Fans von Borussia Dormund
AP/Matthias Schrader
Fußball

Dortmund rüstet sich bereits für Megaparty

Die Titelparty des deutschen Meisters könnte am Wochenende erstmals seit 2012 nicht in München, sondern in Dortmund über die Bühne gehen. Dazu muss die Borussia am Samstag (15.30 Uhr) ihren Vorsprung von zwei Punkten auf Bayern München daheim gegen FSV Mainz 05 über die Ziellinie bringen. Die Vorbereitungen auf die Meisterfeier laufen schon auf Hochtouren – auch in München, wo man auf einen BVB-Patzer vorbereitet sein will.

Dortmund könnte zu Pfingsten jedenfalls zur größten Partymeile Deutschlands werden. Ein Erfolg über Mainz würde dem BVB den neunten Meistertitel in seiner Geschichte und dem deutschen Fußball erstmals seit 2012 wieder einen Titelträger bringen, der nicht Bayern München heißt. Damals waren es ebenfalls die Dortmunder, die die Meisterschale in Empfang nahmen, ehe die Trophäe zehnmal in Folge in der bayrischen Hauptstadt landete.

Sollte Borussia Dortmund der letzte Schritt zum Titel gelingen, werden in der Stadt wohl das ganze verlängerte Wochenende über die Nächte zum Tag werden. Der Plan für die Meisterparty steht jedenfalls bereits fest. Nach der Übergabe der Schale ist ein vierstündiger Autokorso durch die Revierstadt geplant. Zum möglichen Spektakel mit der Ehrenrunde rund um den Borsigplatz werden laut Aussage des Dortmunder Polizeipräsidenten Gregor Lange „mindestens 200.000“ Fans erwartet.

Die Spieler von Borussia Dortmund nach dem Sieg des DFB-Pokals im Mai 2012 in einem Autocorso
Reuters/Thomas Bohlen
2012 bejubelten die Dortmunder Fans nicht nur den Meistertitel, sondern auch den Triumph im Pokal (Bild)

Große Zuversicht

Vor dem Korso, der um 12.09 Uhr gestartet würde, soll sich die Mannschaft in das Goldene Buch der Stadt eintragen. „Wir gehen mehr oder weniger davon aus, dass die Mannschaft nichts mehr anbrennen lässt und wir dann am Sonntag alle gemeinsam feiern können“, sagte Oberbürgermeister Thomas Westphal bei der Vorstellung der Partypläne in Dortmund. Bei der bisher letzten Meistersause der Borussia im Jahr 2012 hatten sogar mehr als 400.000 Fans mit der damals von Jürgen Klopp trainierten Mannschaft in der Stadt gefeiert.

Die Nachfrage nach Karten für die längst ausverkaufte Partie gegen Mainz ist immens. „Wir hätten 300.000 Karten absetzen können“, sagte BVB-Organisationschef Christian Hockenjos. Trotz der vielen Fans, die bei der Suche nach einer Karte leer ausgingen, wird es am Samstag in der Stadt kein Public-Viewing-Angebot geben. Ähnlich groß ist das Medieninteresse. Für die 192 Plätze auf der Pressetribüne liegen 800 Akkreditierungsanträge vor.

Bayern auf Patzer vorbereitet

Zeitgleich mit der Partie Dortmund – Mainz tritt Bayern München beim 1. FC Köln an – und muss auf einen Patzer der Dortmunder hoffen. Schon bei einem Remis des BVB und einem gleichzeitigen Sieg der Bayern am Rhein würden nicht im Ruhrpott, sondern bei den Fans in München die Sektkorken knallen. Denn bei Punktegleichheit hätte der Serienmeister aufgrund des besseren Torverhältnisses die Nase vorne.

Bayern München zelebriert den Bundesligatitel 2022 auf dem Balkon am Marienplatz in München
AP/Matthias Schrader
Das gewohnte Bild der vergangenen zehn Jahre: Bayern feiert auf dem Rathausbalkon in München die Meisterschaft

Auch deshalb plant der FC Bayern noch mit dem elften Titelgewinn in Folge. Den würden die Münchner am Pfingstsonntag auf dem Marienplatz feiern. Dort wollen dann auch die Fußballerinnen rund um Österreichs Aushängeschild Sarah Zadrazil im Falle des deutlich realistischeren Titelgewinns jubeln. Laut „Bild“ plant der Verein unabhängig vom Ausgang der 34. Runde am Samstag eine interne Feier in der Motorworld im Münchner Stadtteil Freimann.

Mainz-Trainer ist Titelduell egal

Von der Aufregung um das große Saisonfinale in Dortmund lässt sich Mainz-Trainer Bo Svensson jedenfalls nicht anstecken. Auf die Frage, ob er seinem Mentor Thomas Tuchel – der heutige Coach des FC Bayern München trainierte einst die Mainzer – im Fernduell um die Meisterschaft helfen wolle, sagte der 43-jährige Däne achselzuckend: „Das spielt keine Rolle. Es geht darum, uns selbst zu helfen. Nicht: Wem wollen wir helfen? Wem wollen wir ein Bein stellen?“

Er habe mit Tuchel in den vergangenen Tagen auch keinen Kontakt gehabt. Alles andere als das Spiel sei für seine Mannschaft Nebensache. „Das geht uns eigentlich nichts an“, sagte Svensson. Zuvor hatte er allerdings erklärt: „Das ist natürlich ein besonderes Spiel. Da wird eine sehr besondere Stimmung sein.“ Man erlebe nicht so oft, dass man an so einem Spiel teilnehmen könne – „das müssen wir mit der nötigen Freude und mit Ehrgeiz anzugehen.“

Deutsche Bundesliga, 34. Runde

Samstag, 27. Mai:
Dortmund Mainz 2:2
Köln Bayern München 1:2
Leipzig Schalke 4:2
Union Berlin Bremen 1:0
Frankfurt Freiburg 2:1
Bochum Leverkusen 3:0
Mönchengladbach Augsburg 2:0
Wolfsburg Hertha BSC 1:2
Stuttgart Hoffenheim 1:1

Tabelle: