Zum zweiten Mal nach 2021 durfte sich Verstappen in der Fürstenloge von Monacos Staatsoberhaupt Albert II. zum Triumph gratulieren lassen. Für den niederländischen Red-Bull-Star war es zudem der vierte Sieg in dieser Saison und der 39. in seiner Karriere insgesamt. Hinter Alonso, der nach vier dritten Plätzen heuer erstmals Zweiter wurde, durfte sich Ocon über den zweiten Podestplatz seiner Karriere freuen. Ocons erster war vor zwei Jahren der Sieg in Ungarn gewesen.
Mit seinem vierten Saisonsieg baute Verstappen auch seine Führung in der WM-Wertung auf seinen Stallrivalen Perez gehörig aus. Der Niederländer geht mit 39 Punkten Vorsprung auf den Mexikaner in das nächste Rennen am kommenden Sonntag (15.00 Uhr, live in ORF1) in Barcelona. Perez war nach einem Crash im Qualifying nur als Letzter losgefahren und ging als 17. im Grand Prix leer aus. Alonso ist mit 51 Punkten Rückstand auf Verstappen unmittelbar vor Mercedes-Star Lewis Hamilton – der in Monaco mit der schnellsten Rennrunde Vierter wurde – Dritter.
Verstappen in Monaco unantastbar
Max Verstappen hat sich zum zweiten Mal in die Siegerliste des Klassikers von Monaco eingetragen. Der niederländische WM-Spitzenreiter feierte in den Straßen von Monte Carlo vor dem Spanier Fernando Alonso und Esteban Ocon aus Frankreich einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg.
„Es ist toll, hier zu gewinnen. Bei solchen Bedingungen ist es wichtig, ruhig zu bleiben. Das ist ein großartiger Sieg und viele wichtige Punkte für das Team“, freute sich Verstappen über den trotz zwischenzeitlicher Regenschlacht souveränen Sieg.
Für Alonso war auch angesichts der Verhältnisse nicht mehr drinnen. „Max ist super gut gefahren. Der Regen hat es bisschen kompliziert gemacht. Es hat dennoch Spaß gemacht zu fahren.“ Wie ein Sieger freute sich hingegen Ocon. „Wir haben es geschafft, es war ein super Wochenende vom ganzen Team. Wir haben das Auto gut eingestellt, nichts falsch gemacht“, sagte der Franzose.
Verstappen mit Start nach Maß
Der Spannungsgehalt der 2023er-Ausgabe des Klassikers war über weite Strecken überschaubar. Verstappen erwischte vor den Augen zahlreicher Hollywood-Stars wie Michael Douglas oder „Spider-Man“ Tom Holland, der auch die Zielflagge schwingen durfte, und Sportgrößen wie David Alaba einen Start nach Maß. Der Niederländer, der sich auf den letzten Drücker die Poleposition gesichert hatte, ließ dem als Zweiten gestarteten Alonso keine Chance zum Überholen.
In den ersten zwei Dritteln des Rennens sorgten nur riskante Überholversuche und kleine Blechschäden für Aufregung. So beschädigte sich Carlos Sainz in seinem 50. Rennen für Ferrari den Frontflügel, als er in der zwölften Runde vergeblich versuchte, sich an Esteban Ocons Alpine vorbeizuschieben. Der Spanier fuhr jedoch auch mit lädiertem Flügel weiter. Perez musste seine Front hingegen tauschen, nachdem er beim Versuch, Plätze gutzumachen, zur Mitte des Rennens mit Lance Stroll und später mit Kevin Magnussen kollidiert war.
Regen bringt Spannung
Turbulent wurde es erst, nachdem nach rund zwei Drittel des Rennens der prognostizierte Regen einsetzte und den Kurs vor allem Richtung Hafen in eine Rutschbahn verwandelte. Verstappen wartete lange zu, bis er seine Mediumreifen auf Intermediates wechselte, und entschied auch dieses Pokerspiel für sich. Denn Verfolger Alonso hatte davor schon gewechselt, allerdings nur die harten gegen mittlere Trockenreifen. Auch bei Ferrari riskierte man lange zu viel.
„Es war schon ziemlich schwierig. Wir waren erst auf den Mediumreifen, Fernando auf den harten. Wir wollten nicht so lange draußen bleiben, aber der Regen hatte sich angedeutet. Ich hatte Graining, aber habe durchgehalten, und als der Regen dann kam, haben wir die richtige Entscheidung getroffen und sind auf die Intermediates gewechselt“, beschrieb Verstappen die entscheidenden Runden, „es war doch sehr rutschig. Es ist ziemlich schwierig, bei solchen Bedingungen zu fahren.“
Der stetige Regen setzte den Piloten ordentlich zu. Denn immer wieder rutschte ein Bolide in die Werbebanden, selbst Spitzenreiter Verstappen konnte in manchen Kurven sein Auto nur mit Mühe auf der Piste halten. Manche verloren auch komplett die Übersicht, etwa George Russell, der zunächst Stroll in einen Notausgang folgte und als er seinen Fehler bemerkte fast den Red Bull von Perez abschoss.