Ofner verwandelte nach 2:38 Stunden seinen zweiten Matchball. „Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, ich hab mit vielem gerechnet, aber mit dem nicht. Mein Ziel war es, die Qualifikation zu überstehen und dann zu schauen, was geht. Ich spiel einfach gut im Moment. Ich merke, dass ich fast gegen jeden mitspielen kann, und traue mir die Siege jetzt auch einfach zu“, so Ofner nach dem Match bei Servus TV.
Mit dem Einzug in die dritte Runde wird der Steirer auch erstmals in seiner Karriere in die Top 100 der Weltrangliste vorstoßen. „Es war immer mein Ziel, in den Top 100 zu sein. Das erst Mal zweistellig zu sein ist ein Traum“, sagte der aktuelle Weltranglisten-118.
Ofner bezwingt auch Korda
Der 27-jährige Steirer setzte sich am Mittwoch mit 6:3 7:6 (7/1) 6:4 gegen den als Nummer 26 gesetzten US-Amerikaner Sebastian Korda durch.
Für Ofner, der zum Auftakt 6:4 7:6 (8/6) 6:2 gegen den US-Amerikaner Maxime Cressy gewann, ist es erst das zweite Mal in seiner Karriere, dass er in der dritten Runde eines Grand-Slam-Turniers steht. Zuvor war es dem Steirer, der seit 2016 mit Hauptcoach Wolfgang Thiem arbeitet und auf der Tour von Steve Rettl begleitet wird, 2017 in Wimbledon gelungen.
Ofner mit gutem Start
Ofner startete fulminant in das Match und nahm Korda gleich zu Beginn den Aufschlag zu null ab. Anschließend brachten beide Spieler ihre Aufschläge durch, bis Ofner erneut ein Break gelang und er den ersten Satz mit 6:3 nach 35 Minuten für sich entschied. Der Steirer konnte besonders mit seinem Aufschlag und der Rückhand überzeugen.
Zu Beginn des zweiten Satzes hatte Korda dann seine erste Breakchance. Ausgerechnet ein Doppelfehler von Ofner verhalf dem US-Amerikaner zu seinem ersten Break. Kordas Spiel wurde variantenreicher, doch Ofner hielt gut dagegen. Dem Steirer gelang direkt das Rebreak zum 1:1. Nachdem beide Spieler ihren Service durchbrachten, dauerte anschließend das Aufschlagspiel 15 Minuten – mit dem besseren Ende für Korda, der seine vierte Breakmöglichkeit nutze und 3:2 in Führung ging. Durch das Break schien der Weltranglisten-30. mehr Selbstvertrauen zu bekommen, der US-Amerikaner erhöhte den Druck.
Ofner kämpft sich in Satz zwei zurück
Kurzzeitig schien es, als würde Ofner der Satz entgleiten, so stand es 2:4 0:30 aus Sicht des Österreichers. Doch der 27-Jährige kämpfte sich zurück, verkürzte auf 3:4 und stellte dank eines Breaks auf 4:4. Zwei Doppelfehler von Ofner verhalfen Korda aber zum erneuten Break, der Steirer rebreakte allerdings direkt im Anschluss. Die Entscheidung des zweiten Satzes fiel im Tiebreak, in welchem Ofner schnell 5:0 in Führung ging und diesen am Ende mit 7:1 für sich entschied. Allein der zweite Satz dauerte 1:12 Stunden.
Im dritten Satz brachten beide Spieler zunächst ihre Aufschlagsspiele durch. Beim Stand von 3:3 hatte Ofner zwei Breakbälle, konnte diese aber nicht nutzen. Ein starker Return und zwei Vorhandfehler von Korda ermöglichten Ofner erneut zwei Breakchancen, diesmal nutze er gleich die erste und ging mit 5:4 in Führung. Anschließend servierte er zum Matchgewinn, nach 2:38 Stunden fixierte Ofner den Einzug in die dritte Runde.
Im Kampf um das Achtelfinale trifft Ofner am Freitag auf Fognini. „Das wird richtig schwierig. Er dürfte gut in Form sein, aber alles ist möglich“, kündigte der Steirer an. Bereits am Donnerstag ist Julia Grabher im Einsatz. Die Vorarlbergerin trifft in der zweiten Runde auf die US-Amerikanerin Coco Gauff, die Nummer sechs der Welt.
French Open in Paris
(Frankreich, Grand-Slam-Turnier, 49,6 Mio. Euro, Sand)