Real Madrid solidarisiert sich bei Sieg mit Vinicius

Vinicius Junior stand zwar nicht auf dem Platz, doch alle Mitspieler von Real Madrid trugen seine Trikotnummer 20, um den brasilianischen Stürmer zu unterstützen. Nach den rassistischen Attacken gegen den 22-Jährigen im Spiel zuvor beim FC Valencia solidarisierten sich ÖFB-Star David Alaba und seine Kollegen am Mittwochabend vor der Partie gegen Rayo Vallecano (2:1) in der spanischen Liga mit weiteren Gesten.

Real-Madrid-Spieler mit Trikotnummer 20
Reuters/Violeta Santos Moura

Im Rahmen einer neuen Anti-Rassismus-Kampagne der Liga, des spanischen Fußballverbands und der Regierung hielten Spieler beider Mannschaften vor dem Spiel ein Transparent mit der Aufschrift „Rassisten raus aus dem Fußball“. Zudem trugen sie Armbinden mit Anti-Rassismus-Botschaften. Während der nationalen und internationalen Übertragung des Spiels wurden Slogans gegen Rassismus gezeigt.

Vinicius, der am Sonntag beim Skandalspiel gegen Valencia wiederholt rassistisch beschimpft worden war, spielte nicht, weil er nach Angaben des Vereins leichte Knieprobleme hatte. Die Rote Karte, die er wegen einer Rangelei gegen Valencia erhalten hatte, war später wieder zurückgenommen worden. Doch Trainer Carlo Ancelotti hatte gesagt, er wolle seinen Offensivstar nach den stressigen Tagen unabhängig von der Sperre eine Pause gönnen. Madrids Fußballerinnen und Basketballer trugen bei ihren Spielen am Mittwoch ebenfalls Vinicius’ Trikot mit der Nummer 20.

„Wir sind alle Vinicius. Genug.“

„Ich liebe sie!!! Danke, danke, danke“, twitterte Vinicius nach dem 2:1 der Madrilenen. „Die ganze Unterstützung, die Vinicius erhalten hat, ist gut“, sagte Ancelotti, der zum 150. Mal in einem Ligaspiel als Real-Trainer an der Seitenlinie stand. Siegtorschütze Rodrygo widmete das 2:1 „meinem Bruder“ Vinicius. Dieser hatte wiederum das Siegestor in der 89. Minute mit erhobener rechter Faust gefeiert, um so auch von der Tribüne aus ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen.

Schon vor dem Spiel war Vinicius kurz auf den Rasen gekommen, um die Fans zu grüßen, während sich seine Mitspieler mit dem Rücken zur Tribüne aufstellten und Vinicius’ Trikot zeigten. In der 20. Minute applaudierten die Fans in Anlehnung an Vinicius’ Rückennummer und riefen seinen Namen, Vinicius grüßte von der Ehrentribüne aus zurück. Hinter einem der Tore hing ein riesiges Transparent mit der Aufschrift „Wir sind alle Vinicius. Genug.“