Die zwei Transatlantiktrips waren nicht zuletzt aus Gründen des Klimaschutzes kritisiert worden. Anfang dieser Woche forderten die NGO Greenpeace und die Initiative „Protect Our Winters“ weniger Reisen im Kalender. Zudem waren in der abgelaufenen Saison in Palisades Tahoe und Aspen einige organisatorische Missstände und technische Pannen, etwa bei den TV-Übertragungen, bemängelt worden.
Nächstes Jahr werden nur die Techniker nach dem Jahreswechsel in die USA geschickt – die Speed-Rennen in Aspen wurden gestrichen. Hinter den Speed-Events in Lake Louise von 22. bis 26. November steht noch ein kleines Fragezeichen.
Späterer Saisonstart
Saisonstart ist am 28./29. Oktober – und damit eine Woche später als üblicherweise – in Sölden, wo Frauen und Männer am Rettenbachgletscher je einen Riesentorlauf bestreiten. Für die Männer geht es dann eineinhalb Wochen später (8. bis 12. November) mit den länderübergreifenden Abfahrten in Zermatt/Cervinia weiter.

Die Frauen kommen eine Woche später in den Genuss der Gletscherabfahrt. Die Premiere hätte bereits in der Vorsaison stattfinden sollen, fiel jedoch wegen Schneemangels aus. Neu im Frauen-Programm sind die zwei Riesentorläufe in Mont-Tremblant im Osten Kanadas. Sie ersetzen die Speed-Rennen in Lake Louise.
Die NGO Greenpeace erneuerte am Donnerstag ihre Kritik in Richtung Greenwashing, die FIS-Präsident Johan Eliasch kurz zuvor in seiner Rede beim Kongress als albern abgekanzelt hatte. „Eliasch erweist sich ein für alle Mal als Greenwashing-Weltmeister“, sagte Greenpeace-Wirtschaftsexpertin Ursula Bittner.
„Angesichts der erneuten Behauptung von Eliasch, die FIS sei klimapositiv, ist die Verschiebung des Saisonstarts um eine Woche reine Augenauswischerei. Auch beim Rennkalender wäre noch Luft nach oben gewesen, um die Reiseemissionen des internationalen Skizirkus zu reduzieren.“
Gurgl neu im Programm
Bei den Männern kommt eine weitere Österreich-Station dazu: Am 18. November ist in Gurgl im Ötztal ein Slalom angesetzt. Weiters macht der Weltcup in Kitzbühel (16. bis 21. Jänner) und Schladming (23. und 24. Jänner) Halt. Schladming ist mit einem Flutlichtdoppelpack vertreten: Auf den Riesentorlauf folgt das Slalom-Nightrace, das also auf den Mittwochtermin wandert. Der neue Teambewerb steht in der Hahnenkammwoche am 19. Jänner am Plan.
Bei den Frauen scheinen Lienz (28. und 29. Dezember/Slalom und Riesentorlauf), Altenmarkt-Zauchensee (11. bis 14. Jänner/Abfahrt und Super-G) und Flachau (16. Jänner/Nachtslalom) im Programm auf. Ein Weltcup-Comeback gibt Jasna in der Slowakei. Zagreb fiel dagegen wie Lech/Zürs – bedingt durch das Aus für den Parallelbewerb – komplett aus dem Kalender. Beim Weltcup-Finale sind beide Geschlechter von 16. bis 24. März in Saalbach-Hinterglemm zu Gast. Dort findet 2025 die nächste Ski-WM statt.
FIS-Kongress ohne große Würfe
Der Onlinekongress selbst befasste sich vor allem mit Bürokratie. Abgestimmt wurde über zahlreiche Anträge zu Änderungen der FIS-Statuten, dabei ging es primär um Verfahrensfragen und Befugnisse der FIS-Gremien. So wurde etwa beschlossen, dass das Protokoll zum FIS-Kongress künftig nur noch in englischer Sprache verfasst und nicht mehr in diverse Sprachen übersetzt wird. Einige Bestimmungen wurden angepasst, um auch den Parasport zu inkludieren.
Ein Antrag der Nationalverbände Österreichs und der Schweiz für Langzeit-Weltcup-Kalender, die zumindest vier Jahre Bestand haben sollten, erhielt knapp keine Mehrheit der Delegierten. Davor hatte es eine lange Diskussion gegeben, da der umstrittene Eliasch ein Votum gar nicht zulassen wollte. Das FIS Council habe das Thema ohnehin auf der Agenda, sagte der Unternehmer, und werde demnächst eine Empfehlung abgeben. Letztlich ließ sich Eliasch aber überzeugen.
Ein weiterer Beschluss wurde bereits am Vortag vom FIS Council gefasst: Russische und belarussische Athleten bleiben aufgrund des Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine von FIS-Wettbewerben ausgeschlossen. Der Schneesportweltverband stellte sich damit gegen den Standpunkt des IOC, das im März empfohlen hatte, Athleten aus Russland und Belarus als Neutrale wieder zu internationalen Wettkämpfen zuzulassen, sofern sie den Krieg nicht unterstützen oder nicht mit dem Militär in Verbindung stehen.