Sabrina Filzmoser (AUT)
GEPA/Jasmin Walter
Judo

Filzmoser erlebt emotionalen Abschied

Sabrina Filzmosers Karriere ist bei den Olympischen Spielen von Tokio in der ersten Runde und mit großen Emotionen zu Ende gegangen. Die 41-Jährige wurde nach ihrer Niederlage gegen die Niederländerin Sanne Verhagen nach Ippon nach Golden Score mit großem Applaus langjähriger Weggefährten in die Sportpension entlassen. Zum Abschied gab es für die „heilige Matte“ des Nippon Budokans von Filzmoser auch einen Kuss.

Die Oberösterreicherin lieferte der Niederländerin noch einmal einen großen Kampf, ehe sie sich in der Verlängerung doch noch nach Ippon geschlagen geben musste. „Ich habe gewusst, es wird ein schwieriger Kampf, auch weil mir die Gegnerin nicht liegt. Aber ich habe versucht, alles zu geben und die Taktik durchzubringen. Aber es hat nicht sollen sein. Ich war gut drauf und habe mich richtig gefreut. Aber im Endeffekt war es ein schöner Abschluss“, sagte Filzmoser im ORF-Interview, über den Kampf, auf den sie fünf Jahre lang hingearbeitet hatte. Auch durch einen im August 2020 zugezogenen Kreuzband- und Innenmeniskusriss ließ sie sich von diesem Plan nicht abbringen.

Obwohl keine Zuschauer in der Halle zugelassen sind, waren viele Tribünenplätze des Nippon Budokan besetzt. Viele Judoka, Betreuer, andere Weggefährten und Mitglieder des Internationalen Judoverbandes (IJF) waren gekommen, um Filzmoser die Ehre zu erweisen. „Aber das, was nachher passiert ist, das war einfach sensationell. Das war eine Überraschung. All die Leute, die ich gut kenne, das hat man gespürt und gesehen, dass die das wertschätzen. Das ist schon schön“, sagte die Oberösterreicherin.

Filzmoser beendet Karriere

Sabrina Filzmoser beendete am Montag ihre erfolgreiche Judokarriere. Nach dem Aus in der ersten Runde der Olympischen Spiele durfte sich die Oberösterreicherin im Zentrum des Judosports, im Budokan von Tokio, verabschieden.

Als letzte Geste küsste Filzmoser auch die Matte im Mekka des Judo-Sports. „Das tut man auch nicht, das ist fast eine heilige Stätte fürs Judo. Aber in dem Moment habe ich einfach gewusst, dass es für mich selbst wichtig ist, dass ich mich von hier verabschiede.“ Trainerin Yvonne Bönisch, lange Jahre eine Kontrahentin des rot-weiß-roten Aushängeschildes, „kamen die Tränen“ ob „des Respekts“, der ihrem Schützling gezollt wurde. „Es war ein ganz besonderer Moment für Sabrina. Selbst wenn es mit einer Niederlage ist. Ein schöner Moment, aber genauso ein trauriger Moment.“

Sabrina Filzmoser
APA/AFP/Jack Guez
Filzmoser (in Weiß) versuchte, Verhagen mit allen Mitteln aufs Kreuz zu legen, doch die Übung wollte nicht gelingen

Karitative Kämpferin

Das Karriereende sei es „ganz bestimmt“, es sei mit den ganzen schweren Verletzungen in den vergangenen zehn Monaten so ein Aufwand gewesen, stellte Filzmoser nochmals klar. „Ich habe daran geglaubt und gewusst, ich möchte hier noch einmal kämpfen. Egal, wie es ausgeht. Bei Olympische Spiele in Tokio zu kämpfen, war mein ganz großes Ziel. Man hätte mir was abschneiden müssen, damit ich hier nicht auf der Matte stehe.“

In Zukunft wird Filzmoser ihre Entwicklungsprojekte in Nepal und Bhutan weiterverfolgen, auch zur Mithilfe im Österreichischen Verband ist sie bereit. Zudem ist sie Vorsitzende der Athletenkommission der IJF. Außerdem wird sie ihre Ausbildung zur Hubschrauberpilotin abschließen, auch ein Modul zur Polizeiausbildung stehe an. „Ich muss mich in den nächsten Wochen darauf konzentrieren, wieder Ausgeglichenheit im Leben zu finden“, sagte Filzmoser.