David Ungar (Ried) und Yadaly Diaby (Lustenau)
GEPA/Manfred Binder
Bundesliga

Lustenau steht kurz vor Ziellinie

Austria Lustenau steht in der Admiral Bundesliga knapp vor der Ziellinie. Dem letztjährigen Aufsteiger in die oberste Spielstufe fehlt vor der 28. Runde nur noch ein Punkt zum Klassenerhalt. Die nächste Chance darauf bietet sich den Vorarlbergern am Samstag (17.00 Uhr) im Heimspiel der Qualigruppe gegen Schlusslicht Ried, das unter Zugzwang steht. „Wir wollen unbedingt diesen Punkt holen, um unser großes Ziel zu erreichen“, betonte Lustenau-Coach Markus Mader. Apropos unter Zugzwang: Auch Hartberg hofft im Abstiegskampf gegen die WSG Tirol endlich wieder auf einen Sieg.

Vergangene Woche ließ Lustenau im „Hinspiel“ die Chance zum vorzeitigen Klassenerhalt jedoch noch aus. Trotz einer 3:1-Führung zur Pause verließen die Vorarlberger Ried nach einem 4:4 nur mit einem Zähler. Lustenau sah dabei schon wie der sichere Sieger aus, ehe Ried die Partie kurzzeitig auf 4:3 drehte, um am Ende dann doch noch den Ausgleich zu kassieren. „Aufgrund des späten Ausgleichs war es für uns ein gewonnener Punkt“, erklärte Mader. „Dennoch muss man auch deutlich sagen, dass wir das Spiel nach der 3:1-Führung nicht mehr aus der Hand geben hätten dürfen.“

Ähnliches will man sich nun ersparen. „Wir wissen im Prinzip, was am Samstag auf uns zukommt. Die Rieder spielen gerne mit langen Bällen ihren Zielstürmer an und nutzen ihre groß gewachsenen Spieler bei Standards. Da müssen wir ansetzen, das haben wir in Ried nicht gut verteidigt“, forderte der 54-Jährige, der diesmal auf Rechtsverteidiger Hakim Guenouche verzichten muss. Dafür melden sich mit Anderson (nach Gelb-Sperre) und Jean Hugonet zwei Defensivakteure zurück.

Qualigruppe, 28. Runde

Samstag, 17.00 Uhr:

Lustenau – Ried

Reichshofstadion, SR Pfister

Mögliche Aufstellungen:

Lustenau: Schierl – Adriel, Hugonet, Grujcic – Anderson, Grabher, Türkmen, Berger – Fridrikas, Surdanovic, Diaby

Ried: Sahin-Radlinger – Ungar, Lackner, Plavotic – Lutovac, Martin, Madritsch, Jurisic – Lang, Chabbi, Beganovic

Ried baut auf Statistik

Ried darf nicht nur mit der Moralinjektion einer – fast – erfolgreichen Aufholjagd ins „Ländle“ fahren. „Wir wissen, was jetzt die wichtigsten Hebel sind, die wir betätigen wollen. Ebenso haben alle eine große Gier danach, beim nächsten Match einen Dreier zu holen“, sagte Trainer Maximilian Senft. Auch die direkte Bilanz mit den Lustenauern macht Mut. In der laufenden Saison gab es einen Auswärtssieg und zwei Remis, in der Bundesliga gesamt kassierten die „Wikinger“ in 15 Spielen (7-8-0) keine einzige Niederlage.

Die Innviertler haben fünf Runden vor Saisonende einen Punkt Rückstand auf Altach, Hartberg hat drei mehr auf dem Konto. Ried-Verteidiger Tin Plavotic bleibt jedenfalls zuversichtlich. „Wir können in dieser Gruppe jeden schlagen, wenn wir unsere Leistung bringen und unsere Chancen nutzen. Es war auch wichtig zu sehen, dass wir Tore machen können“, sagte der 25-Jährige. Er sei deshalb „sehr positiv gestimmt“, das Spiel bei den Lustenauern gewinnen zu können.

Hartberg-Trainer hat genug von Remis

Der TSV Hartberg hofft am Samstag (17.00 Uhr) auf eine Rückkehr in die Erfolgsspur und auf wichtige Punkte im Abstiegskampf. „Wir haben jetzt dreimal unentschieden gespielt. Das bringt uns nicht weiter“, sagte Trainer Markus Schopp, dessen Team als Vierter aktuell drei Punkte vor Schlusslicht Ried und zwei vor Altach liegt.

Die WSG Tirol könnte mit einem Erfolg dem Klassenerhalt bereits sehr nahe kommen. In der Tabelle der Qualigruppe liegen die Wattener auf Platz drei und gehen mit einem Polster von sieben Zählern auf Ried in die Rückrunde. Eine bessere Ausgangsposition verpasste die WSG in der Vorwoche aufgrund eines späten Gegentreffers. Donis Avdijaj bewahrte Hartberg mit seinem Tor zum 1:1 in allerletzter Minute vor einer Niederlage.

Qualigruppe, 28. Runde

Samstag, 17.00 Uhr:

Hartberg – Tirol

Profertil Arena, SR Lechner

Mögliche Aufstellungen:

Hartberg: Sallinger – Kainz, Sonnleitner, Steinwender, Pfeifer – Heil – Frieser, Avdijaj, Sangare, Providence – Tadic

Tirol: Oswald – Rogelj, Bacher, Behounek, Schulz – Sulzbacher, Blume, Skrbo, Ertlthaler – Sabitzer, Prica

Leiden soll belohnt werden

Bei den Steirern entfachte der Last-Minute-Treffer laut Schopp eine Energie in der Mannschaft, die in der Trainingswoche klar zu spüren war. „Jetzt wollen wir uns zu Hause aber endlich mal mit drei Punkten belohnen, dafür werden wir leiden müssen“, sagte Schopp vor dem zweiten Duell mit den Tirolern binnen sieben Tagen. „Die WSG ist eine sehr gute Mannschaft. Wir wissen genau, welche Qualität auf uns zukommt.“ Personell stehen dem Trainer bis auf den gesperrten Innenverteidiger Thomas Rotter alle Spieler zur Verfügung.

In der Liga ist Hartberg erstmals seit Oktober 2021 vier Spiele ungeschlagen. „Die letzten Auftritte deuten an, dass wir uns auf einem guten Weg befinden. Am Ende müssen wir die Spiele aber auch gewinnen“, analysierte Schopp. Trotz ansprechender Leistungen stand neben den vielen Unentschieden aber nur ein Erfolg in der Hinrunde der Qualifikationsgruppe zu Buche.

WSG mit Sand im Getriebe

In Wattens ist die Euphorie nach den starken Auftritten über weite Strecken des Grunddurchgangs in der Qualigruppe ein wenig verpufft. Seit der „Ligateilung“ steht bisher nur ein Erfolg aus fünf Spielen zu Buche, der Klassenerhalt ist noch keineswegs in trockenen Tüchern. Die Situation sei gefährlich, Silberberger hob daher mahnend den Finger. „Wenn wir morgen verlieren, sind wir dabei. Wenn wir siegen, können wir uns richtig befreien“, sagte der Trainer.

Gegen Hartberg weist die WSG aber eine beeindruckende Bilanz auf. Die letzten sieben Duelle blieben die Wattener allesamt ungeschlagen, fünfmal gab es einen Sieg. Silberberger ist aber dennoch gewarnt: „Hartberg ist eine sehr spielstarke Mannschaft, die einen sehr attraktiven Fußball spielt. Die Mannschaften, die hinter uns stehen, stehen alle irgendwie mit dem Rücken zur Wand und entwickeln eine extreme Kraft. Wir müssen also höllisch aufpassen.“ Personell fehlen der WSG zwei wichtige Mittelfeldakteure. Valentino Müller verpasst das Spiel aufgrund einer Gelb-Sperre, Sandri Ogrinec fehlt weiterhin verletzt.