Jubel von Rapid-Spielern
GEPA/David Bitzan
Bundesliga

Rapid nach Kraftakt neuer Vierter

SK Rapid Wien hat am Sonntag in der Admiral Bundesliga das Heimspiel gegen Vizemeister SK Puntigamer Sturm Graz gedreht und nach einem 0:2-Rückstand noch mit 3:2 (2:2) gewonnen. Damit sind die Hütteldorfer nach der 31. und vorletzten Runde neuer Tabellenvierter, da Austria Wien im Fernduell um den fixen Europacup-Startplatz mit 1:3 gegen den LASK verlor.

Mit dem Sieg vor 22.300 Zuschauerinnen und Zuschauern im Allianz Stadion hat Rapid zudem die jüngste Negativserie in der Bundesliga beendet: Die Wiener feierten den ersten Pflichtspielerfolg nach sieben Partien sowie den ersten Sieg gegen Sturm nach zuvor zehn erfolglosen Versuchen.

Dank der kleinen Revanche für das verlorene Cupfinale schob sich Grün-Weiß in der Meistergruppe auf Rang vier. Sollte diese Platzierung im abschließenden Auswärtsmatch am Samstag gegen Austria Klagenfurt gehalten werden – dafür reicht schon ein Remis –, wäre Rapid in der dritten Qualifikationsrunde zur Conference League und würde sich das Europacup-Play-off ersparen.

Rapid dreht Match gegen Sturm

Rapid hat das Heimspiel gegen Vizemeister Sturm Graz gedreht und nach einem 0:2-Rückstand noch mit 3:2 gewonnen. Damit sind die Hütteldorfer nach der 31. und vorletzten Bundesliga-Runde neuer Tabellenvierter.

Wende kurz vor der Halbzeit

Die bereits als Vizemeister feststehenden Grazer schienen nach Toren von Manprit Sarkaria (10.) und Otar Kiteshvili (33.) einem Sieg entgegenzusteuern, doch Guido Burgstaller (40.), Roman Kerschbaum (45.+4) und Marco Grüll (66.) sorgten noch für die Wende.

Vor dem Spiel wurden Christoph Kasmüllner, Dejan Petrovic und Lion Schuster offiziell verabschiedet – die auslaufenden Verträge dieses Trios wurden nicht verlängert. Dafür bekam Ersatzgoalie Paul Gartler ein neues Arbeitspapier bis Ende 2024/25. Im Tor stand allerdings wieder Niklas Hedl, der nach seinen Schulterproblemen rechtzeitig fit wurde.

Sturm mit gutem Start

Rapids Schlussmann musste schon in der zehnten Minute erstmals hinter sich greifen. Nach einem Fehlpass von Aleksa Pejic legte Kiteishvili für Sarkaria auf, der via Lattenunterkante auf 1:0 für die Gäste stellte. Der Ex-Austrianer hatte schon bei Sturms 2:0 im Cupfinale über Grün-Weiß beide Tore für die Steirer erzielt. Sturm blieb am Drücker, ein Weitschuss von Alexander Prass flog über die Latte (26.).

Kurz danach erhöhten die „Blackys“ auf 2:0. Rapids Defensive gab bei einem Einwurf eine unglückliche Figur ab, Kiteishvili zog knapp außerhalb des Sechzehners ab, und der abgefälschte Schuss kullerte am verdutzten Hedl vorbei ins Eck. Als Reaktion waren vom Block West „Wir wollen Rapid sehen“-Sprechchöre zu hören, und tatsächlich fanden die Hausherren besser ins Spiel.

Guido Burgstaller (Rapid)
GEPA/Philipp Brem
Burgstaller gelang in der 40. Minute der Anschlusstreffer für Rapid zum 1:2

Burgstaller führt Torschützenliste an

Grüll brachte den Ball zur Mitte, und Burgstaller erzielte aus der Drehung das Anschlusstor. Der Stürmer netzte im achten Ligamatch in Folge, was zuvor noch niemandem im grün-weißen Trikot gelungen war. Außerdem scorte Burgstaller, der nun mit 21 Treffern die Schützenliste anführt, im zehnten Pflichtheimmatch der Hütteldorfer in Folge.

Dieses Tor hatte einen überaus positiven Effekt auf Rapid. Moritz Oswald schoss aus guter Position drüber, ehe Kerschbaum unmittelbar vor dem Pausenpfiff auf 2:2 stellte. Der Mittelfeldspieler war nach einem Corner von Grüll per Kopf erfolgreich.

Auch zu Beginn der zweiten Hälfte strahlte Rapid aus einer Standardsituation Gefahr aus – nach einem Eckball von Grüll fehlten bei einem Burgstaller-Kopfball nur Zentimeter (52.). Doch auch Sturm suchte den Weg nach vorne, bei einem Kopfball von Jan Gorenc Stankovic musste sich Hedl strecken (58.). Auf der Gegenseite köpfelte Nicolas Kühn daneben (64.). Zwei Minuten später gelang Rapid das entscheidende Tor. Burgstaller lieferte eine sehenswerte Vorarbeit für Grüll, der von der Strafraumlinie flach ins lange Eck traf. Im Finish kämpfte Sturm verbissen um den Ausgleich, die Gastgeber brachten den Vorsprung aber über die Zeit.

Stimmen zum Spiel:

Zoran Barisic (Rapid-Trainer): „Ich bin glücklich, aber nicht zufrieden. Wir sind schlecht reingestartet, wollten alles spielerisch lösen und haben Fehler im Spielaufbau gemacht. Wir waren verdient 0:2 hinten. Wir haben dann eine kleine Umstellung gemacht, was die Raumaufteilung betrifft, und sind dann glücklicherweise mit 2:2 in die Pause gegangen. Es hat am Anfang die Energie gefehlt, die dann irgendwie – ich weiß nicht, warum – zurückgekehrt ist. In der zweiten Hälfte haben wir dann ein besseres Spiel von unserer Mannschaft gesehen. Es war ein sehr schweres Spiel für uns, aber wir sind nach einem 0:2 zurückgekommen, da gebührt der Mannschaft ein großes Kompliment.“

Christian Ilzer (Sturm-Graz-Trainer): „Die Niederlage ist sehr ärgerlich, vor allem das Wie. Wir haben nach der Führung Fokus und Spannung verloren. Dass Rapid aufgekommen ist, hat schon mit uns zu tun gehabt. Die zweite Hälfte war ausgeglichen, aber ein Punkt wäre nicht verdient gewesen, weil wir die Führung so aus der Hand gegeben haben. Das muss uns eine Lehre sein. Wir müssen jetzt Ursachenforschung betreiben und die richtigen Botschaften mitnehmen für die weitere Reise. Wir haben heute wieder gesehen, wenn wir nicht bei 100 Prozent sind, wird es schwer.“

Bundesliga, Meistergruppe, 31. Runde

Sonntag:

Rapid – Sturm Graz 3:2 (2:2)

Wien, Allianz Stadion, 22.300; SR Ebner

Torfolge:
0:1 Sarkaria (10.)
0:2 Kiteishvili (33.)
1:2 Burgstaller (40.)
2:2 Kerschbaum (45.+4)
3:2 Grüll (66.)

Rapid: Hedl – Schick (84./Koscelnik), Sollbauer, K. Wimmer, Auer – Kerschbaum (76./Druijf), M. Oswald (84./Greil), Pejic – Kühn (84./Bajic), Burgstaller, Grüll (92./Strunz)

Sturm: Okonkwo – Gazibegovic, Affengruber (77./Geyrhofer), Wüthrich, Schnegg (46./Dante) – Hierländer (77./Jantscher), Gorenc Stankovic, Kiteishvili, Prass (67./T. Horvat) – Sarkaria, Emegha

Gelbe Karten: Schick bzw. Emegha, Gazibegovic, Gorenc Stankovic

Die Besten: Burgstaller, Grüll, Oswald bzw. Kiteishvili, Gorenc Stankovic