Skateboarderin Julia Brückler (Österreich)
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Skateboard

Brücklers großer Tag steht vor der Tür

Für Julia Brückler hat die fast dreijährige Reise, die die Niederösterreicherin über Texas und Los Angeles nach Tokio gebracht hat, ein Ende gefunden: Am Montag geht es für sie und ihre Kolleginnen in Vorkampf (2.00 Uhr MESZ) und Finale (5.25 Uhr) um die ersten olympischen Medaillen im Skateboard.

„Das hat etwas Positives, es ist ein Tag, an dem es darauf ankommt. Normalerweise wird es immer aufgeteilt, aber da sind 100 Teilnehmerinnen, hier sind es nur zwanzig“, sagte die 31-jährige Brückler über die Entscheidung an einem einzigen Tag. Mittlerweile hat sich das Feld noch um eine Boarderin verkleinert, die Niederländerin Candy Jacobs hat einen positiven CoV-Test abgegeben.

In fünf Trainingssessions hat Brückler Zeit, sich ihre Tricks zurechtzulegen, so viele Möglichkeiten zum Testen gibt es üblicherweise bei den Contests nicht. „Hier kannst du es am Beginn ein bisserl gemütlicher angehen, einfach Spaß am Skateboard haben. Dann bekommst du eine Idee, was du machst, und übst genau das“, sagte die Europameisterin von 2018.

„Ich habe kein konkretes Ziel“

Die Größe des olympischen Skateparks überraschte sie, an Hindernissen wie Rails, Stairs, Hubbas und Quarterpipes gilt es, Tricks zu zeigen. „Ich habe kein konkretes Ziel. Ich will die Sachen schaffen, die ich mir vornehme. Das ist das Einzige, worauf ich Einfluss habe, das ist mein Ziel.“ Topfavoritin auf Gold ist die Brasilianerin Pamela Rosa. „Sie ist eine ganz Liebe, sie gewinnt viel, und ihr liegen diese Parks sehr.“

Das Design der Anlage im Ariake Urban Sports Park gehört nicht unbedingt zu dem, was nach Brücklers Geschmack ist. Die Parks seien oft sehr gleich aufgebaut, das lasse weniger freies Gestalten zu. „Ich mag es, wenn man frei und ohne Vorgaben seine Kreativität ausleben kann.“ Doch das tue jetzt nichts zur Sache, sie nehme es, wie es komme. „Es ist eine der Herausforderungen, dass man sich mit dem Park arrangiert, auch wenn er einem nicht hundertprozentig entspricht, das ist okay so. Für jeden gibt es den einen perfekten Park. Jeder mag was anderes.“

Keine spezielle Olympiaausrüstung

Drei Boards mit der gleichen Form hat sie im Gepäck, für Olympia wurde da nichts extra gemacht. „Ich nehme das Board, das ich immer nehme, kein spezielles. Es gibt verschiedene Breiten, Längen und Shapes, jeder hat seine Vorlieben.“ In der Qualifikation sind zwei Läufe zu je 45 Sekunden zu absolvieren, der bessere zählt. Im Finale sind es zwei Läufe plus fünf Versuche für Einzeltricks, die insgesamt vier besten Scores zählen. Das nennt sich das 2/5/4 Format.