Der Niederländer setzte sich am Samstag 0,084 Sekunden vor Alonso durch und holte seine erste Pole im Fürstentum, die insgesamt 23. seiner Karriere. Dritter wurde der Monegasse Charles Leclerc im Ferrari, der aber nachträglich auf den sechsten Startplatz strafversetzt wurde. Verstappens Stallrivale Sergio Perez schied bereits in Q1 nach einem Crash aus und geht damit von ganz hinten ins Rennen.
Für den Mexikaner ist das im internen WM-Zweikampf ein herber Rückschlag. Die Startposition und die richtige Boxenstoppstrategie sind auf dem Stadtkurs die entscheidenden Faktoren, da Überholen kaum möglich ist. „Das kann ein schwieriger Nachmittag für ihn werden morgen“, kommentierte Red-Bull-Teamchef Christian Horner.
Verstappen zittert sich zu Monaco-Pole
Im letzten Anlauf hat sich WM-Spitzenreiter Max Verstappen doch noch die Poleposition für den Formel-1-Klassiker in Monte Carlo gesichert. Der Red-Bull-Pilot fing mit seiner letzten Runde im Qualifying noch Fernando Alonso ab und startet damit am Sonntag (15.00 Uhr) neben dem Aston-Martin-Fahrer aus der ersten Reihe in den Grand Prix von Monaco.
Risiko zahlt sich aus
Der zweifache Weltmeister Verstappen, der in Monte Carlo 2021 triumphiert hatte, holte die Pole erst mit seinem letzten Versuch, indem er den letzten Streckensektor regelrecht auf Messers Schneide durchfuhr. „Oh mein Gott! Ich habe auf der Geraden ziemlich hart die Mauer getroffen“, war seine erste Reaktion. „Ich bin sehr glücklich. Wir wussten, dass dieses Wochenende ein bisschen schwierig für uns werden würde“, sagte der 25-Jährige später. „Im dritten Sektor habe ich alles gegeben und einige Hindernisse gestreift. Was die Rennpace angeht, ist das Auto schnell. Wir müssen nur die Ruhe bewahren.“
Lob erhielt Verstappen auch von seinem Teamchef Horner: „Die Runde von Max war unglaublich. Er war 0,2 Sekunden beim Swimming Pool hinten und hat dann alles aufgeholt. Er hat ein paar Mal die Wand berührt, wir müssen schauen, ob alles okay ist.“
Alonso war mit Platz zwei nicht wirklich zufrieden. „Die Poleposition bedeutet hier in Monaco sehr viel, aber heute war Max ein bisschen schneller. Die erste Reihe in der Startaufstellung ist immer noch eine große Sache für uns. Wir werden versuchen zu gewinnen“, gab sich der Spanier angriffslustig.
Leclerc in Startaufstellung strafversetzt
Leclerc wurde Stunden nach dem Qualifying um drei Positionen nach hinten versetzt. Die Stewards kamen nach einer Anhörung und der Auswertung der Daten und TV-Bilder zu der Überzeugung, dass der Monegasse Lando Norris im McLaren in Q3 behindert hatte. Allerdings gaben sie eher dem Team als dem Fahrer die Schuld.
Für Leclerc setzte sich damit eine Pech-und-Pannen-Serie bei seinem Heim-Grand-Prix fort. Bis zum vergangenen Jahr hatte der Lokalmatador weder in der Formel 2 noch in der Formel 1 überhaupt das Ziel erreicht, ehe er 2022 immerhin den vierten Platz holte.
„Ich wäre natürlich lieber Erster geworden“, sagte Leclerc, der im Qualifying 0,106 Sekunden langsamer war als Verstappen. „Aber wir müssen uns die Situation ansehen, in der wir uns befinden. Ich habe viel mit dem Auto zu kämpfen.“ Sein Ferrari-Teamkollege Carlos Sainz startet hinter Alpine-Pilot Esteban Ocon vom vierten Platz, auf Startposition fünf steht Mercedes-Star Lewis Hamilton.