Tsitsipas, der zuletzt in Roland Garros ins Endspiel vorgestoßen war, spielt nun im Mixed an der Seite von Maria Sakkari um eine Medaille. Diese hatten die Japaner eigentlich von ihrem Topstar Naomi Osaka erhofft, doch nach dem frühen Aus im Frauen-Bewerb ist Kei Nishikori die große Hoffnung. Gegen Djokovic ist Nishikori, der 2016 in Rio Bronze geholt hatte, aber krasser Außenseiter.
Mitfavorit Daniil Medwedew kam durch einen 6:2 3:6 6:2-Erfolg über den Italiener Fabio Fognini in Tokio zwar ebenfalls weiter, aber sichtbar mit körperlichen Problemen. Der Russe ärgerte sich über die seiner Meinung nach unzumutbaren heiß-schwülen Wetterbedingungen.
Medwedew nimmt eiskalte Dusche
Der 25-jährige Medwedew hatte sich u. a. auch eine medizinische Auszeit genommen. Als er vom Referee befragt wurde, antwortete der Russe: „Es geht mir gut. Ich kann das Match fertigspielen, aber ich könnte sterben. Wenn ich sterbe, wird die ITF die Verantwortung übernehmen?“, fragte Medwedew süffisant.
Der Weltverband (ITF) erlaubt bei extremem Wetter eine zehnminütige Pause zwischen dem zweiten und dritten Satz. Diese nutzte Medwedew für eine eiskalte Dusche. „Ich habe mich schon im ersten Satz nicht gut genug gefühlt beim Atmen. Im zweiten Satz ist mir immer wieder schwarz vor den Augen geworden.“
Spielbeginn nach hinten verlegt
Die ITF reagierte später auf die Beschwerden nicht nur von Medwedew und stimmte zu, die Partien erst um 15.00 Uhr Ortszeit beginnen zu lassen. „Im Interesse der Gesundheit der Spieler und genauem Studium der Sachlage, hat die ITF wegen der steigenden Hitze und Luftfeuchtigkeit eine Änderung des Zeitplans angekündigt“, hieß es im ITF-Statement. Zuvor hatten die Matches um 11.00 Uhr Ortszeit und damit in der größten Mittagshitze gestartet.
Keine Mühe hatte Alexander Zverev, der ohne Satzverlust mit einem 6:4 7:6 (7/5) gegen den Georgier Nikolos Basilaschwili ins Viertelfinale einzog, in dem der Deutsche auf Jeremy Chardy (FRA) trifft. Medwedew bekommt es mit Pablo Carreno Busta (ESP) zu tun und trifft im Falle eines Halbfinal-Einzugs entweder auf seinen russischen Landsmann Karen Chatschanow oder Tsitsipas-Bezwinger Ugo Humbert.
Damen-Semifinale bereits komplett
Bei den Damen wurden bereits die Semifinalistinnen ermittelt. Die Ukrainerin Elina Switolina (WTA-Sechste), die bestgesetzte Spielerin, die noch im Bewerb verblieben ist, besiegte die Italienerin Camila Giorgi mit 6:4 6:4. Die Topfavoritinnen Ashleigh Barty aus Australien und Naomi Osaka aus Japan hatten sich ja wie andere gesetzte Spielerinnen früh aus dem Turnier verabschiedet.
Switolina, die kurz vor den Sommerspielen den französischen Tennisprofi Gael Monfils geheiratet hatte, trifft im Halbfinale am Donnerstag auf Marketa Vondrousova. Die Tschechin profitierte von der Aufgabe der Spanierin Paula Badosa, die wegen der von Medwedew monierten Bedingungen nicht weiterspielen konnte. Sie wurde nach einem 3:6 erschöpft im Rollstuhl vom Platz gebracht.
Das zweite Halbfinale bestreiten die Schweizerin Belinda Bencic (als Nummer neun gesetzt) und die Kasachin Jelena Rybakina. Letztere eliminierte die Nummer sieben des Turniers, Garbine Muguruza aus Spanien, mit 7:5 6:1. Bencic besiegte French-Open-Finalistin Anastasija Pawljutschenkowa (ROC/13) mit 6:0 3:6 6:3.