Sylvia Steiner (AUT)
GEPA/Christian Walgram
Schießen

Aus für Steiner und Strempfl in Quali

Österreichs Schützen haben bei ihren ersten Auftritten bei den Olympischen Spielen in Tokio am Sonntag die Finalplätze verpasst. Nach Sylvia Steiner, die in der Qualifikation des Luftpistolen-Bewerbes Rang 15 belegte, landete Martin Strempfl mit dem Luftgewehr (10 Meter) auf Rang 13.

Für den Heeressportler sind die Spiele damit beendet, Steiner hat am Donnerstag im 25-m-Bewerb noch eine zweite Chance auf einen Finalplatz oder mehr. Die 38-Jährige belegte mit 573 Ringen am Sonntag Rang 15 unter 53 Starterinnen, für das Finale der besten acht Schützinnen wären 577 Ringe nötig gewesen. Dort holte Witalina Basaraschkina (240,3) die erste Goldmedaille für das russische Team, Silber ging an Antoaneta Kostadinowa (BUL/239,4) und Bronze an die Qualibeste Jiang Ranxin aus China.

Steiner startete in der Asaka Shooting Range mit 93 Ringen in der ersten von sechs zu absolvierenden Zehnerserien eher verhalten in die Konkurrenz, konnte sich jedoch im Verlauf von Serie zu Serie steigern: Es folgten 94, dann 96 und sogar 97 Ringe in Serie vier. In Serie fünf brachte die Salzburgerin 95 Ringe auf die Scheibe, ehe sie mit starken 98 Ringen in einer schnell absolvierten Serie sechs ihren Wettkampf abschloss und damit noch einige Plätze gutmachte.

Deutlich unter persönlichem Saisonschnitt

Mit einem Gesamtresultat von 573 Ringen bei ihrem ersten olympischen Start lag Steiner relativ deutlich unter ihrem Saisonschnitt von 577 Ringen. Beim jüngsten Weltcup in Osijek waren ihr in der Qualifikation sogar hervorragende 580 Ringe gelungen – ein neuer österreichischer Rekord.

„Ich bin etwas enttäuscht, dass es nicht weiter nach vorne gegangen ist, da es ja bei den letzten beiden Wettkämpfen und auch den Trainings besser gelaufen ist. Meine Erwartungen waren doch höher, aber ich bin am Anfang nicht in den Wettkampf reingekommen. Einige 9,9er machten es auch nicht leichter. Nach einem Trainergespräch konnte ich dann besser reinfinden“, sagte Steiner nach ihrer Olympiapremiere, der am Donnerstag noch ein zweiter Auftritt in Tokio folgen wird. „Ich werde jetzt aber das Positive dieses Wettkampfs für den 25-m-Bewerb mitnehmen.“

Starker Beginn von Strempfl

Strempfl lag bei den Luftgewehrschützen lange Zeit sehr gut im Rennen um ein Finalticket der besten acht. Der Steirer begann sein Olympiadebüt mit 105,1 Ringen und war damit nach der ersten Serie hervorragender Dritter. Mit 104,1 und 104,7 Ringen in den folgenden Serien blieb der 36-Jährige noch auf Tuchfühlung mit einer Finalplatzierung. Nach einer etwas schwächeren vierten Serie (103,8 Ringe) war die fünfte mit 105,2 Ringen wieder deutlich besser. In der sechsten und letzten Serie brachte Strempfl 104,1 Ringe ins Ziel. Gesamt 627,0 Ringe lagen zwar unter der persönlichen Bestmarke Strempfls (629,6), jedoch über seinem Saisonschnitt (626,2).

„Ich hatte ein sehr hohes Spannungsniveau und es war doch spürbar, dass dies nicht ein gewöhnlicher Wettkampf ist. Trotzdem habe ich mich sehr gut gefühlt und konnte das, was ich mir vorgenommen hatte, auch gut umsetzen. Allerdings sind mir ein paar kleine Fehler passiert, die auf diesem Niveau natürlich nicht passieren dürfen“, so der Steirer, der sich etwas enttäuscht zeigte. „So richtig freuen kann ich mich nicht, da es mein Ziel war, doch etwas weiter nach vorne zu kommen, aber ich bin auch nicht unzufrieden. Es war ein tolles Gefühl, in Tokio zu sein, und ich bin stolz darauf, dass ich Österreichs SportschützInnen hier vertreten durfte.“

Das Finale gewann der erst 20-jährige US-Amerikaner William Shaner (251,6 Ringe), der sich mit einer herausragenden zweiten Fünfschussserie in Führung brachte, die er über alle Eliminationsserien hinweg souverän halten konnte. Mit Lihao Shengs Silber durfte China seinem Medaillenspiegel eine weitere Medaille hinzufügen. Auch Bronze ging durch den Qualibesten Haoran Yang an China.