Enttäuschung bei Aleksandar Lutovac (Ried), Leo Mikic (Ried) und Marcel Ziegl (Ried)
APA/Erwin Scheriau
Bundesliga

Ried steht als Absteiger fest

SV Guntamatic Ried ist zum dritten Mal nach 2003 und 2017 aus der Admiral Bundesliga abgestiegen. Die Innviertler mussten sich am Samstag beim TSV Egger Glas Hartberg mit 0:2 (0:0) geschlagen geben und können Cashpoint SCR Altach in der letzten Runde nicht mehr einholen. Hartberg gewann dank der Treffer von Ruben Providence (65.) und Donis Avdijaj (76.) hochverdient und wahrte die Chance auf das Europacup-Play-off.

Ried-Trainer Maximilian Senft musste seinen verletzten Abwehrchef Tin Plavotic vorgeben und nahm für das Spiel der letzten Chance fünf Umstellungen vor. Die Oberösterreicher taten sich aber schwer, Chancen herauszuspielen. Einzig ein zu Recht wegen Abseits aberkannter Mikic-Treffer (15.) brachte in der ersten Halbzeit wirklich Gefahr. Zudem musste Marcel Ziegl, der in dieser Saison wegen einer Kniearthroskopie sieben Monate ausgefallen war, in der 33. Minute mit neuerlichen Problemen im verletzten Knie vom Feld.

Hartberg war klar besser und machte das Spiel, im Abschluss klappte es aber eine Stunde lang nicht. Mamadou Sangare (3.), Providence in Zusammenspiel mit Dominik Frieser (15.), Frieser (39.) und wieder Providence (45.+2) brachten den Ball nicht im Tor unter.

Ried steigt ab

SV Guntamatic Ried ist zum dritten Mal nach 2003 und 2017 aus der Admiral Bundesliga abgestiegen. Die Innviertler mussten sich am Samstag beim TSV Egger Glas Hartberg mit 0:2 (0:0) geschlagen geben und können Cashpoint SCR Altach in der letzten Runde nicht mehr einholen.

Dreifachtausch hilft Hartberg

Hartberg-Trainer Markus Schopp reagierte in der Pause mit einem Dreifachtausch, brachte den starken Avdijaj, Mario Tadic und Manfred Gollner. Die erste große Chance nach dem Wechsel hatte aber Ried, TSV-Torhüter Raphael Sallinger war gegen Leo Mikic auf dem Posten (50.). Danach hatte Hartberg aber wieder alles im Griff. Jürgen Heil (51.) und Providence (54.) vergaben noch, ehe Providence doch zuschlug. Nach Avdijaj-Pass spielte der Franzose seine Schnelligkeit aus und schoss zum 1:0 ein (65.).

Mit einer ähnlichen Szene in umgekehrten Rollen sorgte der TSV für klare Verhältnisse. Providence schickte Avdijaj, der souverän zum Endstand einschoss (76.). Damit hat Hartberg am kommenden Freitag in Lustenau ein direktes Duell um Rang zwei in der Qualifikationsgruppe, der einen Platz im Halbfinale des Play-off bringt.

Stimmen zum Spiel:

Maximilian Senft (Ried-Trainer): „Große Leere, große Enttäuschung. Der Abstieg ist das Schlimmste, was einem im Mannschaftssport passieren kann. Beim Abstieg ist der Misserfolg vielschichtig, aber zweifellos haben wir zu wenige Tore geschossen. Natürlich schmerzen in so einem Spiel wie heute die Ausfälle von Stefan Nutz und Tin Plavotic besonders. Auch der Ausfall von Marcel Ziegl schmerzt extrem. Wir verstehen, dass die Fans unzufrieden sind. Wir sind zum Fanblock gegangen und haben uns den Fans gestellt.“

Roland Daxl (Ried-Präsident): „Es ist eine extreme Leere. Ich erinnere mich, wie wir extrem gekämpft haben, um aufzusteigen. Dann haben wir mit Corona gekämpft, kamen aber in die Bundesliga zurück. Schweren Herzens werde ich einen schuldenfreien Verein an einen Nachfolger übergeben. Ich habe erlebt, welche Kraft man haben muss, um in der 2. Liga reüssieren zu können, die, so glaube ich, ich nicht aufbringen kann. Die Zeit mit allen Verantwortlichen im Team war von einer sehr feinen Zusammenarbeit geprägt.“

Markus Schopp (Hartberg-Trainer): „Wir hatten es in der ersten Halbzeit mit einem sehr gut organisierten Gegner zu tun, waren nicht klar und sauber genug, um die Chancen zu nützen. Es ist uns nicht gelungen, die ‚Dose zu öffnen‘. Wir haben in der Pause Umstellungen vorgenommen, und ich habe gefühlt, dass es nur eine Frage der Zeit ist, uns zu belohnen. Wir haben ein Zeichen gesetzt, dass wir dieses Endspiel um das Europacup-Play-off in Lustenau unbedingt wollten.“

Bundesliga, Qualifikationsgruppe, 31. Runde

Samstag:

Hartberg – Ried 2:0 (0:0)

Profertil Arena, 2.339; SR Gishamer

Torfolge:
1:0 Providence (65.)
2:0 Avdijaj (76.)

Hartberg: Sallinger (89./Faist) – Schantl (46./Tadic), Sonnleitner, Steinwender (46./Gollner), Pfeifer (67./Diakite) – Kainz – Frieser (46./Avdijaj), Sangare, Heil, Fadinger – Providence

Ried: Sahin-Radlinger – Turi (67./Stosic), Lackner, Ziegl (33./Wiesinger) – Gragger (56./Lutovac), Madritsch, Ungar, Pomer – Lang, Mikic (67./Chabbi), Diomande (67./Monschein)

Gelbe Karten: Providence bzw. Madritsch, Lang

Die Besten: Providence, Avdijaj, Heil, Pfeifer bzw. Madritsch, Sahin-Radlinger