Tina Unterberger
GEPA/Mario Buehner
Sport Austria Finals

„Rodelwahnsinn“ auf Grazer Schlossberg

Der Grazer Schlossberg wird im Rahmen der Sport Austria Finals am Donnerstag wieder zum Rodelmekka. Spektakuläre Fahrten auf Rollen sind garantiert – die Bilder vom Vorjahr sind noch in bester Erinnerung, wobei der Regen die Aufgabe noch schwerer gemacht und zu Stürzen geführt hatte. Bei diesmal vermutlich trockenen Bedingungen wollen Österreichs Rodel-Asse dem Publikum zum dritten und letzten Mal auf dem Schlossberg eine Show bieten.

Im Fokus stehen vor allem Tina Unterberger und Doppeltitelverteidiger Michael Scheikl. Unterberger, Österreichs weibliches Aushängeschild im Naturbahnrodeln, will nach ihrem vierten Platz im Vorjahr ihr wahres Gesicht zeigen und sich revanchieren. Scheikl möchte seine letzten Schlossberg-Fahrten vor heimischen Fans „in erster Linie“ genießen. Gemeinsam holten sie 2022 den Titel im Doppelsitzer, Scheikl gewann auch den Einsitzer-Bewerb. Der Damen-Meistertitel ging an Vanessa Stadler.

„Es ist schon etwas Spezielles, wenn man ein Stück Kulturgut in einer Landeshauptstadt befahren kann. Gerade für mich als Steirer ist es eine große Ehre, den Schlossberg runterzufahren“, sagte Scheikl. Auch die schwierigen Bedingungen aufgrund der regennassen Strecke im Vorjahr sind dem 34-Jährigen noch gut in Erinnerung.

Tina Unterberger und Michael Scheikl
GEPA/Mario Buehner
Unterberger und Scheikl gewannen im Vorjahr den Doppelsitzer-Bewerb

„Der Regen hat es richtig schwierig gemacht. Die Pflastersteine waren sehr glatt, und da die Straße sehr wenig befahren ist, hat man am Rand der Strecke eine leichte Moosschicht. Die macht es zusätzlich noch glitschig. Es war, wie auf Schmierseife zu fahren“, sagte Scheikl, der diesmal auf bessere Bedingungen hofft. „Wenn es trocken ist, geht es gleich noch rasanter zur Sache.“

Unterberger will Revanche

Motiviert ist auch Unterberger. Die 37-Jährige hat in Graz noch etwas gutzumachen. Im Vorjahr fuhr die Oberösterreicherin angesichts der schwierigen Bedingungen mit angezogener Handbremse und letztlich am Podest vorbei. „Mein erfahrenes Gehirn hat im Hinblick auf die Wintersaison gesagt: Da fahre ich jetzt nicht auf Biegen und Brechen. Ich bin mit einem Lächeln im Gesicht hinuntergefahren, weil ich schon wusste, dass ich zu langsam bin. Die Vernunft hat gesiegt."

Der Staatsmeistertitel im Doppelsitzer hat sie für „Blech“ im Einzel entschädigt, wobei Unterberger auch ohne den Erfolg mit Scheikl zufrieden von den Sport Austria Finals, die zum dritten und letzten Mal in Graz in Szene gehen, abgereist wäre. Atmosphäre und Ambiente waren „einfach zu cool", wie sie sagte. „Normalerweise musst du ja Gott und die Welt anbetteln, damit du am Schlossberg irgendetwas machen darfst. Und wir haben das Privileg, dort mit der Rodel runterzufahren. Das ist schon Wahnsinn.“ Die nächsten Sport Austria Finals finden in Innsbruck statt.