Badminton-Spieler Luka Wraber (Österreich)
GEPA/Christian Walgram
Badminton

Wraber und der Traum vom Matchsieg

Seinen sportlichen Traum hat sich Luka Wraber mit der Qualifikation für die Olympischen Spiele erfüllt, in Tokio möchte er einen Matchsieg drauflegen. Mit der Zulosung in Gruppe E ist dieses Vorhaben allerdings erheblich erschwert, geht es da doch am Samstag (12.20 Uhr MESZ, live in ORF1) gegen den dänischen Olympiadritten und Weltranglistenzweiten Viktor Axelsen sowie voraussichtlich am Montag gegen den finnischen EM-Dritten Kalle Koljonen. Nur der Poolsieger steigt auf.

Für Wraber ist das illusorisch, fast so wie ein Sieg gegen Axelsen. „Er hat ein tolles Rundumpaket, eine Wahnsinnsabwehr und einen Wahnsinnsangriff“, sagte Österreichs Nummer eins. „Da gibt es nicht viel, was ihm fehlt.“ Bei Koljonen sieht Wraber die Erfolgsaussichten etwas höher. „Er ist technisch auch richtig gut ausgebildet und kann gut angreifen. Er ist aber ein bisschen hektisch und nicht ganz so geduldig. Das ist ein Unterschied zur absoluten Weltklasse.“

Mit Videostudium bereitet sich Wraber auf die Gegnerschaft vor, im direkten Vergleich mit beiden liegt er 0:1 zurück. „Trotzdem habe ich etliche Spieler geschlagen, gegen die Koljonen verloren hat. Eine Chance ist immer vorhanden.“ Jeder müsse auch erst einmal mit den Bedingungen zurechtkommen, in der Badminton-Halle ist wie beim Tischtennis die Klimaanlage etwas störend. „Wir haben da einen Drift bzw. Zug, auf einer Seite ist es viel schneller als auf der anderen.“

Exotische Trainingspartner

Als Solo-Akteur hat Wraber Trainingspartner zugewiesen bekommen. „Damit mindestens drei oder vier Spieler zusammen sind“, erklärte sein Trainer Krassimir Jankov. „Wir sind mit Malta und Aserbaidschan zusammen, müssen mit diesen beiden Nationen trainieren.“ Mit den Maltesern gab es dann aber nur eine Einheit, sonst übte der jeweilige Coach mit dem Aktiven. Für Mittwoch war ein aus Indonesien stammender Aserbaidschaner mit besserer Spielstärke angesagt.

Vor dem Abflug am vergangenen Samstag hatte Wraber noch in der Südstadt ein qualitativ gutes Training mit dem malaysischen Nationalspieler Iskandar Zurkarnain, nun steht er vor seinem bisher größten Karrierematch. Der knapp verpassten Qualifikation für Rio de Janeiro 2016 trauert der Niederösterreicher längst nicht mehr nach, damals war er David Obernosterer im Kampf um das Olympiaticket knapp unterlegen. „Für mich ist es jetzt fast noch ein bisschen süßer“, ließ Wraber wissen.