Klaus Schmidt (Altach)
GEPA/Christian Moser
Bundesliga

Altach vor weiterer Personalentscheidung

Cashpoint SCR Altach hat sich nach dem geglückten Klassenerhalt in der Admiral Bundesliga mit der Verpflichtung von Ex-ÖFB-Teamspieler Roland Kirchler als Sportdirektor neu aufgestellt. Zudem engagierten die Vorarlberger mit Marc Andre Kriegl auch einen neuen Chefscout und Kaderplaner. Unterdessen ist die Zukunft von Trainer Klaus Schmidt, der Altach im März als „Feuerwehrmann“ übernahm, noch offen, soll aber zeitnah geklärt werden.

„Der Verein ist an mich herangetreten, ob ich mir eine Zukunft vorstellen kann. Das ist eine Ehre. Das lasse ich mir seit ein paar Tagen durch den Kopf gehen“, sagte Schmidt am Donnerstag. Der 55-Jährige war zuletzt auch als Kotrainer von Adi Hütter bei dessen nächster Station im Gespräch.

„Wer will nicht nach England?“, sagte er vor wenigen Tagen in der Sendung „Talk und Tore“ bei Sky. Ex-Gladbach-Coach Hütter wird immer wieder mit Clubs auf der Insel in Verbindung gebracht, Schmidt könnte aber auch Altach treu bleiben. Die Vorarlberger wollen sich nach einer schwierigen Saison und der missglückten Ära mit Ex-Trainer Miroslav Klose und seit Donnerstag Ex-Sportdirektor Georg Festetics neu aufstellen.

Klaus Schmidt (Altach)
APA/Dietmar Stiplovsek
Altach schaffte mit Trainer Schmidt noch den Klassenerhalt in der Bundesliga

Klassenerhalt hinterließ Spuren

Die sportliche Leitung wird nach dem letzten – bedeutungslosen – Saisonspiel in der Qualifikationsgruppe bei der WSG Tirol am Freitag (19.30 Uhr) nun Roland Kirchler übernehmen. Schmidt wird sich in Innsbruck mit dem früheren ÖFB-Teamspieler treffen und sich nach einem Vieraugengespräch entscheiden. „Es hängt davon ab, wie wir aufeinander zugehen. Ich kenne ihn von meiner Zeit bei Wacker Innsbruck. Ich war Cheftrainer, und er hat gerade die Akademie übernommen“, erzählte Schmidt.

Die erfolgreiche Mission Klassenerhalt hinterließ bei Schmidt jedenfalls Spuren, im positiven Sinn. „Diese Reise mit der Mannschaft hat sehr viel mit mir gemacht. Ich hatte jeden Tag im Training das Gefühl, dass wir gut zusammenpassen. Wenn man so ein Ziel schafft, wenn man die Herzlichkeit der Leute hier aufnimmt und spürt, dass man gern gesehen ist, dann wird’s zach“, sagte der Steirer mit Blick auf seine Entscheidung und lachte.

Motivator Schmidt

Routinier Emanuel Schreiner, der nach zehn Jahren in Altach seinen Lebensmittelpunkt wieder nach Steyr verlegen wird, stärkte Schmidt den Rücken: „Er hat genau das mitgebracht, was unserer Mannschaft in dieser Situation gefehlt hat“, sagte der 34-Jährige.

Schmidt habe es einfach gehalten und die Burschen richtig motiviert. „Es war bei uns leider oft sehr, sehr ruhig, und da ist der Coach genau der Richtige, der auch einmal in den Arsch tritt und Gas gibt, damit sie aufwachen“, ergänzte der in dieser Saison lange verletzte Schreiner. Klose war eher für seine ruhige, analytische Art bekannt. Unter dem Ex-Weltmeister aus Deutschland hatten die Altacher den Grunddurchgang auf dem letzten Platz beendet.

Schmidt bekennt sich als GAK-Fan

Für Schmidt steht am Wochenende noch ein weiteres Highlight auf dem Programm. Am Sonntag kämpft der GAK in Dornbirn im Fernduell gegen Blau Weiß Linz um den Aufstieg in die Bundesliga, der langjährige Kotrainer der Grazer wird die Daumen drücken. „Klaus Schmidt wird sich den roten Schal umhängen und auf der Birkenwiese stehen. Das lass’ ich mir zum Unmut meiner Frau natürlich nicht entgehen“, kündigte er an.

„Ich hoffe, dass ich dort einen Spritzer bekomme, wenn der GAK aufsteigt.“ Schmidt war zwar auch Trainer von BW Linz und habe dort eine „super Zeit“ gehabt, die acht Jahre beim GAK wiegen aber schwerer. „Wäre der Verein 2007 nicht in Konkurs gegangen, wäre ich wahrscheinlich heute noch dort.“