Als Nebeneffekt des Spiels sicherte sich die WSG Tirol den Klassenerhalt. Den Wattenern ist mit sechs Punkten Vorsprung auf Ried das Bundesliga-Ticket 2023/24 nicht mehr zu nehmen.
Bei Ried wurde einzig der gesperrte Roko Jurisic durch Philipp Pomer ersetzt. Altach-Coach Klaus Schmidt opferte unter anderem Sturmroutinier Atdhe Nuhiu zugunsten von mehr Geschwindigkeit in der Spitze, die Amir Abdijanovic, Noah Bischof und Husein Balic bildeten.
Ried unterliegt Altach
Altach hat sich dank eines 1:0-Erfolges in Ried im Kellerderby der Admiral Bundesliga am Freitag im Kampf um den Klassenerhalt in eine ausgezeichnete Position gebracht.
Altach gefährlicher
Das hätte sich beinahe schon in der siebenten Minute bezahlt gemacht. Ried-Verteidiger Tin Plavotic klärte nach schnellem Umschalten und Schuss von Csaba Bukta aber auf der Linie, musste allerdings nach seiner Rettungstat mit einer Muskelblessur vom Feld (10.). Nur wenig später war es Goalie Samuel Sahin-Radlinger, der bei einem Köpfler des völlig freistehenden, aber etwas überrascht wirkenden Lukas Gugganig aus Kurzdistanz sein Team vor dem frühen Rückstand bewahrte (12.).
Ried machte aus seinem Ballbesitz sehr wenig, Altach wirkte eine Woche nach dem 0:3 gegen Hartberg aber etwas bissiger und war meist über lange Bälle gefährlicher. Bevor sich das Duell nach rund einer halben Stunde im Geplänkel verlor, prüfte Bischof noch einmal Sahin-Radlinger (21.). Die Hausherren fanden vor der Pause ihrerseits nur eine nennenswerte Chance vor. Ein Köpfler von Seifedin Chabbi segelte infolge einer Ecke am langen Eck vorbei (18.).
Chabbi eröffnete die zweite Hälfte mit einer Riesenchance, Altach-Tormann Tino Casali stemmte sich mit einem tollen Reflex gegen den Schuss aus rund zehn Metern (47.). Die Oberösterreicher blieben am Drücker, Christoph Lang verzog aus guter Position klar (63.) und zielte zu zentral auf Casali (70.).
Unglückliches Eigentor entscheidet
Altach hingegen reichte ein Standard, um zu jubeln. Stefan Haudum köpfelte nach einem Corner an die Latte, von dort sprang der Ball auf Ungar und dann ins Tor. In einer verzweifelten Schlussphase, in der auch Sahin-Radlinger mehrmals mit nach vorne ging, hätte der Pechvogel das Missgeschick fast ausgebessert. Nach einem Eckball zog sein Schuss aber hauchdünn am Tor vorbei (90.).
Stimmen zum Spiel:
Maximilian Senft (Ried-Trainer): „Die erste Hälfte war sehr zerfahren, man hat gemerkt, dass für beide viel auf dem Spiel steht. Nach der Pause sind wir sehr gut rausgekommen. Und wir hatten nach dem Gegentor noch eine richtig gute Chance. Aber wir müssen unsere Hochkaräter nutzen, wenn wir oben bleiben wollen. Wir sind vier Punkte hinten und haben es nicht mehr in der eigenen Hand. Aber es ist unser Job, dass wir Altach zwingen zu punkten. Darauf werden wir uns konzentrieren.“
Klaus Schmidt (Altach-Trainer): „Es ist natürlich eine gewisse Erleichterung für uns. Wir sind mit einem Sieg in die Qualigruppe gestartet und dann durchgestolpert. Es war ein Sieg für die Moral. Die Mannschaft war heute genau am Punkt, aber es waren nicht mehr und nicht weniger als drei Punkte. Wir sind noch drei Punkte vom Klassenerhalt entfernt. Wir sind gut in Umschaltmomente gekommen und hatten auch Abschlüsse. Taktisch haben wir uns großteils sehr clever verhalten. Ried ist bei Standards gefährlich, aber wir waren auf diese Situationen vorbereitet.“
Bundesliga, Qualifikationsgruppe, 30. Runde
Freitag:
Ried – Altach 0:1 (0:0)
josko Arena, 7.300; SR Lechner
Tor: Ungar (83./Eigentor)
Ried: Sahin-Radlinger – Ungar, Ziegl, Plavotic (9./Gragger) – Lutovac (85./Diomande), Martin, Madritsch (61./Stosic), Pomer – Lang, Chabbi (61./Monschein), Beganovic (85./Scharmer)
Altach: Casali – Bukta (76./Ja. Jurcec), Strauss, L. Gugganig, Ndiaye, Herold – Jäger, Haudum – Abdijanovic (88./Aigner), Bischof (89./Nuhiu), Balic (88./Zwischenbrugger)
Gelbe Karten: Sahin-Radlinger bzw. Balic, Abdijanovic
Die Besten: Sahin-Radlinger, Martin, Lang bzw. Gugganig, Haudum, Herold