Thomas Tuchel beim Training mit Bayern München
Reuters/Angelika Warmuth
Fußball

Hochspannung vor Tuchel-Debüt gegen BVB

Alle Scheinwerfer sind auf Thomas Tuchel gerichtet. Den neuen Trainer des FC Bayern München erwartet mit dem Klassiker gegen Borussia Dortmund am Samstag (18.30 Uhr) gleich eine Aufgabe, die für das erstmals seit Langem enge Titelduell im deutschen Fußball vorentscheidend sein könnte. Dortmund liegt nach 25 von 34 Runden mit 53 Punkten an der Spitze, einen Zähler vor den Bayern. „Das Spiel wird eine Signalwirkung haben. Das wird ein heißes Match“, versprach Tuchel vor seinem Premierenspiel als Münchner Coach.

Tuchel, der während der Länderspielpause überraschend Julian Nagelsmann an der Säbener Straße beerbt hat, wird voraussichtlich nicht allzu viele Änderungen an der Mannschaft vornehmen. „Jetzt ist nicht die Zeit für große Veränderungen im System oder in der Taktik. Jetzt ist weniger mehr. Ich habe Ideen, aber wir müssen abwarten. Das Feedback der Spieler ist ein Teil davon“, sagte der 49-Jährige bei seiner Ankunft, wohl wissend, dass er nur das Abschlusstraining mit dem gesamten Kader haben würde, bevor er auf die formstarken Dortmunder trifft. Der BVB gewann nur eines der jüngsten zehn Ligaspielen nicht – ausgerechnet das Derby gegen Schalke 04 (2:2).

Tuchel, der mit Chelsea 2021 die Champions League holte, verließ Dortmund nach zwei Saisonen im Streit, nur wenige Tage nach dem Gewinn des deutschen Cups 2017, nachdem es ihm nicht gelungen war, die Vorherrschaft der Bayern in der Liga zu brechen. Nun hat der laut BVB-Chef Hans-Joachim Watzke „schwierige Mensch“ die Aufgabe, die Serie der Bayern zu verlängern und den Rekord von elf Meisterschaften in Folge zu erreichen. Die Beziehung der beiden hat sich gebessert. „Das Verhältnis hat geruht. Und wie so oft: Mit viel Ruhe glätten sich die Wogen. Das ist mittlerweile ausgeräumt“, sagte Tuchel.

Tuchel bereitet Bayern auf Dortmund vor

Der neue Bayern-München-Trainer Thomas Tuchel hat am Dienstag sein erstes Training geleitet. Nur vier Tage vor dem wichtigen Ligaschlager gegen Dortmund hatte Tuchel nur einen Rumpfkader zur Verfügung.

„Jeder hat Bock“

Ein Heimsieg gegen Dortmund, so wie zuletzt seit 2014 achtmal in Serie in der Allianz Arena, ist in dieser Phase entscheidend. Tuchel steht der Sinn nach einem „Ausrufezeichen“ zu Beginn. „Die gute Nachricht ist, dass jeder Bock hat. Jeder möchte sich zeigen. Wir können aus dem Vollen schöpfen. Wir wollen gewinnen“, versicherte Tuchel. Eine Niederlage in seinem ersten, in 200 Ländern übertragenen Spiel für die Bayern würde die Unzufriedenheit der Fans nach dem überraschenden Abgang von Nagelsmann noch weiter anheizen.

Bayern München Spieler beim Training mit Thomas Tuchel
Reuters/Angelika Warmuth
Tuchel hatte nur kurz Zeit, sein neues Team auf das Titelduell mit Dortmund einzustellen

Auch einige Bayern-Spieler, die ein gutes Verhältnis zu Tuchels Vorgänger aufgebaut hatten, zeigten sich schockiert über den Trainerwechsel. „Natürlich werden nicht alle Spieler überglücklich sein“, sagte Tuchel. „Aber das ist normal. Es ist ein großer Umbruch, wenn der Cheftrainer geht.“ Tuchel begrüßte am Donnerstag Jamal Musiala und Leon Goretzka als mögliche Optionen im Training zurück.

Komplizierte Vorbereitung für Dortmund

Für BVB-Trainer Edin Terzic wurde es unterdessen komplizierter. „Natürlich verändert das ein bisschen was in der Gegnervorbereitung“, sagte Terzic. „Durch den Trainerwechsel weiß man nicht genau, inwieweit Thomas Tuchel anknüpfen wird an das, was Julian Nagelsmann gespielt hat in den letzten Wochen, oder ob er da komplett eine neue Idee reinbringt.“ Mit seinem Team wolle er jedenfalls „ein Zeichen setzen an uns und an die Konkurrenz“.

Terzic stehen im Gegensatz zum 6:1 gegen den 1. FC Köln wieder Stammkeeper Gregor Kobel, Offensivmann Julian Brandt, Mittelfeldspieler Salih Özcan sowie die beiden Stürmer Karim Adeyemi und Youssoufa Moukoko zur Verfügung. Zudem kehrt Emre Can nach einer Gelb-Sperre zurück. Noch offen ist die Einsatzchance des zuletzt angeschlagenen Abwehrspielers Nico Schlotterbeck und von Offensivspieler Jamie Bynoe-Gittens. Verzichten müssen die Dortmunder auf Angreifer Gio Reyna (Erkältung) und Außenbahnspieler Thomas Meunier (Rücken).

Deutsche Bundesliga, 26. Runde

Deutsche Bundesliga, 26. Runde

Freitag, 31. März:
Frankfurt Bochum 1:1
Samstag, 1. April:
Union Berlin Stuttgart 3:0
Freiburg Hertha BSC 1:1
Leipzig Mainz 0:3
Wolfsburg Augsburg 2:2
Schalke Leverkusen 0:3
Bayern München Dortmund 4:2
Sonntag, 2. April:
Köln Mönchengladbach 0:0
Bremen Hoffenheim 1:2

Tabelle: