Tischtennisspielerin Liu Jia
GEPA/Harald Steiner
Tischtennis

Angeschlagene Liu verliert im Achtelfinale

Der Siegeszug von Liu Jia im Damen-Einzel des olympischen Tischtennis-Turniers ist am Dienstag zu Ende gegangen. Nach vier Erfolgen in Serie musste sich die wegen einer Rückenverletzung gehandicapte 39-Jährige im Achtelfinale der Südkoreanerin Jeon Jihee 1:4 (-1, 10, -3, -3, -4) geschlagen geben. Bereits davor war Sofia Polcanova ebenfalls im Achtelfinale gegen die Japanerin Kasumi Ishikawa 0:4 (-8, -8, -10, -9) gescheitert. Damit ist Österreich in den Individualbewerben nicht mehr vertreten.

Liu Jia hatte bei ihren insgesamt sechsten Sommerspielen mit dem Einzug ins Achtelfinale ihr bisher bestes Ergebnis von Rio de Janeiro 2016 eingestellt. Nach den Anstrengungen der letzten Tage machten sich aber die körperlichen Verschleißerscheinungen bemerkbar. Bei 5:1 im dritten Satz wie auch nach dem Match direkt neben dem Court ließ sich die Ex-Europameisterin vom Team-Physiotherapeuten länger behandeln, konnte danach aber nicht mehr ihr gewohntes Spiel zeigen.

„Bei einem langen Ballwechsel habe ich einen Stich am Rücken gespürt. Diese Schmerzen hatte ich schon vor Wochen im Training in Linz. Ich habe versucht weiterzuspielen, hatte aber keine Kraft mehr in den Beinen. Ich wollte aber das Spiel nicht einfach hergeben. Es ist wirklich Pech, ich bin enttäuscht“, sagte Liu Jia im ORF-Interview.

Verletzte Tischtennisspielerin Liu Jia wird behandelt
Reuters/Thomas Peter
Auch die Behandlungspause konnte Liu Jia im Achtelfinale nicht mehr helfen

„Müdigkeit nach so vielen Tagen“

Davor hatte die Österreicherin im ersten Satz gegen die Südkoreanerin nur einen Punkt gemacht, ließ aber eine klare Steigerung folgen und holte sich den zweiten Satz mit 12:10, ehe die folgenschwere Bewegung kam. Im zweiten Satz hatte ich ein gutes Konzept, auch den dritten Satz habe ich gut begonnen", ärgerte sich Liu Jia, für die es das zweite Spiel an diesem Tag war. Nur wenige Stunden zuvor hatte sie in Runde drei Adriana Diaz aus Puerto Rico mit 0:4 (9, 4, 9, 9) besiegt.

„Es ist auch die Müdigkeit nach so vielen Tagen. Die Pause war sehr kurz, ich habe überall Muskelkater“, erklärte die Oberösterreicherin, die einen Einsatz im Team-Bewerb noch offen lässt. „Wir haben noch ein paar Tage. Wir werden alles dafür tun. Wenn ich mich halbwegs bewegen kann, dann werde ich natürlich antreten. Im Moment weiß ich aber nicht, was ich machen kann. Auch im Kopf bin ich leer.“

Polcanova hadert mit knappen Sätzen

Polcanova haderte hingegen damit, dass die durchwegs engen Satzentscheidungen gegen sie und an die Weltranglistenzehnte aus Japan gingen. „Obwohl ich 0:4 verloren haben, waren die Sätze sehr knapp. Es hat sich generell gut angefühlt. Ich habe aber leichte Fehler gemacht“, sagte Polcanova im ORF-Interview. „Im Tischtennis muss man aber im entscheidenden Moment konzentriert bleiben, das ist mir nicht gelungen. Sie hat mich auch ein bisschen ausgetrickst, ich konnte meine Taktik nicht richtig umsetzen. Es ärgert mich, dass ich verloren habe, aber ich schaue nach vorne.“

Österreichs Nummer eins hatte nach Operationen an der Hüfte und am Knie erst im Mai wieder zu trainieren begonnen. „Daher bin ich schon ein bisschen stolz, denn ich habe trotzdem gut gespielt.“ Besonders hob sie den 4:0-Sieg am Vortag gegen die unangenehm zu spielende Inderin Manika Batra hervor.