteldorf wollte Neuhold aber keine Angaben machen. „Es wäre unseriös, sich irgendwelche Fristen zu setzen. Wir werden Rapid Zeit geben, die Themen so zu besprechen, wie es notwendig ist.“ Zudem wäre „wegen der Belastung des Rasens ein Zeitfenster zu definieren“, in dem das Stadion zur Verfügung stehen könnte.