Patrick Konrad erreichte mit 51 Sekunden Rückstand im Hauptfeld das Ziel, Lukas Pöstlberger war als 118. 11:19 Minuten zurück. Die Gesamtführung verteidigte der frühere Tour-de-France-Champion Geraint Thomas erfolgreich. Der Waliser führt zwei Sekunden vor seinem slowenischen Hauptkonkurrenten Primoz Roglic. Während der Brite Tao Geoghegan Hart auch nur fünf Sekunden zurückliegt, hat Patrick Konrad als Gesamt-18. 8:43 Minuten Rückstand.
Der Tages-31. (+51 Sek.) aus Niederösterreich ist damit aktuell insgesamt zweitbester Bora-Fahrer, vor ihm liegt nur der siebentplatzierte Deutsche Lennard Kämna (+1:52). Und das, da Alexander Wlasow am Dienstag aufgeben musste. Der Russe hatte von Start weg Probleme und konnte das Tempo im Feld nicht mitgehen. Wlasow war zum Zeitpunkt der Aufgabe Gesamtsechster. Lukas Pöstlberger (Jayco) war eines mehrerer Sturzopfer, er ist Gesamt-90. (+1:17:05 Std.).
Verregnete Etappe geht an Cort Nielsen
Magnus Cort Nielsen hat beim Giro d’Italia auf der verregneten zehnten Etappe den Tagessieg gefeiert. Der Däne setzte sich am Dienstag im Sprint einer dreiköpfigen Ausreißergruppe vor dem Kanadier Derek Gee und dem Italiener Alessandro De Marchi durch. Vor allem zu Beginn der Etappe kam es zu Stürzen – auch Lukas Pöstlberger war in einen verwickelt.
„Es war ein weiterer harter Tag, nicht zuletzt wegen des Wetters“, nahm Konrad in einer Bora-Stellungnahme auf Regen und niedrige Temperaturen Bezug. „Einige Fahrer sind gestürzt oder hatten Probleme mit der Kälte.“ Dass er und Kämna gut durchgekommen sind, sei nach dem Ausstieg von Wlasow das Wichtigste aus Bora-Sicht an diesem Tag gewesen.
Erster Giro-Etappensieg für Cort Nielsen
Thomas hatte die Spitzenposition übernommen, nachdem Weltmeister Remco Evenepoel aus Belgien wegen eines positiven Coronavirus-Tests vor dem Montag-Ruhetag ausgestiegen war. Cort Nielsen passierte zum ersten Mal beim Giro die Ziellinie als Erster.
Da er zuvor schon zwei Etappen bei der Tour de France und sechs bei der Vuelta gewonnen hatte, ist er der 105. Fahrer, der bei allen drei großen Landesrundfahrten mindestens einmal triumphiert hat. „Heute war einer der härtesten Tage, die ich auf dem Rad erlebt habe. Es war extrem kalt“, sagte er.
Nach einem Regentag wird der Giro am Mittwoch mit der elften Etappe über 219 Kilometer von Camaiore nach Tortona fortgesetzt. Auf dem welligen Terrain sind zwei Bergwertungen der dritten und eine der vierten Kategorie zu bewältigen.
Wetter erzwingt Streckenänderung
Neuschnee und Lawinengefahr zwingen die Organisatoren auch zu einer Streckenänderung. Die 13. Etappe am Freitag nach Crans-Montana in der Schweiz soll von 207 auf 199 Kilometer verkürzt werden, berichtet die Schweizer Zeitung „La Nouvelliste“.
Mit dem 2.469 Meter hohen Pass Grosser Sankt Bernhard müsse der höchste Punkt der diesjährigen Italien-Rundfahrt aus dem Programm genommen werden, da bis zur Etappe weiterer Neuschnee erwartet werde. Das Peloton soll nun durch den deutlich tiefer gelegenen, knapp sechs Kilometer langen Tunnel geleitet werden.