Jubel der kasachischen Spieler
Reuters/Pavel Mikheyev
EM-Qualifikation

Kasachstan düpiert Dänemark nach 0:2

Kasachstan hat zum Auftakt des zweiten Spieltages der EM-Qualifikation für eine Sensation gesorgt. Die Nummer 115 der Welt setzte sich am Sonntagnachmittag in Astana gegen EM-Halbfinalist Dänemark nach 0:2-Rückstand dank dreier später Tore noch mit 3:2 durch. Einen makellosen Start legte hingegen England hin. Drei Tage nach dem Sieg gegen Italien, das sich mit einem 2:0-Sieg gegen Malta rehabilitierte, feierten die „Three Lions“ einen Erfolg gegen die Ukraine. Portugal fertigte Luxemburg mit 6:0 ab.

Für die Dänen war ein Doppelpack des ehemaligen Sturm-Graz-Spielers Rasmus Höjlund zu wenig. Der 20-jährige Atalanta-Spieler, der am ersten Spieltag einen Dreierpack beim 3:1-Sieg gegen Finnland erzielt hatte, war gegen die Kasachen in der 21. und 35. Minute erfolgreich.

In der Schlussphase drehten Baqtijar Sainutdinow (73./Elfmeter), Asqat Taghybergen (86.) und Abat Ajymbetow (89.) aber die Partie. Ajymbetow sah in der Nachspielzeit (90.+6) noch die Gelb-Rote Karte. „So habe ich es noch nie erlebt, dass gegen uns in so kurzer Zeit drei Tore fallen“, sagte Dänen-Teamchef Kasper Hjulmand, der sich nach der Partie fassungslos präsentierte. „Das darf natürlich niemals passieren.“

Enttäuschte dänische Teamspieler
Reuters/Pavel Mikheyev
Fassungslosigkeit bei den Dänen: Kasachstan drehte im Finish ein 0:2 in ein 3:2

Nächster Rückschlag für Dänemark

Für die in der Weltrangliste auf Platz 18 liegenden Dänen, die als EM-Halbfinalist 2021 auch als Mitfavorit zur Weltmeisterschaft nach Katar 2022 gereist und dort aber bereits in der Gruppenphase gescheitert waren, war es der nächste Rückschlag binnen weniger Monate. In der WM-Qualifkation hatten die Dänen neun von zehn Spielen gewonnen, darunter auch beide gegen Österreich (4:0/a, 2:0/h), auch in der Nations League blieb man zweimal erfolgreich (2:1/a, 2:0/h).

Den Auftakt in die EM-Qualifkation hatte die Mannschaft von Teamchef Hjulmand dank dreier Höjlund-Tore noch klar mit 3:1 gegen Finnland gewonnen. Die Kasachen, die zuletzt viermal in Folge verloren hatten, unterlagen zum Auftakt gegen Slowenien nach 1:0-Führung noch mit 1:2. Dieses Mal drehte der Außenseiter den Spieß um.

In einem weiteren Spiel der Gruppe H gewann Slowenien gegen San Marino nach einer torlosen ersten Hälfte mühsam mit 2:0. Salzburgs Benjamin Sesko (56.) traf in Ljubljana zur Führung, der zweite Treffer entstand per Eigentor. Sturms Jon Gorenc-Stankovic und Tomi Horvat kamen bei den Hausherren im Finish aufs Feld. Nordirland unterlag in Belfast gegen Finnland mit 0:1.

England nach Startschwierigkeiten souverän

England hielt indes den Kurs Richtung EM-Teilnahme problemlos. Die „Three Lions“ siegten nach Startschwierigkeiten gegen die Ukraine mit 2:0 (2:0). Englands Rekordtorschütze Harry Kane (37.) und Bukayo Saka (40.) trafen im Wembley für die Gastgeber. Die Ukrainer schafften es in London zunächst, das Tempo der Partie niedrig zu halten. England kam schwer in die Gänge, ehe Saka und Kane zum 1:0 kombinierten.

Harry Kane trifft zur Führung für England
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Einmal mehr in seiner Karriere stand Torjäger Harry Kane goldrichtig

Der Tottenham-Stürmer verwertete eine Hereingabe von Arsenals Flügelstürmer volley zu seinem 55. Tor im englischen Trikot. Saka machte das 2:0 dann mit einem sehenswerten Abschluss selbst und bewies damit einmal mehr seinen Wert für die Nationalelf. Nach der Pause war England darauf bedacht, die Spielkontrolle zu behalten. Die Ukrainer kamen kaum gefährlich vor das gegnerische Tor.

Für Italien traf im Parallelspiel der Gruppe C Mateo Retegui auf Malta nach einer Viertelstunde zur Führung. Der 23-jährige Italo-Argentinier schoss damit auch im zweiten Einsatz für die Heimat seines Großvaters einen Treffer. Matteo Pessina legte bis zur Pause noch nach (27.). Die zweite Halbzeit blieb torlos.

Erneut Doppelpack von Ronaldo

Portugal hatte in Luxemburg leichtes Spiel. Der zuletzt auch gegen Liechtenstein doppelt erfolgreiche Cristiano Ronaldo traf bereits in der neunten Minute. Für den 38-Jährigen war es Teamtor Nummer 121 im 198. Länderspiel für die „Selecao“. Ein weiteres sollte nach einer halben Stunde Spielzeit folgen. Es war bereits das 4:0, nachdem auch Joao Felix (15.) und Bernardo Silva (18.) angeschrieben hatten.

Bei Luxemburg stand die Abwehr mit dem Austrianer Marvin Martins auf verlorenem Posten. Portugal ließ es dann ruhiger angehen. Ronaldo machte in der 64. Minute für Goncalo Ramos Platz, die „Joker“ Otavio (77.) und Rafael Leao (88.) besorgten den Endstand.

Die Slowakei setzte sich im Parallelspiel der Gruppe mit 2:0 gegen Bosnien-Herzegowina mit den Bundesliga-Legionären Jusuf Gazibegovic (Sturm) und Amar Dedic (Salzburg) durch. Interimscoach Rene Pauritsch unterlag mit Liechtenstein in Vaduz gegen Island mit 0:7. Aron Gunnarsson schoss in der zweiten Halbzeit einen lupenreinen Hattrick für die Nordländer.