Niklas Hedl (Rapid)
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Bundesliga

Derby-Bilanz bringt Rapid in Not

Drei Spieltage vor Schluss hat Rapid in der Admiral Bundesliga einen herben Rückschlag im Rennen um einen internationalen Startplatz kassiert. Durch die 1:3-Pleite gegen die Austria rutschten die Hütteldorfer in der Meistergruppe hinter den Erzrivalen auf Platz fünf ab, nun droht sogar eine Saison ohne Europacup-Startplatz. Vor allem die „schreckliche“ Bilanz im Derby (Torhüter Niklas Hedl) könnte zum Verhängnis werden.

Im Grunddurchgang setzte es für Rapid im Oktober in der elften Runde eine 1:2-Heimpleite, das Rückspiel am Verteilerkreis in der 22. Runde ging mit 0:2 verloren. Nun gingen die Grün-Weißen am Sonntag erneut leer aus. Ein 3:3 im Prestigeduell gegen die Austria vor einem Monat blieb in dieser Saison für Rapid damit das höchste der Derby-Gefühle. Auch damals waren die Violetten das bessere Team. „Jetzt haben wir viermal gegen die Austria gespielt, dreimal verloren. Und das verdient“, gab Guido Burgstaller unumwunden zu.

Rapids Cheftrainer Zoran Barisic war ebenfalls sichtlich bedient. Während sein Gegenüber, Austria-Coach Michael Wimmer, von der „Power und Energie“ seiner Mannschaft von der ersten Minute an schwärmte, musste Barisic die verhaltene und mitunter fast schon ängstliche Vorstellung seiner Elf erklären. Barisic ortete „das Problem, dass wir es nicht schaffen, Konstanz in unser Spiel reinzubringen“. Wenn man die wichtigen Zweikämpfe nicht so führe, dass man sie unbedingt gewinnen wolle, sei man der zweite Sieger.

Austria besiegt Rapid

Drei Tore von Haris Tabakovic bescherten der Wiener Austria einen 3:1-Derby-Sieg über den Erzrivalen Rapid Wien. Der 2:1-Anschlusstreffer Burgstallers war nicht mehr als Ergebniskosmetik.

„Müssen mehr von uns verlangen“

Zwar hätten gegen die Austria wichtige Spieler gefehlt, dennoch sei die Zweikampfführung mehr als mangelhaft gewesen. „Man muss für die Mannschaft und den Verein das letzte Hemd geben. So muss man auch auftreten. Wir müssen mehr von uns verlangen, jeder einzelne“, betonte Barisic. Eine Analyse, die Burgstallers Aussage unterstützte. „Wir spielen ein paar Minuten brav mit, aber das ist viel zu wenig“, meinte der Routinier.

Rapid hält damit in der Meistergruppe weiter bei nur einem Sieg, dem 3:1 gegen Austria Klagenfurt vor über einem Monat. Dazwischen wurde auch das Finale im Uniqa-ÖFB-Cup (0:2 gegen Puntigamer Sturm Graz) verloren. Die durchaus soliden Auftritte gegen Salzburg (1:1, 1:2) scheinen schon wieder vergessen. Die Bilanz der Hütteldorfer gegen den Serienmeister, Sturm Graz und die Austria ist desaströs.

Enges Finale kündigt sich an

In Summe hält man gegen diese drei Mannschaften nun bei 40 Pflichtspielen ohne Sieg (19 Salzburg, elf Austria, zehn Sturm). Am Sonntag geht es daheim gegen den drittplatzierten LASK. Barisic blickte einem schweren Spiel voraus, gab sich aber als Optimist. „Wir spielen zu Hause, da gehe ich davon aus, dass wir unsere Heimstärke prolongieren können“, meinte der Coach.

Ins Saisonfinish vorausblicken wollte Barisic nicht. Grün-Weiß läuft jedenfalls Gefahr, am Ende als Sechster ohne Europacup-Startplatz dazustehen. Austria Klagenfurt liegt zwei Zähler zurück, die Kärntner haben neben der Austria auch noch Rapid am Wörthersee zu Gast. Der Fünfte muss ins Europacup-Play-off um den letzten internationalen Startplatz. Barisic blickte den entscheidenden Runden angespannt voraus. „Es ist jedes Spiel sehr eng, es entscheiden Kleinigkeiten“, meinte er. „Es ist hart, es ist für alle Mannschaften gleich hart.“

Meistergruppe, 29. Runde

Sonntag:

Austria – Rapid 3:1 (2:1)

Tore:
1:0 Tabakovic (23.)
2:0 Tabakovic (27.)
2:1 Burgstaller (36.)
3:1 Tabakovic (90.+6)

Austria: Früchtl – Mühl, Martins, Meisl – Ranftl, Holland (80./Braunöder), Fischer, Leidner – Gruber (77./Jukic), Tabakovic, Fitz (85./Dovedan)

Rapid: Hedl – Kasius, Sollbauer, Wimmer, Moormann (85./Bajic) – Kerschbaum, Greil – Strunz (32./Grüll), Druijf (58./Zimmermann), Kühn – Burgstaller

Gelbe Karten: Holland, Fitz, Tabakovic bzw. Greil, Kühn, Kerschbaum

Die Besten: Ranftl, Tabakovic, Fitz bzw. Burgstaller, Hedl