Oliver Glasner
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Fußball

Glasner begibt sich in den „Tunnel“

Oliver Glasner hat am Donnerstag bei seinem ersten öffentlichen Auftritt nach dem beschlossenen Abschied als Coach von Eintracht Frankfurt zum Saisonende versöhnliche Töne angeschlagen. Der Österreicher entschuldigte sich für seine Wutrede, verteidigte aber den Inhalt. Zu seiner persönlichen Situation wird er vorerst nichts sagen. „Ich bin jetzt im Tunnel. Alles, was vor dem Tunnel war, interessiert mich überhaupt nicht“, sagte der 48-Jährige, der nun seinen Fokus auf die sportlichen Aufgaben mit seinem Team richten möchte.

Glasner hatte sich nach dem Spiel bei 1899 Hoffenheim nach der Frage eines Journalisten in Rage geredet. „Hört auf damit, der Mannschaft irgendwas mit nicht kapieren vorzuwerfen“, hatte sich der Frankfurt-Coach nach dem zehnten sieglosen Spiel seines Teams echauffiert. „Zu dem Inhalt stehe ich, ich werde meine Mannschaft immer verteidigen. Aber der Tonfall war unangebracht“, sagte der Frankfurt-Trainer.

Zur vorzeitigen Trennung vom deutschen Bundesligisten will sich Glasner erst nach dem letzten Saisonspiel öffentlich äußern. „Es war eine sehr intensive Woche. Ich habe mich dazu entschieden, nichts zu meiner persönlichen Situation zu sagen bis nach dem Pokalfinale in Berlin (3. Juni gegen RB Leipzig, Anm.), und bitte das zu respektieren. Ich will bis dahin alles dafür geben, dass die Eintracht nach Europa kommt“, sagte er.

Glasner nimmt zu Trennung von Frankfurt Stellung

Oliver Glasner hat sich am Donnerstag erstmals zu seiner Trennung von Eintracht Frankfurt geäußert. Der Oberösterreicher schlug dabei versöhnliche Töne an. Sein letztes großes Ziel als Frankfurt-Trainer ist die Qualifikation für den Europacup.

Glasner will Ausfahrt nach Europa nehmen

Die Frankfurter hatten am Dienstag mitgeteilt, dass die Zusammenarbeit mit Glasner trotz eines gültigen Vertrages bis zum Sommer 2024 nach dieser Saison nicht fortgesetzt wird. „Alles, was links und rechts ist, sehe ich nicht, weil da der Tunnel ist. Es gibt jetzt zwei Ausfahrten – eine geht nach Europa, die andere nicht. Es geht darum, die nach Europa zu erwischen. Das wollen wir gemeinsam erreichen“, sagte Glasner.

Oliver Glasner mit Mannschaft beim Training
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Coach Oliver Glasner fordert trotz der schwierigen Situation vollen Fokus auf die sportlichen Ziele

Die Zeit in Frankfurt, vor zwei Jahren war er von Wolfsburg in die hessische Metropole gewechselt, veränderte Glasner. „Ich bin gekommen als Langweiler und gehe jetzt als hochemotionaler Typ. Das haben zwei Jahre Frankfurt aus mir gemacht. Das meine ich gar nicht böse“, sagte der 48-Jährige und betonte: „Oliver Glasner ist und wird Oliver Glasner bleiben. Er hat sicherlich die ein oder andere Stärke. Aber auch die ein oder andere Schwäche. Ich kann, werde und will mich nicht verbiegen.“

Mainz-Coach verteidigt Glasner

Um sich von nichts ablenken zu lassen, habe er sich medial ausgeklinkt, erklärte Glasner vor dem Rhein-Main-Derby gegen Mainz 05 am Samstag (15.30 Uhr). Glasner ist für die Partie nach einer Roten Karte bei der 1:3-Niederlage in Hoffenheim vom DFB-Sportgericht mit einem Innenraumverbot belegt worden. „Während des Spiels darf ich keinen Kontakt zur Mannschaft haben. Daran werden wir uns halten“, sagte er. Sein Kotrainer Michael Angerschmid werde federführend an der Seitenlinie stehen.

Vom Trainer des nächsten Gegners bekam Glasner Rückdeckung. „Ich habe die Kritik nicht ganz verstanden. Ich fand, er hat sich absolut vor seine Mannschaft gestellt und sie verteidigt“, erklärte Mainz-Coach Bo Svensson. „Bei mir ist das sehr, sehr gut rübergekommen. Ich fand, das war stark von ihm“, sagte der Däne. Sein Kollege habe bewiesen, dass er Teams wie Frankfurt, zuvor den VfL Wolfsburg und andere besser gemacht habe, sagte Svensson.