Minigolf-Spieler
GEPA/Edgar Eisner
Sport Austria Finals

Beim Minigolf siegen am Ende die Harten

„Klein heißt nicht gleich einfach“, so hat Günter Schwarz, Sportdirektor des Österreichischen Minigolf Sport Verbandes (ÖMSV), am Samstag die Wettkämpfe seiner Sportart bei den Sport Austria Finals in Graz beschrieben. Bei den Meisterschaften im Mixed lag die Elite knapp beieinander. Über den Titel entschied nach Einschätzung der Sieger schließlich auch der Härtegrad des Balles.

Unter dem Dach des Finals Dome am Karmeliterplatz fanden die Staatsmeisterschaften statt. Beim Bewerb kamen jene 18 mobilen Bahnen zum Einsatz, die schon für die letztjährige Ausgabe der Sport Austria Finals eigens angeschafft worden waren.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Bahnen, die üblicherweise rund sechs Meter lang und mehr als einen Meter breit sind, messen die mobilen Bahnen mit rund 300 x 60 Zentimeter nur die Hälfte. „Viele Bahnen haben sich als sehr tückisch erwiesen, und es können auch die besten Spieler und Spielerinnen Österreichs durchaus einmal Fehler machen“, so Schwarz.

Ein Schlag pro Bahn

Wie entscheidend selbst kleinste Fehler sein können, beweist ein Blick auf die Statistik: Die Elite benötigt selten mehr als einen Schlag pro Bahn. Im Mixed wechseln sich die Spieler eines Teams jeweils ab, gespielt wird im Modus „Lochspiel“.

Minigolf-Spieler
GEPA/Hans Oberlaender
Verbandspräsident Christian Gobetz war im packenden Finale in seinem Element

Das Team, das an einer Bahn die niedrigere Schlagzahl erzielt hat, gewinnt das Loch und erhält einen Punkt. Bei einem Unentschieden gibt es jeweils null Punkte. Insgesamt nahmen 16 Paarungen den Mixed-Bewerb in Angriff und stellten sich damit auch den für Minigolfverhältnisse unüblichen Bedingungen. Denn sie spielen nicht jeden Tag vor Publikum und bei lautstarker Livemusik.

Packende Entscheidung

Im Finale standen einander Nadine Jürgens/Fabian Spies vom UBGC Bludenz sowie die Paarung Angelika Heyl und Verbandspräsident Christian Gobetz gegenüber. Sie lieferten sich vor Hunderten Zuschauerinnen und Zuschauern ein packendes Duell. Das Team aus Bludenz sah nach einer 2:0-Führung schon wie der sichere Sieger aus, doch auf den zweiten neun Bahnen schlugen Heyl/Gobetz eindrucksvoll zurück und führten bei drei noch zu spielenden Bahnen plötzlich mit 3:2.

Minigolf-Spielerin
GEPA/Hans Oberlaender
Auf den kurzen Bahnen durften sich die Spieler und Spielerinnen keinen Fehler erlauben

Heyl legte dann auf den gefinkelten „Pyramiden“ ein Hole-in-one vor, doch Spies wehrte die Vorentscheidung mit einem „Einser“ seinerseits ab. Danach ging es zum „Auge“. Bei dieser 17. Bahn wählt die Elite zumeist den Weg über die hintere Kopfbande. Während Gobetz bei seinem „Abpraller“ das nötige Glück hatte und den Abschlag versenkte, driftete Jürgens Ball nach dem Bandenkontakt ab und ging vorbei. Das 4:2 war eine Bahn vor Schluss somit die Entscheidung.

„Mir fehlen die Worte“

„Mir fehlen die Worte. Es ist ein tolles Gefühl und ein riesiges Erfolgserlebnis“, sagte Heyl in einer ersten Reaktion. „Der Staatsmeistertitel im Mixed ist etwas ganz Besonderes, weil man ein eingeschworenes Team sein muss. Dieser Titel ist einer der Höhepunkte in meiner Laufbahn“, unterstreicht Gobetz, der dem ÖMSV seit 2015 als Präsident vorsteht.

Trotz des Rückstandes hatte der Steirer nie Zweifel am Titelgewinn. „Ich habe immer dran geglaubt, dass wir das heute gewinnen können. Es ist ein schmaler Grat. Der Unterschied war aus meiner Sicht der Härtegrad meines Balles. Nadines Ball war weicher, langsamer und ist nach der Bande abgedriftet.“