Oliver Glasner
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Fußball

Frankfurt bestätigt Ende der Ära Glasner

Was die medialen Spatzen am Dienstag bereits von den Dächern gepfiffen haben, ist nun Gewissheit: Eintracht Frankfurt und Trainer Oliver Glasner gehen nach zwei Jahren zum Ende der Saison getrennte Wege. Der Europa-Liga-Sieger des Vorjahres bestätigte am Dienstagabend einen entsprechenden Bericht der „Bild“-Zeitung. Damit wird das Pokalfinale am 3. Juni gegen RB Leipzig der letzte Auftritt des Oberösterreichers als Eintracht-Coach.

„Wir sind der Auffassung, dass nach all den Spekulationen und auch aufgrund der in den letzten Wochen und Monaten aufgekommenen Unruhe rund um die Trainerpersonalie nun Klarheit in der Zukunftsfrage wesentlich ist, um den Fokus von Trainer und Mannschaft komplett auf die Saisonziele und das Pokalfinale zu richten“, beendete Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche in einer Mitteilung sämtliche Spekulationen: „Daher möchten wir gemeinsam am bestmöglichen Abschied arbeiten und uns mit voller Kraft auf die letzten Spiele konzentrieren.“

„Ich akzeptiere die Entscheidung der Vereinsführung, die mir plausibel dargelegt wurde“, sagte Glasner. Die Gespräche mit der Eintracht seien „ehrlich, offen und fair“ gewesen, „so wie unser Austausch in den zurückliegenden Jahren immer konstruktiv und von hohem gegenseitigem Respekt geprägt war. Es ist aber jetzt nicht der Zeitpunkt für Abschied oder Rückblick, sondern wir haben noch eine entscheidende Mission vor uns.“

Vom Titel in die Krise

Glasner war 2021 vom VfL Wolfsburg zu Eintracht Frankfurt gewechselt und führte den Traditionsclub vergangenes Jahr zum Titel in der Europa League, dem ersten internationalen Pokalgewinn seit 42 Jahren. Frankfurt sicherte sich damit auch erstmals die Teilnahme an der Champions League.

Heuer lief es bei den Hessen aber nicht mehr nach Wunsch. Obwohl die Eintracht in den Pokalwettbewerben starke Leistungen zeigte, gab es in diesem Frühjahr immer wieder Unruhen. Frankfurt blieb in der Bundesliga monatelang sieglos und verabschiedete sich so auch aus dem Kampf um die Champions-League-Plätze.

Nicht nur sportlich stimmte es nicht mehr. Glasner präsentierte sich wochenlang immer wieder dünnhäutig und lieferte mehrere bemerkenswerte Pressekonferenzen. Nach dem 1:3 bei der TSG 1899 Hoffenheim Anfang Mai verlor der Österreicher die Nerven und hielt nach einer harmlosen Frage eines Journalisten eine Wutrede, die ihm eine interne Rüge einbrachte. Vorstandssprecher Axel Hellmann kritisierte Glasner einen Tag später auch öffentlich mit deutlichen Worten.