Bagnaia hielt an der Algarve den Spanier Maverick Vinales auf seiner Aprilia um 0,687 Sek. auf Distanz und feierte damit seinen zwölften Sieg in der MotoGP-Klasse und seinen 22. in einem WM-Rennen insgesamt. Sein Landsmann und Ducati-Markenkollege Marco Bezzecchi komplettierte mit 2,726 Sek. Rückstand auf den Sieger das Siegerfoto der besten Drei. Die KTM-Piloten Brad Binder und Jack Miller fuhren nach 25 Runden auf den Plätzen sechs und sieben über die Ziellinie.
Der sechsfache MotoGP-Weltmeister Marquez, der sich am Samstag noch die Poleposition gesichert hatte, sorgte dafür, dass den Fans in Portimao der Atem stockte. Der 30-jährige Spanier verschätzte sich auf seiner Honda und rammte den auf Platz zwei liegenden Lokalmatador Oliveira, nachdem er zuvor schon seinen Landsmann Jorge Martin touchiert hatte. Marquez zog sich eine Daumenverletzung zu, Aprilia-Pilot Oliveira erlitt eine Quetschung des Oberschenkels.
Nach dem für ihn perfekten Auftaktwochenende führt Bagnaia nun in der WM-Wertung mit dem Punktemaximum von 37 Zählern zwölf Punkte vor Vinales, Bezzechi ist mit 21 Punkten Rückstand auf den Titelverteidiger Dritter. „Ich wollte genau so starten. Wir müssen so weitermachen. Ich war es gar nicht mehr gewohnt, so ein langes Rennen zu fahren“, sagte Bagnaia. Auch der Zweitplatzierte Vinales zeigte sich zufrieden: „Ich wollte es noch probieren, aber mein Hinterreifen war am Ende. Aber wir werden als Team immer besser.“ Das nächste Rennen – inklusive Sprint am Tag davor – steht bereits am kommenden Sonntag in Argentinien auf dem Programm.
Premierensieg und Schockmoment
Während in der Moto2-Klasse der Spanier Pedro Acosta, der vergangenes Jahr den Saisonabschluss gewonnen hatte, vor seinem Landsmann Pedro Acosta und dem Italiener Tony Arbolino seinen vierten Sieg in dieser Klasse und seinen zehnten insgesamt feierte, gab es in der Moto3 eine Premiere. Der erst 17-jährige Daniel Holgado steuerte seine KTM zu einem ersten Triumph. Der Spanier setzte sich hauchdünn vor seinem Landsmann David Munoz und Diogo Moreira aus Brasilien – beide ebenfalls auf KTM unterwegs – durch.
Holgado hatte aber nach der Zieldurchfahrt eine Schrecksekunde zu überstehen. Denn der Australier Joel Kelso, der als Neunter ins Ziel kam, übersah im Frust über einen anderen Konkurrenten den langsamer werdenden Sieger und krachte dem Spanier ins Heck. Während Kelso spektakulär zu Sturz kam, hielt Holgado seine Maschine unter Kontrolle und konnte seine Ehrenrunde ohne weitere Zwischenfälle beenden. Kelso hatte hingegen weniger Glück: Der 19-jährige Australier, der nach seinem Sturz kurz benommen liegengeblieben war, erlitt bei dem Unfall einen Knöchelbruch.