Die österreichische Thriathletin Lisa Perterer.
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Triathlon

Perterer und Hauser mit großen Zielen

Bei den Sommerspielen 2016 ist es für Österreichs Athletinnen nicht besonders gelaufen. Lisa Perterer konnte in Rio wegen eines Ermüdungsbruches nicht antreten, die sie ersetzende Julia Hauser musste das Rennen wegen einer Überrundung vorzeitig beenden. Am Montag (23.30 Uhr MESZ) geht das Duo in Tokio mit deutlich besseren Chancen in die Konkurrenz.

Beiden behagen Rennen bei Temperaturen und Luftfeuchtigkeit im hohen Bereich. „Ihr liegt genau das, was in Tokio der Fall ist, dieses Heißschwüle“, sagte Robert Michlmayr, Sportdirektor des Österreichischen Verbandes (ÖTRV) über Perterer. „Das liebt sie, da hat sie ihre besten Resultate gebracht, bei solchen Bedingungen hat sie ein unglaubliches Selbstvertrauen.“ Auch Hauser habe schon sehr gute Ergebnisse bei diesen Verhältnissen erbracht.

Perterer hat sich mehrheitlich in heimischen Gefilden auf den Bewerb über 1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und zehn km Laufen vorbereitet, nur im Winter war sie für ein Camp auf den Kanarischen Inseln. Das Trainingslager der Olympiateilnehmer zuletzt in Nasushiobara hat die Kärntnerin ausgelassen, weil sie aus Erfahrung weiß, dass sie sich auf die Bedingungen nicht gesondert einstellen muss. „Was mir liegt, ist die Hitze und die Feuchtigkeit. Das kann ich, und auf das vertraue ich“, sagte sie. „Die Strecke ist nur flach, aber technisch anspruchsvoll, keine Hügel.“

Perterer hat einen Plan

Vor allem am Schwimmen habe sie gearbeitet. Das sei die Voraussetzung dafür, welche Endplatzierung herauskomme. „Mein Ziel ist es, mit maximal 30 Sekunden Rückstand aus dem Wasser zu steigen, und das werde ich brauchen“, sagte die 29-Jährige. Danach wolle sie sich an guten Radfahrerinnen orientieren und mit ihnen zusammenarbeiten, um die Lücke nach vorne zu schließen. „Und beim Laufen gibt es dann eh nur noch Vollgas.“

Durch die Wetterbedingungen könne einiges passieren. „Man muss damit gut umgehen können, das kann ich. Wenn ich wirklich vorne vom Rad steige, ist viel möglich“, sagte Perterer, die dem Bewerb mit Zuversicht entgegenblickt. Abzuwarten bleibt, ob Vorläufer des angekündigten Taifuns zur Zeit des Rennens bereits eingetroffen sein werden und welche Auswirkungen das auf den Bewerb hat. Am Sonntag war deswegen eine Verlegung des Rennens auf Donnerstag überlegt worden, man blieb aber bei Dienstag.

Perterer und Hauser kennen die Olympiastrecke vom Testbewerb Mitte August 2019, als sich Perterer als 21. und beste Österreicherin das Ticket für die Spiele gesichert hat. „Damals war es ein taktisches Rennen, ich habe nicht auf die Platzierung geschaut, sondern dass ich beste Österreicherin bin. Áber gut, dass ich dort war und die Strecke kenne“, erinnerte sie sich. Hauser landete damals noch hinter Sara Vilic (34.) auf Rang 47, sicherte sich ihr Olympiaticket aber heuer im Mai.

Hauser war in Japan heuer schon stark

Da zeigte sie mit Rang fünf im WM-Serienrennen von Yokohama schon einmal auf japanischem Boden eine hervorragende Leistung, auch wenn die damaligen Bedingungen nicht mit den aktuellen zu vergleichen sind. Das schreckt Hauser aber nicht ab, im Gegenteil. „Ich mag die Hitze. Das ist auch ein bisschen für mich ein Vorteil in Tokio, weil ich sie gut vertrage. Es ist voll wichtig, dass man trinkt, sich gut versorgt am Rad. Das ist schon ein Riesenknackpunkt.“

Die österreichische Thriathletin Julia Hauser.
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Hauser will ganz vorne mitmischen

Dementsprechend viel nehme sie sich vor. Nach Yokohama war sie im Höhentrainingslager in St. Moritz und Font Romeu. Darauf spreche sie gut an, ein- bis zweimal jährlich geht es in die Berge. Mit ihrem Ziel will die 27-Jährige erst gar nicht tiefstapeln. „Ich will eine Medaille holen. Wenn alles gut läuft, wenn ich in der Spitzengruppe runtersteige vom Rad, denke ich, dass ich die Chance dazu habe auf eine Medaille.“

Die Konkurrenz sei vor allem im Laufen sehr stark, aber das sei auch ihre Stärke. Auch sie habe sehr viel an einer Verbesserung des Schwimmens gearbeitet, Ziel sei ein Wechsel aufs Rad im vorderen Drittel des 55-köpfigen Feldes. Und auch den Wechsel habe Hauser trainiert. „Da habe ich ein bisschen Probleme, wenn ich aus dem Wasser raussteige und mal schnell in die Wechselzone laufe. Der Weg in die Wechselzone in Tokio ist ein bisschen länger, da kann man ein paar Plätze gutmachen.“