Jill Roord (Wolfsburg) und Aitana Bonmati (Barcelona)
Reuters/Piroschka Van De Wouw
Champions League

Barcelona dreht Finale gegen Wolfsburg

Die Frauen des FC Barcelona haben am Samstag in Eindhoven mit einem 3:2-Erfolg im Finale gegen den VfL Wolfsburg zum zweiten Mal nach 2020/21 den Titel in der Champions League erobert. Der spanische Meister machte dabei einen 0:2-Pausenrückstand wett. Deutschlands Vizemeister muss damit weiter seit 2014 auf den dritten Titelgewinn in der Königsklasse warten. Zuvor hatte man auch 2013 triumphiert.

Das Match im mit 34.147 Zuschauerinnen und Zuschauern ausverkauften PSV-Stadion begann ideal für die Deutschen: Nach Toren von Ewa Pajor (3.), die sich mit neun Treffern die Torjägerkrone in der laufenden Saison sicherte, und Alexandra Popp (37.) deutete vieles auf eine Überraschung im Endspiel hin.

Die Katalaninnen kamen allerdings wie verwandelt aus der Kabine, zogen ein Powerplay auf und stellten mit einem Blitzdoppelpack von Patricia Guijarro (48., 50.) den Ausgleich her. Dessen noch nicht genug sorgte mit Fridolina Rolfö (70.) ausgerechnet eine Ex-Wolfsburgerin noch für den Siegestreffer.

Barcelona dreht Finale gegen Wolfsburg

Der FC Barcelona hat zum zweiten Mal nach 2021 die Frauen-Champions-League gewonnen. Der spanische Meister behielt am Samstag im Finale in Eindhoven gegen den VfL Wolfsburg nach einem 0:2-Pausenrückstand und einer tollen Aufholjagd noch mit 3:2 die Oberhand.

Jubel und Enttäuschung

„Dieses Spiel war an Emotionen nicht zu überbieten. Ich bin extrem glücklich. Zur Pause fühlte ich mich zurückversetzt ins Vorjahresfinale gegen Olympique Lyon (Pausenstand und Endstand 1:3, Anm.), habe mir aber gedacht, es wird nicht noch einmal passieren“, verlautete Offensivspielerin Caroline Graham Hansen. Laut Verteidigerin Lucy Bronze habe man gewusst, dass man genug Qualität besitze, um zurück ins Spiel zu kommen. „Wir hatten nie Zweifel daran, dass wir drei Tore erzielen können“, sagte die Engländerin.

„Wir waren so nah dran. Es tut gerade richtig weh“, sagte Wolfsburg-Spielerin Svenja Huth. Ihre Teamkollegin Kathrin Hendrich fügte hinzu: „Es ist super ärgerlich, weil wir viel investiert haben. Aber Barca ist der verdiente Sieger.“ VfL-Coach Tommy Stroot blickte auf ein „großartiges Spiel mit hoher individueller Qualität“ zurück. „Es war Werbung für den Frauen-Fußball. Gratulation an Barcelona. Bei 2:0 zur Pause hatten wir den Gegner genau dort, wo wir ihn haben wollten. Nach der Pause sind sie zweimal mit voller Power nach vorne gekommen. In den letzten 30 Minuten war es dann ein sehr offenes Match“, meinte der Deutsche.

Kalte Dusche für Barcelona

Für Wolfsburg hätte die Partie nicht besser beginnen können. Pajor erkämpfte sich im Zweikampf mit Bronze den Ball, zog in die Mitte und traf nach 2:58 Minuten aus fast 20 Metern ins Eck. Sandra Panos war dran, konnte den Ball aber nicht abwehren.

Irene Paredes hätte per Kopf für den Ausgleich sorgen müssen, verfehlte aber an der zweiten Stange frei stehend das Tor (13.). So konnte der VfL die Führung ausbauen. Diesmal glänzte Pajor als Assistgeberin, ihre Flanke köpfelte Popp aus gut fünf Metern ein. Barcelona blieb im Abschluss vorerst glücklos, Wolfsburgs Torfrau Merle Frohms rettete im Duell mit Salma Paralluelo (45.+2).

Furiose Aufholjagd

Nach Wiederbeginn lief der Ball bei den Spanierinnen wie am Schnürchen, und auch die Effizienz war plötzlich da. Guijarro schoss zuerst nach uneigennütziger Vorarbeit der starken Hansen ein und kurze Zeit später via Kopf und Schulter nach Flanke von Aitana Bonmati.

Jubel der Barcelona-Torschützin Patricia Guijarro
Reuters/Piroschka Van De Wouw
Patricia Guijarro erzielte den Barca-Anschlusstreffer und den Ausgleich

Auf der Gegenseite kam nur noch Pajor zu einem gefährlichen Abschluss (69.). Quasi im Gegenzug war die Partie entschieden. Mariona Caldentey stellte sich zweimal im Abschluss nicht geschickt an, dafür landete dann der Ball, nachdem eine Wolfsburgerin eine andere angeschossen hatte, über Umwege bei Rolfö, die sich die Chance nicht entgehen ließ.

Ruppige Schlussphase

Erst in der 90. Minute kam bei den Siegerinnen, die auf Stürmerin Asisat Oshoala verletzungsbedingt verzichten mussten, die zweifache Weltfußballerin Alexia Putellas auf das Feld. Danach wurde es noch ziemlich ruppig, der Favoritensieg geriet aber nicht mehr wirklich in Gefahr.

Im Gegensatz zum 1:3 gegen Lyon 2022 gab es damit für Barca im Endspiel wieder ein Happy End. Das blieb Pajor verwehrt, sie musste wie auch schon 2016, 2018 und 2020 (jeweils gegen Lyon) mit dem VfL eine bittere Finalniederlage hinnehmen.

Finale der Frauen-Champions-League

Samstag:

Barcelona – Wolfsburg 3:2 (0:2)

Eindhoven, PSV Stadion, 34.147 (ausverkauft); SR Foster (WAL)

Torfolge:
0:1 Pajor (3.)
0:2 Popp (37.)
1:2 Guijarro (48.)
2:2 Guijarro (50.)
3:2 Rolfö (70.)

Barcelona: Panos – Bronze, Paredes, Leon, Rolfö – Bonmati (90./Putellas), Walsh (90./Syrstad Engen), Guijarro – Graham Hansen (79./Crnogorcevic), Paralluelo (70./Geyse), Caldentey (79./Pina)

Wolfsburg: Frohms – Wilms (84./Hegering), Hendrich, Janssen, Rauch – Oberdorf, Huth, Roord (71./Lattwein) – Jonsdottir, Pajor (84./Bremer), Popp

Gelbe Karten: Bonmati, Paredes bzw. Hendrich, Jonsdottir, Popp