Mitfavorit Daniil Medwedew ist bereits zum Auftakt der French Open in Paris ausgeschieden. Der als Nummer zwei gesetzte Russe, der Mitte Mai die Generalprobe in Rom für sich entschieden hatte, unterlag am Dienstag dem brasilianischen Qualifikanten Thiago Seyboth Wild: Die Nummer 172 der Welt siegte in 4:15 Stunden mit 7:6 (7/5) 6:7 (6/8) 2:6 6:3 6:4.
30.05.2023 18.21
30. Mai 2023, 18.21 Uhr
(Update: 31. Mai 2023, 8.52 Uhr)
Seyboth Wild überzeugte mit seiner riskanten Spielweise: Der 23-Jährige verzeichnete zwar 77 unerzwungene Fehler, brachte es aber auf 69 Winner. Zudem beging Medwedew gleich 15 Doppelfehler. Die Entscheidung leitete Seyboth Wild schließlich im fünften Satz mit einem Break im siebenten Game ein, dann servierte er aus.
„Ich habe Daniil meine komplette Junioren-Karriere lang im TV verfolgt, in meinen besten Träumen wäre ich nicht einmal gegen ihn angetreten. Dass das jetzt passiert, ist einfach unglaublich. Ich hatte ein paar Krämpfe, aber ich habe einfach versucht, mein bestes Tennis zu spielen. Es hat über eine lange Distanz funktioniert“, sagte der Brasilianer, der vom Publikum gefeiert wurde. Für Seyboth Wild war es das erste Spiel im Hauptfeld eines Grand-Slam-Turniers überhaupt.
Qualifikant bezwingt Medwedew
Mitfavorit Daniil Medwedew ist bereits zum Auftakt der French Open in Paris ausgeschieden. Der als Nummer zwei gesetzte Russe unterlag am Dienstag dem brasilianischen Qualifikanten Thiago Seyboth Wild: Die Nummer 172 der Welt siegte in 4:15 Stunden mit 7:6 (7/5) 6:7 (6/8) 2:6 6:3 6:4.
Medwedew hatte erst kurz vor dem Major-Event in Paris beim Masters-1000-Event von Rom seinen ersten Titel auf Sand gewonnen und damit seine Anwärterschaft auf den Titel in Roland Garros untermauert. „Heute hatte ich wegen dem Wind und dem trockenen Platz meinen Mund voll mit Sand seit dem dritten Game. Ich weiß nicht, ob es Leute gerne haben, Sand zu essen, ihn in den Taschen, den Schuhen und den Socken zu haben. Vielleicht mögen das Leute, ich definitiv nicht“, erläuterte Medwedew.
Medwedew froh über Ende der Sandplatzsaison
Er sei daher froh darüber, dass die Sandplatzsaison für ihn zu Ende sei. „Immer, wenn es zu Ende geht, bin ich glücklich. Einmal im Viertelfinale, einmal vierte Runde, oftmals erste Runde. Das spielt alles keine Rolle.“ Seinem Gegner streute Medwedew Rosen. „Wenn er so weiterspielt, wird er meiner Meinung nach Ende des Jahres in den Top 30 sein“, vermutete er. Als er letztmals Ähnliches verlautete, sei das in der Folge aber nicht eingetreten, fügte Medwedew lächelnd hinzu.
Aus zum Auftakt: Für Medwedew sind die French Open schon vorbei
Seyboth Wild hat 2020 in Santiago seinen bisher einzigen ATP-Tour-Titel gewonnen. In dieser Saison konnte er auf niedrigerer Ebene mit zwei Challenger-Titeln in Vina del Mar und Buenos Aires im März und April sein Sandplatzkönnen zeigen.
Restliche Favoriten weiter
Vorjahresfinalist Casper Ruud erreichte im Gegensatz zu Medwedew souverän die zweite Runde. Der 24-jährige Norweger setzte sich mit 6:4 6:3 6:2 ohne Mühe gegen den schwedischen Qualifikanten Elias Ymer durch. Zuvor hatten der Weltranglistenerste Carlos Alcaraz aus Spanien und der Serbe Novak Djokovic ihre Auftaktaufgaben in drei Sätzen erledigt. Ruud war im Endspiel des Vorjahrs klar gegen Rafael Nadal bei dessen 14. French-Open-Triumph unterlegen. Der Spanier fehlt bei dieser Auflage des Sandplatzklassikers verletzungsbedingt.
Der auf Position sechs eingestufte Däne Holger Rune gab beim 6:4 3:6 7:6 (7/2) 6:2 gegen den French-Open-Debütanten Christopher Eubanks (USA) einen Satz ab. Bei den Damen startete Iga Swiatek souverän das Unternehmen Titelverteidigung. Die Weltranglistenerste setzte sich gegen die Spanierin Cristina Bucsa mit 6:4 6:0 durch.
Late-Night-Show von Monfils
Der französische Publikumsliebling Gael Monfils lieferte zu später Stunde noch eine große Show ab. Der 36-Jährige gewann gegen den Argentinier Sebastian Baez mit 3:6 6:3 7:5 1:6 7:5 und feierte nach 3:47 Stunden den Sieg erst nach Mitternacht.
In der Schlussphase humpelte Monfils zwischen den Ballwechseln über den Platz und schnitt Grimassen. Nach dem verwandelten Matchball schlug sich der frühere Halbfinalist aufs Herz, ließ sich auf den Platz fallen und genoss die Momente mit geschlossenen Augen. Die Fans stimmten schon während der Partie die Marseillaise an. In der zweiten Runde wartet nun Rune auf Monfils.
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