Schwimmer Felix Auböck
APA/AFP/Jonathan Nackstrand
Schwimmen

Auböck erneut mit Rekord im Finale

Nach Platz vier über 400 m Kraul hat der Niederösterreicher Felix Auböck bei den Olympischen Spielen in Tokio auch das Finale über 800 m erreicht. Der 24-Jährige präsentierte sich in den Vorläufen am Dienstag bärenstark, in dem er den am besten besetzten Heat gewann. Auböck verbesserte seinen im April fixierten bisherigen österreichischen Rekord in 7:45,73 Min. um 0,99 Sek. und zog damit als Viertschnellster des Feldes in den Endlauf ein. Um die Medaillen geht es am Donnerstag um 3.30 Uhr MESZ.

„Ich bin sehr glücklich. Nach den 400 m war es natürlich nicht einfach. Es war gleichzeitig der größte Erfolg und der größte Schmerz. Ich bin über 400 m Bestzeit geschwommen und in der Form meines Lebens, warum also sollte es nicht auch über 800 m klappen“, sagte Auböck, der Bronze über 400 m nur um 0,13 Sekunden verpasst hatte.

Über seinen 800-m-Lauf sagte er: „Die ersten 100, 200 m sind recht locker gegangen. Dann war ich in der Situation, in der ich das zu Ende führen wollte.“ Im Finale bei dem dichten Feld sei nun alles möglich, obwohl seine Paradestrecke eigentlich die 400 m sind. „Da hat schließlich auch der Mann mit der achtbesten Qualifikationszeit gewonnen“, so Auböck. „Jetzt muss ich schauen, dass ich mich so schnell wie möglich erhole und die Speicher wieder voll fülle.“

Ab 450-m-Wende Führung übernommen

Im gesamten Lauf war Auböck unter den Top Zwei – bis zur Halbzeit Zweiter und ab der 450-m-Wende Erster. Es sei nicht der Plan gewesen, es so schnell anzugehen. Aber es habe sich gut angefühlt. Daher habe er ein konstant hohes Tempo weitergeführt. Der Lauf davor war nominell schwächer besetzt gewesen, hat aber die Top Drei des Finalfeldes ergeben. „Wir haben alle dieses Rennen im Callroom gesehen, das hat uns gleich eine andere Spannung gegeben.“

Auböck zieht ins 800-m-Kraul-Finale ein

Felix Auböck schwamm im Vorlauf über 800 m Kraul in 7:45,73 Minuten die insgesamt viertschnellste Zeit und zog mit neuem österreichischen Rekord souverän ins Finale ein.

Auf der Strecke blieben schließlich unter anderen der starke Norweger Henrik Christiansen als Neunter, der tunesische 400-m-Sieger Ahmed Hafnaoui als Zehnter und der Italiener Gabriele Detti als Zwölfter. Mit Auböck im ersten Olympiafinale über 800 m der Männer schwimmen Michaeil Romantschuk (UKR), Florian Wellbrock (GER), Robert Finke (USA), Guilherme Costa (BRA), Jack McLoughlin (AUS), Sergej Frolow (UKR) und Gregorio Paltrinieri (ITA). Auböck wird auf Bahn sechs zu sehen sein.

Rothbauer hinter Erwartungen

Davor hatte sein engerer Landsmann Christopher Rothbauer über 200 m Brust unter 40 Aktiven Rang 28 belegt. Zur Rennhälfte 0,46 Sekunden hinter seiner Durchgangsmarke beim nationalen Rekord, fiel er danach in 2:13,19 Minuten um 3,31 Sekunden hinter diese Marke vom Februar 2020 zurück. Es war der einzige Start des 23-Jährigen bei seinen Debütspielen. Mit seinem OSV-Rekord von 2:09,88 hätte Rothbauer das Semifinale erreicht.

Schwimmer Christopher Rothbauer
GEPA/Harald Steiner
Rothbauer selbst sprach von einer erschreckend schlechten Zeit"

„Die Zeit ist erschreckend schlecht“, bilanzierte Rothbauer. „Aber ich traue mir zu sagen, dass ich grundsätzlich gut in Form bin. Ich muss so ehrlich und selbstkritisch sein, dass ich einfach im Kopf noch nicht bereit bin für solche Großereignisse.“ Er habe vor allen Respekt, die es bei Olympia schaffen, Bestleistungen und gute Platzierungen zu bringen. „Ich glaube, wenn unser Wettkampf anders heißen würde, zum Beispiel Sushi-Cup, dann wäre das alles leichter.“

Es sei aber noch immer die große Überschrift ‚Olympische Spiele‘. „Das hat mich, glaube ich, ein bisschen gebremst und zu sehr beeindruckt. Da muss ich so ehrlich zu mir selber sein. Aber abhaken und auf die nächste Saison konzentrieren. Und in drei Jahren kann ich mein Olympiadebüt hoffentlich wiedergutmachen.“