240.000 Euro Preisgeld und 180 Punkte für das ATP-Ranking hat Ofner bereits sicher. In der neuen Rangliste wird er damit von Platz 118 auf etwa 80 vorstoßen und damit knapp vor Dominic Thiem, Österreichs bisheriger Nummer eins, aufscheinen. Ofners bisher größter Erfolg war der Einzug in die dritte Runde in Wimbledon 2017. Paris markiert einen neuen Meilenstein in seiner Karriere.
Anders als in der Runde davor gegen Sebastian Korda (USA), dem er gleich das erste Aufschlagspiel abgenommen hatte, musste sich Ofner gegen Fognini bis zur ersten Breakchance etwas gedulden. Souverän und locker ging der italienische Routinier die Partie an, servierte stark und setzte Ofner bei dessen Service unter Druck. Mit dem Break zum 1:3 stellte Fognini im ersten Satz die Weichen vermeintlich auf Erfolg. Ofners Aufschlag funktionierte noch nicht nach Wunsch, unerzwungene Fehler kamen hinzu.
Trotzdem erarbeitete sich der Steirer postwendend die erste Breakchance, die er zudem nutzte. Das folgende Servicegame gewann Ofner zu null – und packte gleich ein weiteres Break zum 4:3 drauf, das sich Fognini dank Ofners Doppelfehler bei 30:40 im folgenden Game zurückholte. Alles war wieder in der Reihe. Allerdings nur kurz, beim Stand von 6:5 aus seiner Sicht legte Fognini ein Break nach. Nach 56 Minuten war der Satz für ihn entschieden.
Ofner kämpft sich zurück
Das folgende medizinische Timeout, Fognini war sechs Minuten nicht auf dem Platz, gab Rätsel auf. Der Italiener spielte weiter, verlor das erste Servicegame. Fitnessprobleme waren nicht offenkundig. Fognini gelang das sofortige Rebreak zum 1:1. Ofners Spiel blieb fehleranfällig. Zu oft versemmelte er nach druckvollem Spielaufbau den entscheidenden Schlag.
Mehr Glück hatte der Steirer, als er bei Vorteil dank eines Netzrollers das Break zum 3:2 fixierte. Den Vorsprung verteidigte Ofner gekonnt, während Fognini über weite Strecken lustlos wirkte. Zwei Satzbälle bei 6:5 und Aufschlag des Italieners waren die Folge. Den zweiten verwertete Ofner, das Match war wieder offen. Wie Ofner davor hatte Fognini den zweiten Satz mit einem Doppelfehler beendet.

Breaks prägen das Geschehen
In dieser Tonart ging es nur kurz weiter. Ofner setzte seinen Gegner unter Druck, bei Fognini machte sich Ärger breit. Erstmals flog sein Schläger. Das wirkte offenbar befreiend – Fognini nahm Ofner das Service zum 2:1 ab, um sich erneut ein Medical Timeout wegen einer Blase am rechten Zeigefinger zu gönnen.
Ofner vergab daraufhin die erste Chance auf das Rebreak im dritten Satz, nach genau zwei Stunden Spielzeit stand es 3:1 für Fognini. Im zweiten Versuch ließ sich Ofner nicht lumpen, er holte das Rebreak zum 3:3. Weitere Breaks auf beiden Seiten folgten. Bei 4:5 servierte Fognini noch erfolgreich gegen den Satzverlust, bei 5:6 kassierte er das entscheidende Break.
Spannend bis zum Schluss
Den Schwung nahm Ofner nicht mit, gleich das erste Servicegame im vierten Satz gab er ab, auch das zweite. Fognini führte rasch 4:0. Ofners Gegenwehr blieb diesmal aus, vielmehr kassierte er noch ein Break. Das Rebreak zum 1:5 blieb Ergebniskosmetik. Nach insgesamt 3:04 Stunden stand fest: Die Entscheidung musste im fünften Satz fallen.
Würde sich Ofner aufbäumen? Jedenfalls verabsäumte es der Steirer, Fognini nach einem Break gleich zu Beginn endgültig die Schneid abzukaufen. Fognini gelang das Rebreak zum 2:2. Noch zweimal gab er den Aufschlag ab. Ein zweites Rebreak gelang ihm, dem rettenden dritten rannte er vergeblich nach. Nach insgesamt 24 Breaks in 3:54 Stunden und einem Ass beim ersten Matchball war an Ofners Achtelfinal-Einzug nicht mehr zu rütteln.
French Open in Paris
(Frankreich, Grand-Slam-Turnier, 49,6 Mio. Euro, Sand)