„Barcelona ist wahrscheinlich die beste Teststrecke, die wir uns wünschen können, um mehr über unser Paket zu erfahren“, sagte Rekordweltmeister Lewis Hamilton, der seit eineinhalb Jahren nicht mehr gewonnen hat. So schnell wie möglich will der 38-Jährige wieder um Siege mitfahren und vielleicht doch noch als erster Fahrer überhaupt Titel Nummer acht gewinnen. Die Upgrades am Mercedes waren bereits in Monaco zum Einsatz gekommen. Aufgrund der Streckencharakteristik des engen und kurzen Stadtkurses waren die Daten aber noch nicht besonders aussagekräftig.
Im Fürstentum hatte Hamilton hinter Verstappen, Fernando Alonso im Aston Martin und Alpine-Pilot Esteban Ocon den vierten Platz belegt. Sein Teamkollege George Russell war Fünfter geworden. Das große Paket, das sie mit nach Monaco gebracht hatten, habe gut funktioniert, erklärte Teamchef Toto Wolff, wies aber zugleich auch darauf hin, dass der Stadtkurs nicht repräsentativ sei. „In Barcelona werden wir eine genauere Vorstellung von der Wettbewerbsfähigkeit erhalten“, sagte der Wiener. Es werde die erste echte Prüfung sein, prophezeite auch Russell. Im Training am Freitag fuhren die beiden noch nicht vorne mit, Russell wurde Achter und Hamilton Elfter.

„Immer zu gewinnen, hat mich nie gelangweilt“, sagte Hamilton im Fahrerlager in Spanien. Von 2014 bis 2020 wurde er sechsmal Weltmeister und nur 2016 vom damaligen Stallrivalen Nico Rosberg bezwungen, erst die Änderungen des Reglements bremsten den Rekordjäger im Silberpfeil aus. Verstappen zog im Red Bull vorbei, nach zwei WM-Titeln liegt der Niederländer vor dem siebenten Saisonlauf in Spanien schon wieder weit in Führung. „Für mich ist wichtig, dass es immer weiter vorangeht“, sagte Hamilton.
Streckenveränderungen sollen Überholen erleichtern
Der Circuit de Barcelona-Catalunya war viele Jahre die Teststrecke Nummer eins in der Königsklasse. Die den meisten Fahrern bestens bekannte Runde wurde vor dieser Saison aber verändert. Durch den Wegfall der letzten Schikane endet der Kurs mit zwei schnellen Kurven. Dadurch erhofft man sich bessere Überholmöglichkeiten.
ORF-Fahrplan
Samstag:
12.20 Uhr: Drittes Training
15.35 Uhr: F1-News
15.55 Uhr: Qualifying
Sonntag:
13.40 Uhr: Vorberichte
14.25 Uhr: Das Rennen
(Start 15.00 Uhr)
17.05 Uhr: Formel-1-Motorhome
Verstappen wird die Streckenadaption im übermächtigen Red Bull wohl kaum tangieren. Der Niederländer hält sogar Siege für sein Team in allen 22 Saisonrennen für möglich. „Allem Anschein nach können wir das.“ Er relativierte jedoch: „Aber es ist sehr unwahrscheinlich, weil immer etwas schiefgehen kann. Es wird auch Strecken geben, wo nicht alles passt.“
Auch eigene Fehler könnten passieren. Blicke man derzeit auf die Leistungen der Autos, sei der Red-Bull-Bolide aber überlegen, ergänzte er. Von den sechs heurigen Rennen gewann Verstappen vier und Perez die beiden weiteren. Für Barcelona ist der Niederländer siegessicher. „Normalerweise sollte es hier für uns gut aussehen. Wenn wir eine gute Balance im Auto haben, wird es gut.“
Alonso: „Müssen alle Gelegenheiten nutzen“
Der fünfte Saisonerfolg im siebenten Rennen scheint für den niederländischen Vorjahressieger am Sonntag in Barcelona aufgelegt zu sein. Dort hatte Verstappen 2016 seinen ersten Formel-1-Triumph gefeiert, mittlerweile hält er bei 39 und ist auf bestem Weg zu WM-Titel Nummer drei.

Viele nicht nur spanische Fans hoffen aber auf einen Triumph von Altmeister Alonso, der im Aston Martin ein bemerkenswertes Revival mit Podestplätzen in Serie hinlegt. „Wir haben viele dritte Plätze geschafft, einen zweiten in Monaco, der nächste Schritt, den wir brauchen, ist der nach ganz oben. Dafür müssen wir jedes Teil des Wochenendes das Maximum herausholen und alle Gelegenheiten nutzen, die wir vielleicht bekommen werden“, betonte der 41-jährige Spanier. Auch sein Landsmann Carlos Sainz im Ferrari wird vor Heimpublikum besonders motiviert sein.