Israels Oscar Gloukh
APA/AFP/Vladimir Simicek
Fußball

FIFA entzieht Indonesien U20-WM 2023

Der Fußballweltverband (FIFA) hat Indonesien die Ausrichtung der U20-Weltmeisterschaft wegen politischer Turbulenzen bezüglich der Teilnahme Israels entzogen. Indonesien sei „aufgrund der aktuellen Umstände“ als Gastgeber des Turniers mit 24 Mannschaften ausgeschlossen worden, teilte die FIFA am Mittwoch mit, ohne Einzelheiten anzugeben.

Die Entscheidung fiel bei einem Treffen zwischen FIFA-Präsident Gianni Infantino und Erick Thohir, dem Präsidenten des indonesischen Fußballverbands (PSSI). Der PSSI hatte zuvor die Auslosung der Gruppen abgesagt, weil der Gouverneur der überwiegend hinduistischen Insel Bali, Wayan Koster, am Wochenende erklärt hatte, eine Einreise des israelischen Teams verhindern zu wollen.

Indonesien ist die bevölkerungsreichste Nation der Welt mit muslimischer Mehrheit. Das Land, in dem Antisemitismus verbreitet ist, unterhält keine formellen diplomatischen Beziehungen zu Israel, unterstützt aber öffentlich die Palästinenser. Wer nun das Turnier ausrichten könnte, das von 20. Mai bis 11. Juni 2023 in sechs Stadien in Indonesien ausgetragen werden sollte, ist unklar. Argentinien, das sich nicht für das Turnier qualifiziert hatte, ist Berichten zufolge daran interessiert.

Sanktionen gegen Indonesien möglich

„Ein neuer Gastgeber wird so bald wie möglich bekanntgegeben, wobei die Daten des Turniers derzeit unverändert bleiben“, teilte die FIFA mit. Sanktionen gegen den indonesischen Verband wurden nicht ausgeschlossen. Eine mögliche Sperre könnte Indonesien aus der Asien-Qualifikation für die WM 2026 nehmen, die im Oktober beginnt.

Österreich gehört nicht zu den 24 teilnehmenden Nationen der U20-WM 2023. Als Qualifikationsturnier für die fünf europäischen Startplätze diente die U19-Europameisterschaft 2022 in der Slowakei. Dort löste Israel durch das Erreichen des Finales erstmals das Ticket für die U20-WM. Das Team unterlag in diesem England mit 1:3. Österreich verpasste das Ticket für die Endrunde durch eine 0:1-Niederlage im WM-Play-off gegen die Slowakei.