Ultimate-Frisbee-Spieler
GEPA/Wolfgang Grebien
Sport Austria Finals

Mit Jugend zum Erfolg im Ultimate Frisbee

Die Mosquitos Klosterneuburg sind einer von Österreichs größten Ultimate-Vereinen. Die Sportart, bei der es darum geht, eine Frisbeescheibe in die Endzone des Gegners zu befördern, erfreut sich steigenden Interesses. Die Mosquitos setzen dabei vor allem auf Jugendarbeit und peilen bei den Sport Austria Finals (SAF) ihren ersten Staatsmeistertitel an.

„Ziel ist die Goldmedaille“, sagte der sportliche Leiter Christopher Klambauer, der nach zwei zweiten (2019, 2021) und drei dritten Plätzen (2015, 2017, 2018) bei den SAF 2023 auf den ganz großen Wurf aus ist. Mit der Konkurrenz – namentlich Catchup Graz sowie den Wienern vom Wunderteam bzw. den Zombies – haben die Mosquitos nach Platz vier im Vorjahr ohnehin noch eine Rechnung offen. Gelingen soll das mit einem Kader, der ausschließlich aus Eigenbauspielerinnen und -spielern besteht.

Dass mit den Klosterneuburgern zu rechnen ist, unterstreicht auch Eventkoordinator Nikolaus Jauk: „Mit den Mosquitos hat sich ein Fixstern am österreichischen Frisbee-Himmel etabliert, der sich gerade durch das junge dynamische Team auszeichnet und in puncto Teamgeist und Zusammenhalt seinesgleichen in Österreich sucht.“

Highlights der Sport Austria Finals

Die Höhepunkte der Wettkämpfe in Graz vom Donnerstag

Finals bieten „einzigartige Plattform“

Die Bewerbe im ASKÖ Sportcenter seien aber unabhängig vom Ausgang wichtig für den Ultimate-Sport, bekräftigte Klambauer: „Die Finals bieten uns eine einzigartige Plattform. Wir haben sonst nirgendwo die Möglichkeit, uns auf einer derart großen Bühne zu präsentieren und vor TV-Kameras zu spielen.“

Der sportliche Leiter der Mosquitos erinnerte an die Anfänge seines Clubs: „Wir waren von Anfang an ein Mixed-Verein und haben zunächst Fünf-gegen-fünf gespielt.“ Es habe aber nicht allzu lange gedauert, bis man aufgrund steigender Anzahl an Spielerinnen und Spieler in das übliche Sieben-gegen-sieben gewechselt sei, sagte der sportliche Leiter der Klosterneuburger.

Sportart ohne Schiedsrichter

In Folge erfreute sich die Sportart immer größer werdenden Interesses. Klambauer nannte die Gründe: „Ultimate begeistert, weil alle Spielerinnen und Spieler unabhängig von Alter und Geschlecht ihre individuellen Stärken in das Team einbringen können.“

Ultimate-Frisbee-Spieler
GEPA/Wolfgang Grebien
Die Mosquitos peilen mit ihrem jungen Team den ersten Staatsmeistertitel der Vereinshistorie an

Auch die vielleicht außergewöhnlichste Komponente des Ultimate hob der 31-Jährige besonders hervor. „Wir kommen auf jedem Leistungsniveau gänzlich ohne Schiedsrichter aus. Es gibt nie Probleme und keinerlei Unsportlichkeiten.“ Warum ist das so? „Aufgrund des Ultimate-Spirits! Wir haben nicht nur Respekt vor gegnerischen Teams, sondern hoffen sogar, dass unsere Gegenüber ihre Bestleistung abrufen. Ultimate macht allen am meisten Spaß, wenn beide Teams ein geiles Spiel abliefern.“

Jugendarbeit zahlt sich aus

Fünf Jahre nach der Vereinsgründung setzten die Mosquitos im Jahr 2013 einen Meilenstein, der große Auswirkungen auf die Zukunft haben sollte. „Damals haben wir die richtungsweisende Entscheidung getroffen, in die Nachwuchsarbeit zu investieren“, sagte Klambauer.

Unter der Leitung von Jakob Salomon und unter anderem in Zusammenarbeit mit dem Gymnasium der Stadt entstehen zu dieser Zeit eine U15 und eine U20. „Heute sind die Spielerinnen und Spieler dieser Teams unsere Stützen und bilden den Kern des Kaders“, sagte Klambauer.

Auch international erfolgreich

Und dieser Kader ist mehr als nur konkurrenzfähig. Über die Sport Austria Finals 2022 und ein Ausscheidungsturnier in Tschechien schafften es die „Mücken“ im Herbst des Vorjahres erstmals zu den European Championship Finals. Bei der Endrunde gelang dem jüngsten Team des Bewerbs – der Altersschnitt lag bei unter 20 Jahren – der Vorstoß ins „Elite Eight“, also unter die besten acht Teams Europas. Das ist auch gleichbedeutend mit dem größten Erfolg der Vereinsgeschichte.

„Ohne konsequente Nachwuchsarbeit wäre das unmöglich“, sagte der sportliche Leiter. Deshalb bleibe die Förderung der „Moskiddos“, so nennt der Klub seinen Nachwuchs, weiterhin im absoluten Fokus des heute auf 80 Mitglieder angewachsenen Vereins.

Mosquitos als Exportschlager

Bei aller Qualität der „jungen Wilden“ dürfe man aber auch die Routiniers nicht unerwähnt lassen, sagte Klambauer. „Zu unseren Stützen zählen natürlich auch erfahrene Spielerinnen und Spieler, die teilweise seit der Vereinsgründung dabei sind.“ Die Klosterneuburger sind aber auch für ihre „Exporte“ bekannt. Ein paar ehemalige Akteure gehen derzeit sogar für absolute europäische Spitzenteams im Ausland auf Titeljagd.