Jubel der Tischtennisspielerin Sofia Polcanova
APA/Georg Hochmuth
Tischtennis

Polcanova zieht ins Achtelfinale ein

Sofia Polcanova steht beim Tischtennis-Turnier im Achtelfinale. Die 26-Jährige besiegte am Montag in der dritten Runde in ihrem Auftaktmatch die unangenehm spielende Inderin Manika Batra souverän mit 4:0 und spielt nun am Dienstag gegen die Japanerin Kasumi Ishikawa. In die dritte Runde zog Liu Jia ein, sie besiegte Polina Michailowa (ROC) mit 4:3. Für Daniel Habesohn war in Runde drei Endstation.

Polcanova hatte sich die ersten Runden wegen ihrer Top-16-Setzung erspart, und erspart blieb ihr auch Margayta Pesozka. Gegen ihre ungarische Clubkollegin bei Linz AG Froschberg hatte sie erst vor einem Monat im EM-Viertelfinale verloren. Batra hatte Pesozka in der Runde davor ausgeschaltet, gegen Europas Nummer zwei dann aber kaum einen Auftrag. Gegen Lokalmatadorin Ishikawa, Weltranglistenzehnte, ist Polcanova am Dienstag aber Außenseiterin.

„Ich war schon bisschen nervös, aber zum Glück habe ich gewusst, wie ich gegen sie spielen muss. Ich habe schon mit einem Duell gegen sie gerechnet. Sie ist ein Superstar in Indien und hat schon viele gute Spielerinnen geschlagen", erklärte Polcanova im ORF-Interview. Auf das Duell gegen die Weltranglistenvierte Ishikawa freut sich die 26-Jährige: „Sie ist eine sehr erfahrene Spielerin und ein Superstar hier, aber ich werde mein Bestes geben.“

Tischtennis-Damen auf Erfolgskurs

Österreichs Tischtennis-Damen sind bei den Olympischen Spielen in Tokio weiter erfolgreich. Während Sofia Polcanova bereits im Achtelfinale steht, schaffte Liu Jia mit einem weiteren Kraftakt den Einzug in Runde drei.

Angriffsmodus als Erfolgsrezept für Liu Jia

Liu gab wie in der ersten Runde gegen Ganna Gaponowa erneut einer Verteidigerin das Nachsehen. Erneut benötigte sie aber wieder etwas Zeit, um das richtige Rezept zu finden. Die ersten beiden Sätze gingen recht klar verloren, aber danach übernahm die sechsfache Olympiateilnehmerin das Kommando und ging in Sätzen 3:2 in Führung. In Durchgang sechs ging es eine Zeit lang Kopf an Kopf, ehe Michailowa das 3:3 schaffte. So musste Satz sieben entscheiden, in dem sich Liu rasch ab- und am Ende mit 11:5 durchsetzte.

Tischtennisspielerin Jia Liu
Reuters/Thomas Peter
Liu Jia behielt auch in ihrem dritten Match bei Olympia die Oberhand

Danach schnaufte sie einmal durch. „Sie ist sicher nicht meine Lieblingsgegnerin, aber ich habe heute meine eigene Angst überwunden“, sagte Liu Jia. Sie habe kein wirkliches Konzept gegen die 34-Jährige aus St. Petersburg gehabt, nur gewusst, dass sie mehr angreifen sollte. „Das habe ich geschafft, aber manchmal hat der Kopf auch versagt. Ich wollte immer sicher spielen und die Gelegenheit suchen. Ich habe nur gewusst, ich muss dranbleiben.“

Karl Jindrak, Sportdirektor des Österreichischen Verbandes (ÖTTV), war von Lius Leistung begeistert. „Michailowa ist nicht ihre Traumgegnerin und nach 0:2-Satzrückstand hätte ich nicht gedacht, dass sie das noch gewinnt.“ Ab dem dritten Satz habe Liu aber mehr über die Mitte als über die Ecken gespielt. „Dann hat sie weniger Fehler gemacht, ist sicherer geworden, hat auch die Angriffsbälle gut retourniert.“ Am Dienstag geht es für Liu gegen Adriana Diaz aus Puerto Rico ums Achtelfinale.

Habesohn scheitert nach Kampf

Habesohn unterlag dem Portugiesen Marcos Freitas in einer sehenswerten Partie 3:4. Am Vortag hatte er sein Auftaktmatch gegen Chew Zhe Yu aus Singapur 4:1 gewonnen. Gegen Freitas hatte er nach dem Satzausgleich zum 1:1 vorerst klar das Nachsehen, wehrte jedoch im fünften Satz gleich drei Matchbälle ab und schaffte es in der Folge in einen Entscheidungssatz. Da startete der Portugiese allerdings stärker und zog auf 5:0 davon, dieses Manko konnte Österreichs Nummer zwei nicht wettmachen.

„Ich hatte in den ersten vier Sätzen richtige Probleme mit meinem Rückschlag und bin schnell mit 1:3 ins Hintertreffen gekommen. Gegen so einen Spieler ist das schwer aufzuholen. Das Spiel hätte aber defenitv noch kippen können. Im sechsten Satz hat er damit gehadert, dass er drei Matchbälle nicht nutzen konnte. Im siebenten Satz ist es schnell gegangen. Er hat Oberwasser und ich Probleme bekommen. Er hat ein bisschen besser gespielt, das muss ich anerkennen. Aber ich hatte meine Chance“, bilanzierte Habesohn im ORF-Interview.