Alois Knabl (AUT)
APA/Georg Hochmuth
Triathlon

Sturz zerstört Knabls Hoffnungen

Der Olympiasieger im Triathlon 2021 heißt Kristian Blummenfelt. Der Norweger setzte sich am Montag in Tokio nach 1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen vor dem Briten Alex Yee und Hayden Wilde aus Neuseeland die Krone auf und holte damit die erste Triathlon-Medaille für sein Land. Weniger gut lief es für die Österreicher, vor allem für Alois Knabl, der nach einer Kollision mit ramponiertem Rad aufgeben musste.

Der Tiroler musste am Montag kurz nach halber Distanz des 40-km-Radfahrens aufgeben, nachdem sein Rad aufgrund eines Zwischenfalls mit dem Deutschen Jonas Schomburg ein mechanisches Problem hatte. Er dürfte sich dabei eine Fußverletzung zugezogen haben und wurde untersucht. Lukas Hollaus kam zwar unbeschadet ins Ziel, musste sich bei seinem ersten und gleichzeitig letzten Einzel-Rennen bei Olympia mit 3:55 Min. Rückstand aber mit Rang 34 begnügen.

Knabl war zum Zeitpunkt seines Ausfalls mit geringem Rückstand zur Spitze um Position 25 klassiert, als ihm das Schaltwerk abriss. Der Zusammenstoß endete für beide Fahrer im Begrenzungsgitter. Während Schomburg weiterfahren konnte, war das Rennen für Knabl vorbei. Der Innsbrucker verletzte sich auch leicht am Knöchel, was er erst beim Versuch, wieder auf das Rad zu steigen, bemerkte. „Erst da habe ich gemerkt, dass der Fuß geschwollen ist. Ich kann aber auftreten“, so der 29-Jährige. Die Diagnose von ÖOC-Chefmediziner Joachim Westermeier ergab Prellungen und Zerrungen im Sprunggelenk. Knabl wird nun mit Lymphdrainagen, Physiotherapie und Magnetfeld behandelt.

Knabl stürzt bei Triathlon

Alois Knabl hat beim olympischen Triathlon in guter Position Pech: Der Tiroler kommt zu Sturz und ramponiert dabei sein Rad

Hollaus holt raus, was geht

Hollaus konnte zwar im Kampf um die Spitzenplätze nicht eingreifen, hatte sich aber nichts vorzuwerfen. „Ich habe alles gemacht, was ich machen konnte. Ich habe leider den Zug verpasst, aber trotzdem war es eine gute Schwimmleistung von mir. Am Rad habe ich alles gegeben, hatte aber in der Gruppe keine Unterstützung, und auch im Lauf hab ich mein Bestes gegeben. Es war extrem warm. Ich habe am Rad mehr alleine arbeiten müssen als die große Gruppe vorne“, sagte Hollaus im ORF-Interview, „es war mein letztes (Einzel-, Anm.) Rennen auf der olympischen Distanz und es war mir eine Riesenehre, dass ich hier dabei sein durfte.“

Lukas Hollaus (AUT) und Alois Knabl (AUT)
APA/Georg Hochmuth
Hollaus ((Mi.) und dahinter Knabl waren beim Start noch guter Dinge

Beinahe wäre auch der Salzburger zu Sturz gekommen, denn der Vorfall mit Knabl war nach einer Schikane passiert. „Ich bin mit voller Geschwindigkeit in die Kurve, konnte knapp mit Ach und Krach den Sturz vermeiden, mein Hinterrad hat schon geschlendert. Ob Luis noch da lag oder nur noch das Rad, habe ich nicht gesehen. Bei der nächsten Runde habe ich ihn auf der Seite sitzen gesehen.“ Er hoffe, dass der Teamkollege das gut wegstecken und im Mixed-Bewerb zurückschlagen werde.

Blummenfelt siegt nach Fehlstart

An der Spitze setzte Blummenfelt bei brütender Hitze auf den letzten 2,5 km die entscheidende Attacke und holte mit elf Sekunden Vorsprung auf Yee in 1:45:04 Stunden die erste Medaille für Norwegen im Triathlon und bei den Olympischen Spielen von Tokio. Wilde durfte sich mit 20 Sekunden Rückstand auf den Sieger über Bronze und damit ebenfalls die erste Medaille für sein Land bei den Spielen in der japanischen Hauptstadt freuen.

Kristian Blummenfelt (NOR)
Reuters/Hannah McKay
Blummenfelt ist der erste norwegische Olympiasieger im Triathlon überhaupt

Der Bewerb hatte übrigens mit einem selten gesehenen Fehlstart begonnen. Ein Teil der Athleten sprang zum Teilbewerb im Schwimmen zu früh ins Wasser. Begleitende Motorboote und Jet-Skis fingen die Gruppe in einer Art Pferch ein und lotsten sie zurück zum Start im Odaiba Marine Park. Beim zweiten Versuch ging alles glatt.

Triathlon

1. Kristian Blummenfelt NOR 1:45:04
2. Alex Yee GBR + 0:11
3. Hayden Wilde NZL 0:20
4. Marten van Riel BEL 0:48
5. Jonathan Brownlee GBR 0:49
6. Kevin McDowell USA 0:50
7. Bence Bicsak HUN 0:52
8. Gustav Iden NOR 0:56
34. Lukas Hollaus AUT 3:55
Aufgabe: Alois Knabl (AUT)