ÖFB-Cup

Rapid müht sich bei Gurten zu Sieg

Der SK Rapid hat am Mittwoch in der zweiten Runde des Uniqa-ÖFB-Cups einen mühevollen 5:2-Sieg nach Verlängerung bei Union Raiffeisen Gurten gefeiert. Der Regionalligist hatte bis zur 82. Minute mit 2:1 geführt und die Hütteldorfer an den Rand einer Niederlage gebracht. Für die Spieler war es nicht nur wegen der Overtime ein langer Fußballabend – wenige Sekunden nach Beginn der Verlängerung musste das Match wegen eines Flutlichtausfalls auch für rund 50 Minuten unterbrochen werden. Der Schlusspfiff fiel erst kurz vor Mitternacht.

Der erste Treffer in der Partie gelang den Gästen aus Wien. Oliver Strunz verwandelte in der 18. Minute einen Foulelfmeter. Jakob Kreuzer (36.) und Fabian Wimmleitner (76.) drehten die Partie für den Außenseiter, doch Matthias Seidl (82.) rettete Rapid in die Verlängerung. Nach dem Flutlichtausfall sorgten Marco Grüll (96./Handelfmeter) und Fally Mayulu (102., 108.) für den Aufstieg des Bundesligisten.

Regionalligist Gurten trug das Match nicht in seiner Heimstätte, der 1.000 Plätze fassenden Park21 Arena, aus, sondern bestritt das Heimspiel im Klaus-Roitinger-Stadion in Ried. Dort wurde Gurten von 5.000 Zuschauerinnen und Zuschauern angefeuert, die einen tollen Cupfight zu sehen bekamen.

Rapid wankt von Beginn an

Rapid-Trainer Zoran Barisic hatte im Vergleich zum 1:1 gegen Sturm Graz sieben Änderungen vorgenommen, was sich äußerst negativ bemerkbar machen sollte. Rapid wankte von Beginn an und kam dennoch praktisch aus dem Nichts zur Führung: Thierry Gale wurde bei seinem Debüt im Strafraum zu Fall gebracht, Oliver Strunz verwandelte den Elfmeter (18.).

Strunz bringt Rapid in Führung (18.)

Strunz sorgte mit einem verwandelten Foulelfmeter für die Führung des Favoriten Rapid.

Trotzdem kehrte im Spiel der Gäste keine Ruhe ein, ganz im Gegenteil. Die Rapid-Abwehr geriet immer wieder ins Schwimmen, so auch in der 36. Minute, als Jakob Kreuzer für Gurten ausglich. Sichtlich begeistert vom Remis zur Halbzeit, gab es vom Publikum tosenden Applaus, als Schiedsrichter Oliver Fluch die beiden Mannschaften in die Kabine schickte. 5:5 Torschüsse zeugten von ausgeglichenen ersten 45 Minuten.

Rapid-Trainer Zoran Barisic reagierte und brachte Seidl nach der Pause für den angeschlagenen Torschützen Strunz. Gurten-Coach Peter Madritsch sah noch keinen Grund für einen Wechsel. Nach dem Seitenwechsel präsentierte sich Gurten weiterhin als zumindest ebenbürtiger Gegner.

Wimmleitner sorgt für Gurtens Führung

Jakob Horner (56.) prüfte zunächst Rapid-Tormann Niklas Hedl mit einem Schuss aus der zweiten Reihe. Später ging ein Schuss von Felix Sickinger (74.) von der Strafraumgrenze knapp links am Tor vorbei. Der Außenseiter hatte eine gute Phase und ging in Minute 76 sogar in Führung. Nach einer hohen Flanke von der rechten Seite durch Rene Wirth stoppte Wimmleitner kurz den Ball und schloss sofort an der Strafraumgrenze ab.

Wimmleitner trifft zum 2:1 für Gurten (76.)

Wimmleitner sorgte mit einem Schuss von der Strafraumgrenze für die 2:1-Führung des Regionalligsten Gurten.

Barisic reagierte, brachte auch Marco Grüll und Nicolas Kühn. Seidl rettete Rapid per Flachschuss in die Verlängerung (82.). Nach 90 Minuten stand es 2:2, was die Chancen betraf, hatte Gurten sogar einen Vorteil: Der Regionalligist hielt nach 90 Minuten bei 14 Torschüssen, Rapid kam zu diesem Zeitpunkt nur auf acht.

Rapid übernimmt das Kommando

Die lange Pause durch den Flutlichtausfall tat Rapid gut – mit dem Wiederanpfiff übernahmen die Wiener das Kommando und sorgten schnell für die Entscheidung. Grüll versenkte einen Handelfmeter (96.), Mayulu traf im Gegensatz zum Sturm-Match aus kurzer Distanz ins leere Tor (102.) und köpfelte zum Endstand ein (108.).

3:2 für Rapid nach Elfmeter (96.)

Grüll verwandelte einen Handelfmeter zur Führung Rapids (96.)

Barisic kritisierte danach im ORF-Interview „viele technische Fehler“ seiner Mannschaft. „Dadurch, dass wir nicht die Balance gefunden haben, haben wir uns irrsinnig schwergetan.“ Die Folgen der heftigen Rotation seien klar ersichtlich gewesen. „Klar hat man das gemerkt, weil die Automatismen fehlen. Mit den Spielern, die im Rhythmus sind, hat es dann anders ausgeschaut.“ Seinem Gegner zollte der 53-jährige Wiener Respekt: „Gurten hat das hervorragend gemacht.“

Akkus waren bei Gurten leer

Gurten-Coach Madritsch habe beim Stromausfall gemerkt, dass bei seinen Spielern die Akkus leer waren. „Es hat uns mehr geschadet als dem Gegner. Es ist bitter, weil wir uns in der regulären Spielzeit gut verkauft haben. Die Spieler haben sich am Ende nicht für ihre richtig gute Leistung belohnt“, sagte der Trainer. Das Achtelfinale steigt von 31. Oktober bis 2. November, die Auslosung erfolgt in der kommenden Ausgabe von „Sport am Sonntag“.

Uniqa-ÖFB-Cup, zweite Runde

Mittwoch:

Union Gurten – SK Rapid 2:5 (1:1, 2:2)

Ried, Klaus-Roitinger-Stadion, 5.000 Zuschauer, SR Fluch

Tore: Kreuzer (36.), Wimmleitner (76.) bzw. Strunz (18./Foulelfmeter), Seidl (82.), Grüll (96./Handelfmeter), Mayulu (102., 108.)