Haris Tabakovic jubelt mit Mitspielern
APA/Georg Hochmuth
Bundesliga

Austria überholt mit Derby-Sieg Rapid

Für die Wiener Austria hat sich zum Abschluss der 29. Runde der Admiral Bundesliga am Sonntag der Kreis in Sachen Sieg geschlossen. Die „Veilchen“ entschieden dank eines Triplepacks von Haris Tabakovic das 340. Wiener Derby daheim gegen Rapid mit 3:1 (2:1) für sich und feierten damit nicht nur den ersten Sieg in der laufenden Meistergruppe, sondern auch den ersten seit der 22. und letzten Runde des Grunddurchganges – einem 2:0 gegen den Erzrivalen aus Hütteldorf.

Tabakovic war in der trotz strömenden Regens mit 14.700 Zuschauerinnen und Zuschauern ausverkauften Generali Arena hauptverantwortlich für den dritten Derbysieg in dieser Saison. Der 28-jährige Schweizer brachte die Austria in der 23. und 27. Minute auf die Siegerstraße und schlug in der Nachspielzeit (90.+6) den Deckel drauf. Guido Burgstaller war vor der Pause nur der Anschlusstreffer für Rapid gelungen (36.).

Mit dem ersten Erfolg in der Meistergruppe überholte die Austria, die davor dreimal in Folge verloren hatte, den Erzrivalen. Die Violetten liegen nun einen Punkt vor den Hütteldorfern auf dem vierten Platz, der zur Qualifikation für die Europa Conference League berechtigt.

Austria besiegt Rapid

Drei Tore von Haris Tabakovic bescheren der Wiener Austria einen 3:1-Derbysieg über den Erzrivalen Rapid Wien. Der 2:1-Anschlusstreffer Burgstallers war nicht mehr als Ergebniskosmetik.

Rapid wartet hingegen nicht nur seit sechs Spielen in der Liga auf einen Sieg, sondern bereits seit elf Derbys auf einen vollen Erfolg gegen die Austria. Zuletzt hatte man zu Hause 3:3 gespielt und damit den einzigen Punkt in vier Wiener Gipfeltreffen geholt. Der letzte Rapid-Sieg in einem Derby datiert vom 1. September 2019.

Personalsorgen hüben wie drüben

Die Trainer Michael Wimmer und Zoran Barisic hatten vor dem Duell Personalfragen zu lösen. Bei der Austria saß der zuletzt erkrankte Matthias Braunöder auf der Bank, James Holland übernahm den Part im Zentrum. Der am Knöchel lädiert gewesene Andreas Gruber konnte beginnen. Bei Rapid fehlten neben Aleksa Pejic auch die ebenfalls angeschlagenen Außenverteidiger Jonas Auer und Thorsten Schick. Marco Grüll saß auf der Bank, dafür sollte Ferdy Druijf im zentral offensiven Mittelfeld für Unterstützung für Burgstaller sorgen.

Haris Tabakovic (Austria)
APA/Georg Hochmuth
Tabakovic (r.) wurde im strömenden Regen zum Matchwinner für die Austria

Bis zur ersten Aufregung dauerte es keine Minute. Dominik Fitz traf im Strafraum die Hand von Oliver Strunz, Schiedsrichter Alexander Harkam sah kein absichtliches Hands und wurde vom VAR bestätigt. Die Austria hatte wie in den jüngsten Derbys von Beginn an mehr vom Spiel, Rapid war vornehmlich in der eigenen Spielhälfte beschäftigt.

Nur einmal wurde es für die Austria gefährlich: Druijf verlängerte nach einem Einwurf per Kopf, Burgstallers Volley (15.) fiel aber zu zentral auf Christian Früchtl aus. Nicolas Kühn hatte nach dem Abpraller freie Schussbahn, schoss aber ebenfalls genau auf den Austria-Torhüter.

Tabakovic stellt Weichen auf Sieg

Die Hausherren belohnten sich schließlich. Tabakovic stieg nach einem Fitz-Eckball hoch und köpfelte platziert ins lange Eck ein. Seinem 13. Tor im Frühjahr ließ der Schweizer Nummer 14 folgen. Wieder griff das Austria-Pressing, Gruber fand Fitz, der Tabakovic im Strafraum per Stanglpass bediente. Strunz musste angeschlagen vom Feld, Grüll kam ins Spiel. Die Grünweißen durften sich aber auf ihren Torgarant verlassen. Burgstaller baute den Angriff selbst auf, fand rechts außen Denso Kasius, stürmte in den Strafraum und brachte die Hereingabe des Niederländers im Tor unter.

Schon tief in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit gab es neuerlich Elferalarm im Rapid-Strafraum. Druijf ging wuchtig in den Zweikampf mit Fitz und nahm dabei die Hände zu Hilfe. Erneut schickte der VAR Harkam nicht zum Schirm.

Chancen auf beiden Seiten

Die Austria kam wieder besser aus der Kabine, musste in der 56. Minute jedoch bangen. Grüll schoss Mühl im Strafraum an die Hand, auch dieses Mal blieb ein Elfer aus. Kühn kam nach dem folgenden Einwurf an der Strafraumgrenze frei zum Schuss, Früchtl tauchte erfolgreich ab.

Chancenarm sollte die Partie wie beim jüngsten 3:3 im Westen Wiens nicht bleiben. Auf der Gegenseite scheiterte Tabakovic aus spitzem Winkel an Niklas Hedl, Hollands Nachschuss wurde von Kevin Wimmer vor der Linie geklärt (65.). Tabakovic scheiterte Sekunden später aus wenigen Metern erneut an Hedl. Rapids Schlussmann bewahrte sein Team mit einem Reflex gegen Marvin Martins (72.) und einem Gruber-Drehschuss (75.) noch weitere Male vor dem 1:3.

Rapid lancierte erst spät eine Schlussoffensive. Burgstaller fand die goldene Möglichkeit auf den Ausgleich vor: Nach einem Stellungsfehler von Martins zog der Torjäger alleine Richtung Früchtl, bugsierte den Ball aber am Gehäuse vorbei (86.). Der aufgerückte Michael Sollbauer ließ schon in der 96. Minute per Kopf noch eine Chance aus, ehe Tabakovic im Gegenzug seinen Abend krönte.

Stimmen zum Spiel

Michael Wimmer (Austria-Trainer): „Wir sind überglücklich, dass der erste Sieg in der Meistergruppe gelungen ist. Verbunden mit dem Derbysieg ist das eine doppelte Freude. Wir haben uns endlich belohnt. Ich denke, der Sieg war hochverdient, auch in dieser Höhe. Es ist wichtig, dass wir Power und Energie auf den Platz bekommen, das ist uns von der ersten Minute an gelungen. Mich freut, dass sich die Mannschaft für den Aufwand belohnt hat. Haris arbeitet hart im Training, und jeder weiß, was Selbstvertrauen ausmacht. Es ist gut, dass er Tore macht, aber auch, was er für die Mannschaft arbeitet, ist enorm. Wir haben nun Platz vier in eigener Hand. Jetzt kommen noch drei Endspiele.“

Zoran Barisic (Rapid-Trainer): „Man muss der Austria gratulieren, ihr Sieg war sicher nicht unverdient. Wenn man solche Fehler macht, wie wir sie gemacht haben, verdienst du es nicht, zu gewinnen. Wenn man die wichtigen Zweikämpfe nicht so führt, dass man sie unbedingt gewinnen will, ist man der zweite Sieger. Bei 0:0 hatten wir eine Doppelchance, die wir leider nicht realisieren können. Wir sind nach dem 0:2 ins Spiel zurückgekommen, aber nicht gut in die zweite Halbzeit gestartet, da hat uns Hedl gerettet. Wir haben dann mit Mut nach vorne gespielt, hatten noch die eine oder andere Möglichkeit auf den Ausgleich, der aber nicht gelungen ist. Wir haben das Problem in dieser Saison, dass wir es nicht schaffen, Konstanz reinzubekommen in unser Spiel.“

Meistergruppe, 29. Runde

Sonntag:

Austria – Rapid 3:1 (2:1)

Tore:
1:0 Tabakovic (23.)
2:0 Tabakovic (27.)
2:1 Burgstaller (36.)
3:1 Tabakovic (90.+6)

Austria: Früchtl – Mühl, Martins, Meisl – Ranftl, Holland (80. Braunöder), Fischer, Leidner – Gruber (77. Jukic), Tabakovic, Fitz (85. Dovedan)

Rapid: Hedl – Kasius, Sollbauer, Wimmer, Moormann (85. Bajic) – Kerschbaum, Greil – Strunz (32. Grüll), Druijf (58. Zimmermann), Kühn – Burgstaller

Gelbe Karten: Holland, Fitz, Tabakovic bzw. Greil, Kühn, Kerschbaum

Die Besten: Ranftl, Tabakovic, Fitz bzw. Burgstaller, Hedl