Manuel Feller (AUT)
GEPA/Wolfgang Jannach
Ski alpin

ÖSV-Techniker üben mit dem Besten

Während die Speed-Spezialisten schon wieder in Österreich sind, weilt eine Techniker-Abteilung des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV) noch in Südamerika – in Ushuaia, der südlichsten Stadt Argentiniens, konnten sich die Österreicher zuvor unverhofft auch mit Marco Odermatt im Riesentorlauf-Training messen. Trotz Wetterkapriolen sei das Trainingscamp unverzichtbar in der Saisonvorbereitung, betonte Alpinchef Herbert Mandl.

„Es war ein interessanter, bunter Mix von Athleten, die immer wieder Läufe auch gemeinsam gefahren sind, weil der Platz auch irgendwo limitiert ist. Sich so zu arrangieren war ein Novum und eine feine Sache“, berichtete Mandl von der ungeplanten Zweckgemeinschaft.

Eine „offizielle Uhr“ sei im Training nicht mitgelaufen, sagte der 62-Jährige und verwies auf Videoanalysen. Odermatt dürfte die Vorbereitung auch gefallen haben, „zurück zu Hause nach einem großartigen Camp am Ende der Welt“, schrieb der Schweizer Gesamtweltcupsieger vor wenigen Tagen auf Instagram.

Positives Resümee

Für Österreichs Teams sei das Überseetraining in Summe gut verlaufen, auch wenn die Trainingsorte in Chile (La Parva, Valle Nevado, El Colorado) nicht ganz mit Ushuaia mithalten konnten. Gerade die Abfahrer hätten wenig Wetterglück gepachtet gehabt. „Anfänglich wenig Schnee, und dann ist er gekommen in den drei Wochen, in denen sie drüben waren. Jetzt haben sie sehr viele weiche Pisten gehabt, und der Wind war sehr beeinträchtigend“, sagte Mandl.

Man habe das Beste draus gemacht. „Sie sind viel frei Skigefahren, oft auch Tiefschnee – so gesehen war das Training facettenreicher als sonst“, sagte Mandl. Als erfreulich bezeichnete der Alpinchef, dass mit Ausnahme von Lukas Feurstein, der wegen Rückenproblemen (Mandl: „nichts Schlimmes“) frühzeitig abreiste, weitere Teammitglieder von Blessuren verschont geblieben waren.

Südamerika als Fixziel

Seit Jahren verbringen die weltbesten Skifahrerinnen und Skifahrer ihr Schneetrainingslager in den südamerikanischen Gebirgen. „Das ist für die Zukunft absolut ein Muss“, betonte Mandl. „Wir bleiben bei diesen Orten. Ushuaia ist das Beste aus unserer Sicht. Der Nachteil ist, dass französische Betreiber dort sind und wir schon merken, dass die französischen und italienischen Teams favorisiert werden. Aber wir haben unsere Plätze, die wir speziell für die Technik-Mannschaften brauchen. Für nächstes Jahr ist gebucht.“

In knapp sechs Wochen (28. und 29. Oktober) beginnt traditionell mit Riesentorläufen in Sölden die neue Saison. Ab 8. November ist der nächste Versuch einer Abfahrt am Fuße des Matterhorns geplant. Das „wilde Herumbasteln“ am Weltcup-Kalender hat Mandl nur bedingt zufriedengestellt. „Der Speed-Auftakt in Europa ist nach wie vor infrage zu stellen, weil die Wahrscheinlichkeit der Durchführung relativ gering ist. Selbst wenn es schneemäßig geht, wirst du entscheidende Beeinflussungen haben, was etwa den Wind angeht“, meinte Mandl.