Jubel der kanadischen Hockeyspieler
AP/CTK/David Tanecek
Eishockey-WM

Kanada beendet finnische Herrschaft

Kanada hat bei der Eishockey-WM im Viertelfinale Titelverteidiger Finnland entthront. Der Rekordweltmeister gewann am Donnerstag in Tampere die Neuauflage des Vorjahresfinales mit 4:1 (1:0 1:0 2:1) und trifft im Halbfinale auf Lettland. Der Kogastgeber erreichte mit einem 3:1 (1:0 0:1 2:0) in Riga gegen Schweden überraschend erstmals ein WM-Semifinale. Das zweite Halbfinale bestreiten die USA und Deutschland, das sich erneut als zu große Hürde für die Schweiz entpuppte.

Kanada präsentierte sich vor über 11.500 Zuschauerinnen und Zuschauern von Beginn an kompakt und ließ den Finnen wenig Raum zur Entfaltung. Vorne zeichnete die Nordamerikaner Effizienz aus. Jack Quinn überraschte Finnlands Goalie Emil Larmi nach einem Gegenstoß zum 1:0 (8.).

Der Titelträger hatte danach kein Rezept gegen die defensiv umsichtigen Kanadier, die mit Samuel Montembeault einen starken Rückhalt hatten. Der Goalie der Montreal Canadiens ließ sich im Mitteldrittel zweimal im Eins-gegen-Eins nicht bezwingen. Finnland lag da schon 0:2 zurück, nachdem Samuel Blais (31.) einen Gegenstoß genutzt hatte.

Carcone sorgt für Vorentscheidung

Die Vorentscheidung im Schlussabschnitt durch Michael Carcone (43.) war schnell gefallen. Den Finnen gelang im Finish mit dem Mute der Verzweiflung noch das 1:3 durch Teemu Hartikainen (57.). Als die Hausherren den Goalie vom Eis nahmen, schlug Tyler Toffoli (58.) noch ins leere Tor zu.

3:0 für Kanada durch Carcone

Michael Carcone (43.) sorgte mit dem 3:0 für die Vorentscheidung.

Lettland überrascht gegen Schweden

In Riga jubelten derweilen die Heimischen über den erstmaligen Halbfinal-Einzug. Lettland ging völlig entgegen der Papierform durch Dans Locmelis (13.) in Führung und ließ sich auch vom schwedischen Ausgleich durch Timothy Liljegren (30.) nicht beirren.

Miks Indrasis (46.) traf im Gegenstoß aus einer schönen Einzelaktion zum viel umjubelten 2:1, ehe ein Fernschuss von Janis Jaks (54.) im Powerplay über die Linie kullerte. Der in der vergangenen Saison für den KAC spielende Rihards Bukarts verbuchte am Ende drei Assists. Schwedens finale Offensive blieb wirkungslos.

Deutschland kickt Schweiz raus

Der Traum der Schweiz, nach einer souveränen Vorrunde bei der WM 2023 in Tampere und Riga um den Titel mitzumischen, platzte bereits am Donnerstagnachmittag im Viertelfinale. Die „Nati“ musste sich in Riga als Sieger der Gruppe B dem Viertplatzierten der Gruppe A, Deutschland, mit 1:3 (0:1 1:2 0:0) geschlagen geben.

Schweiz scheitert wieder im Viertelfinale

Der Viertelfinal-Fluch der Schweizer bei der Eishockey-WM geht weiter. Der Sieger der Gruppe B verlor gegen Deutschland und scheiterte damit zum vierten Mal in Folge im Viertelfinale.

J. J. Peterka (38.) und Nico Sturm – noch dazu in Unterzahl (39.) – hatten mit einem Doppelschlag im zweiten Drittel für die Entscheidung zugunsten der Deutschen gesorgt, die über weite Strecken der Partie auf ihren Superstar Moritz Seider nach einer Matchstrafe wegen Bandenchecks verzichten mussten.

Maximilian Kastner hatte Deutschland unter kräftiger Mithilfe des Schweizer Torhüters Robert Mayer davor in Führung gebracht (7.), Jonas Siegenthaler war der zwischenzeitliche Ausgleich für die Schweizer gelungen (21.). So wie 2010 und 2021 endeten die Medaillenträume der Eidgenossen nach starker Vorrunde vorzeitig, und Deutschland bleibt der „Angstgegner“: Die Schweiz ging in den letzten vier K.-o.-Duellen mit Deutschland als Verliererin vom Eis.

USA gegen Tschechien souverän

In zweiten Nachmittagsspiel in Tampere hatten die USA, die die Vorrunde in der Österreich-Gruppe A ungeschlagen beendet hatten, den sechsfachen Weltmeister Tschechien sicher im Griff und setzten sich klar mit 3:0 (1:0 1:0 1:0) durch. Matt Coronato (13.), Nick Perbix (29.) und Cutter Gauthier (50.) sorgten für klare Verhältnisse zugunsten der Amerikaner.

Eishockey-WM in Tampere und Riga, Viertelfinale

Donnerstag:

Kanada – Finnland 4:1

(1:0 1:0 2:1)

Tampere, Nokia Arena

Tore: Quinn (8.), Blais (31.), Carcone (43.), Toffoli (58./EN) bzw. Hartikainen (57.)

1:0 für Kanada durch Quinn

Jack Quinn (8.) brachte Kanada mit 1:0 in Führung.

Blais macht das 2:0 für Kanada

Samuel Blais (31.) erhöhte auf 2:0 für die Kanadier.

Tor für Finnland durch Hartikainen

Teemu Hartikainen (57.) sorgte für den Ehrentreffer Finnlands.

4:1 für Kanada durch Toffoli

Tyler Toffoli (58.) traf zum 4:1-Endstand ins leere Tor.

Schweden – Lettland 1:3

(0:1 1:0 0:2)

Riga, Arena Riga

Tore: Liljegren (30.) bzw. Locmelis (13.), Indrasis (46.), Jaks (54./PP)

Schweiz – Deutschland 1:3

(0:1 1:2 0:0)

Riga, Arena Riga

Tore: Siegenthaler (21.) bzw. Kastner (7.), Peterka (38.), Sturm (39./SH)

0:1 durch Kastner

Maximilian Kastner (7.) brachte Deutschland mit 1:0 voran.

1:1 durch Jonas Siegenthaler

Jonas Siegenthaler (21.) glich für die Schweiz zwischenzeitlich aus.

1:2 durch Peterka

John Peterka (38.) sorgte für die neuerliche Führung Deutschland.

1:3 durch Sturm

Nico Sturm (39.) traf in Unterzahl zum 3:1-Endstand.

USA – Tschechien 3:0

(1:0 1:0 1:0)

Tampere, Nokia Arena

Tore: Coronato (13.), Perbix (29.), Gauthier (50.)

Finale:
28.05. Kanada Deutschland 5:2
Spiel um Platz drei:
28.05. Lettland USA 4:3 n.V.
Halbfinale:
27.05. Kanada Lettland 4:2
Deutschland USA 4:3 n.V.
Viertelfinale:
25.05. USA Tschechien 3:0
Deutschland Schweiz 3:1
Kanada Finnland 4:1
Lettland Schweden 3:1