Gestartet wird das Rennen durch Basketballsuperstar LeBron James. „Das platzt aus allen Nähten“, berichtete Alexander Wurz, der durch seine Beratertätigkeit bei Toyota in der Langstreckenweltmeisterschaft (WEC) weiter fest mit Le Mans verbunden ist. Der Niederösterreicher schrieb auch Renngeschichte, gewann er doch zweimal und ist bis heute der jüngste Le-Mans-Sieger.
Wurz siegte 1996 bei seinem Debüt als 22-Jähriger mit Porsche und gewann 2009 nach Beendigung seiner Formel-1-Karriere zum zweiten Mal. Dabei steuerte er einen Peugeot 908 Diesel. Er war der dritte österreichische Gesamtsieger nach Jochen Rindt (1965) und Helmut Marko (1971).
„24 Stunden von Le Mans“ live in ORF1
Für die Motorsportler ist es das wichtigste Rennen und mit Sicherheit das legendärste und meist verfilmte: Im ORF regieren die 24 Stunden von Le Mans am Samstag, dem 10., und Sonntag, dem 11. Juni, folglich das Programm von ORF1 und der TVThek. Ab 14.40 Uhr zeigt ORF1 das Rennen in sechs Einstiegen insgesamt rund zehn Stunden live, im Livestream in der TVThek ist Le Mans 2023 komplett live zu sehen.
Drei Österreicher am Start
An der diesjährigen Jubiläumsedition nehmen 62 Autos teil, darunter mit Floyd Vanwall Racing ein Hypercar-Team mit österreichischer Lizenz sowie drei österreichische Fahrer. Ferdinand Habsburg (Team WRT) und Rene Binder (Duqueine) starten in der LMP2-Klasse, Richard Lietz (Proton) teilt sich in der LMGTE Am das Porsche-Cockpit mit dem Schauspieler Michael Fassbender und dem Esten Martin Rump.
Ferrari glückt Poleposition in Le Mans
Der 24-Stunden-Rennsportklassiker von Le Mans (FRA) feiert 2023 sein 100-Jahr-Jubiläum. Dabei stehen gleich beide Ferraris ganz vorne. Für die roten Renner aus Maranello (ITA) ist es ein besonderes Comeback nach 50 Jahren Pause.
Dauerchampion Toyota stellt mit Sebastien Buemi, Ryo Hirakawa und Brendon Hartley die Titelverteidiger bei den Hypercars. Den zweiten Toyota pilotieren Mike Conway, Kamui Kobayashi und Jose Maria Lopez. Hypercars heißt die neue Le-Mans-Hauptkategorie, deren Autos mit einem angeblich zu 100 Prozent erneuerbaren Treibstoff betrieben werden. Die WEC war im Vorjahr die erste große Motorsportserie, die auf einen solchen setzte. Die Reifen bestehen zu 46 Prozent aus erneuerbarem Material.
10.000 „grüne Tickets“ verkauft
Problematisch in ökologischer Hinsicht sind jedenfalls die Zuschauermassen, da die Fans praktisch von überall auf der Welt nach Frankreich kommen. Um den CO2-Fußabdruck zu verringern, wurden heuer auch 10.000 „grüne Tickets“ verkauft.

Sie bieten eine zehnprozentige Ermäßigung, wenn man mit einem Elektro- oder Hybridauto, per Fahrgemeinschaft, Zug oder Fahrrad anreist. „Wir wollen die Zuschauer wirklich dazu bringen, ihre CO2-Emissionen zu reduzieren, wenn sie nach Le Mans kommen“, sagte Pierre Fillon, der Präsident des Automobile Club de l’Ouest (ACO), der die 24-Stunden-Rennen organisiert.
Le Mans setzt auf Wasserstoff
Das nächste große Projekt ist der Wasserstoffantrieb, obwohl dessen Potenzial höchst umstritten ist. Die Herstellung von Wasserstoff ist sehr aufwendig und kostenintensiv. Dennoch soll 2026 eine neue Le-Mans-Klasse eingeführt werden, in der Autos entweder mit Brennstoffzellentechnologie oder mit Verbrennungsmotoren, die mit Wasserstoff betrieben werden, ausgestattet sind. „Das Ziel ist, dass 2030 die ganze Topkategorie mit Wasserstoff fährt“, betonte Fillon.
Die „DNA der 24 Stunden“ werde sich dadurch nicht ändern, schließlich sei Le Mans schon immer ein Testgelände für Hersteller und innovative Technologien gewesen. „Jetzt ist das Ziel ganz klar, für eine emissionsfreie Mobilität zu arbeiten“, sagte der ACO-Boss. Die aktuellen Hypercars erleben jedenfalls einen Boom: Zu den momentanen Herstellern – Porsche, Toyota, Ferrari, Peugeot, Cadillac, Vanwall und Glickenhaus – gesellen sich nächstes Jahr noch Lamborghini, Alpine und BMW. Dieses breitere Feld bietet auch österreichischen Piloten Chancen auf Cockpits.