Sebastian Ofner (AUT)
GEPA/Francois Asal
French Open

Ofner jubelt über Meilenstein in Paris

Sebastian Ofner hat am Freitag mit dem Einzug ins Achtelfinale der French Open den größten Erfolg seiner Karriere gefeiert und wird in der nächsten ATP-Weltrangliste Österreichs Nummer eins sein. Der Steirer besiegte in der dritten Runde der French Open den Italiener Fabio Fognini in einem fast vierstündigen Krimi mit 5:7 6:3 7:5 1:6 6:4. „Ich mache den Sprung von 118 auf 80. Unglaublich, ich kann es noch gar nicht so wirklich fassen“, jubelte Ofner.

Nächster Gegner für den 27-Jährigen ist nun der als Nummer fünf gesetzte Grieche Stefanos Tsitsipas, der den Argentinier Diego Schwartzmann besiegte. „Er ist jahrelanger Top-Ten-Spieler, das ist nochmals ein anderes Niveau, und ich habe hier schon sechs Matches gespielt. Da wird es richtig schwierig, aber ich werde versuchen, noch einmal alles zu geben und einfach eine gute Leistung zu bringen“, sagte Ofner. Die Nummer fünf der Welt hat auch den Vorteil der deutlich geringeren Strapazen, nach nur 2:03 Stunden war der 6:2 6:2 6:3-Sieg in der dritten Runde eingefahren.

Ofner kann locker in die Partie gehen, hat er doch nichts zu verlieren. Schon jetzt hat der ÖTV-Akteur sein bisheriges Karrierehighlight – die dritte Runde in Wimbledon 2017 – übertroffen. Ein Turniersieg auf der ATP-Tour ist ihm bisher noch nicht gelungen, diese Saison hatte er aber mit vier Finaleinzügen auf Challenger-Ebene auf Teneriffa, in Antalya, Zadar und Prag sein Können mehrmals aufblitzen lassen.

Ofner steht im Achtelfinale

Sebastian Ofner steht zum ersten Mal in seiner Karriere in einem Achtelfinale eines Grand-Slam-Turniers. Der Steirer schaffte mit einem dramatischen Fünfsatzsieg über den Italiener Fabio Fognini den Einzug in die vierte Runde der French Open.

„Top eingestellt“ auf Fognini

Nun gelang ihm das auch beim zweiten Grand-Slam-Turnier des Jahres auf allerhöchster Ebene. Nach drei Siegen in der Qualifikation warf der Steirer nach dem US-Amerikaner Maxime Cressy (6:4 7:6 6:2) und dessen als Nummer 24 gesetzten Landsmann Sebastian Korda (6:3 7:6 6:4) am Freitag Fognini aus dem Bewerb. Und das völlig zu Recht. Ofner war vor den Augen seiner Eltern über das gesamte Spiel gesehen der konstantere Spieler und ließ sich auch von einem Durchhänger im vierten Satz nicht aus der Bahn werfen.

„Man hat im letzten Jahrzehnt gesehen, zu was er imstande ist, das hat er auch heute einige Male gezeigt, warum er (Fognini, Anm.) jahrelang vorne mitgespielt hat. Ich war top eingestellt, habe genau gewusst, was passiert, deswegen habe ich auch gut gespielt. Ich habe gewusst, ich muss präsent sein, jeden Punkt spielen und darf so wenig wie möglich herschenken“, sagte Ofner nach einem „schwierigen“ Match.

Den vierten Satz „laufen gelassen“

Ofner war gegen den auf Sicherheit bedachten italienischen Routinier der aktivere Spieler, musste aber gleich am Anfang den ersten Satzverlust im Turnierverlauf hinnehmen. Der Schützling von Trainer Wolfgang Thiem schaffte es, sich von den Mätzchen des 36-jährigen Fognini – wie vorgenommen – nicht merklich aus der Konzentration bringen zu lassen, und holte sich die Sätze zwei und drei.

Der vierte Satz wurde hingegen wieder zur klaren Angelegenheit für Fognini. „Nach dem Doppelbreak im vierten Satz habe ich versucht, den Satz ein bisschen laufen zu lassen, weil ich gewusst habe, wenn ich voll fighte und dann verliere, wird es im fünften Satz schwierig werden“, sagte Ofner und gab Einblick in seine Taktik.

Im fünften Satz voll auf der Höhe

Nach einer kurzen Pause präsentierte sich Ofner im Entscheidungssatz bestens und startete gleich mit einem Break. Fognini beschwerte sich wegen eines Fans bei der Schiedsrichterin. Nach einem Rebreak des Italieners, der 2015 die Nummer sieben der Welt war, nahm der Österreicher seinem Gegner zum 3:2 und 5:2 neuerlich den Aufschlag ab. Beim Ausservieren wackelte vorerst noch die Hand, nach 3:54 Stunden konnte er aber jubelnd die Hände in die Höhe reißen.

„Zwischen 5:2 und 5:4 habe ich keine Chance gehabt, da hat er zu gut gespielt. Ich habe mir dann selbst ein bisschen den Druck genommen und mir gesagt, wenn er noch einmal so gut spielt, dann hat er es sich verdient und es geht bei 5:5 weiter. Ich war daher schon ein bisschen angespannt, aber nicht ganz so extrem“, sagte Ofner.

French Open in Paris

(Frankreich, Grand-Slam-Turnier, 49,6 Mio. Euro, Sand)

Dritttrundentableau:
Carlos Alcaraz (ESP/1) Denis Shapovalov (CAN/26) 6:1 6:4 6:2
Lorenzo Musetti (ITA/17) Cameron Norrie (GBR/14) 6:1 6:2 6:4
Sebastian Ofner (AUT) Fabio Fognini (ITA) 5:7 6:3 7:5 1:6 6:4
Stefanos Tsitsipas (GRE/5) Diego Schwartzman (ARG) 6:2 6:2 6:3
Novak Djokovic (SRB/3) Alejandro Davidovich Fokina (ESP/29) 7:6 (7/4) 7:6 (7/5) 6:2
Juan Pablo Varillas (PER) Hubert Hurkacz (POL/13) 3:6 6:3 7:6 (7/3) 4:6 6:2
Karen Chatschanow (RUS/11) Thanasi Kokkinakis (AUS) 6:4 6:1 3:6 7:6 (7/5)
Lorenzo Sonego (ITA) Andrej Rublew (RUS/7) 5:7 0:6 6:3 7:6 (7/5) 6:3
Holger Rune (DEN/6) Genaro Alberto Olivieri (ARG) 6:4 6:1 6:3
Francisco Cerundolo (ARG/23) Taylor Fritz (USA/9) 3:6 6:3 6:4 7:5
Nicolas Jarry (CHI) Marcos Giron (USA) 6:2 6:3 6:7 (7/9) 6:3
Casper Ruud (NOR/4) Zhang Zhizhen (CHN) 4:6 6:4 6:1 6:4
Grigor Dimitrow (BUL/28) Daniel Altmaier (GER) 6:4 6:3 6:1
Alexander Zverev (GER/22) Frances Tiafoe (USA/12) 3:6 7:6 (7/3) 6:1 7:6 (7/5)
Tomas Martin Etcheverry (ARG) Borna Coric (CRO/15) 6:3 7:6 (7/5) 6:2
Yoshihito Nishioka (JPN/27) Thiago Seyboth Wild (BRA) 3:6 7:6 (10/8) 2:6 6:4 6:0