Auböcks Rückstand auf den US-Sieger Robert Finke (7:41,87) betrug 7,27 Sekunden. Silber ging an den Italiener Gregorio Paltrinieri (7:42,11), Bronze an den Ukrainer Michail Romantschuk (7:42,33). Im Vorlauf war Auböck mit dem österreichischen Rekord von 7:45,73 Minuten Viertschnellster gewesen, diese Zeit hätte im Finale allerdings ebenso nur zu Rang sieben gereicht.
Auböck war die erste Rennhälfte um 1,46 Sekunden langsamer angegangen als im Vorlauf am Dienstag, dennoch befand er sich in guter Position. Nur Weltmeister Paltrinieri war zu Beginn davongezogen, die anderen inklusive eben Auböck setzten vorerst aber nicht nach.
Schwimmen: 800 m Kraul Herren
Felix Auböck belegte im Olympiafinale über 800 m Kraul den siebenten Platz.
„Tempoverschärfung hat mich umgebracht“
„Die ersten 400 m habe ich mir gedacht, das passt alles sehr gut, ich habe alles unter Kontrolle“, analysierte Auböck den Rennverlauf. „Aber als das Tempo schärfer geworden ist, habe ich nicht mithalten können.“ Damit war an eine erneute Verbesserung seines Rekordes nicht mehr zu denken, schließlich fehlten ihm 3,41 Sekunden darauf.
„Die Tempoverschärfung hat mich umgebracht, das hat mich zu viel gekostet“, sagte der 24-Jährige über seinen Rückfall. Er hätte es vielleicht etwas schneller angehen müssen, so Auböck. „So wie es war, war es wahrscheinlich nicht das Beste. Aber der Vorlauf ist anders, da ist man lockerer. Im Finale ist es schwieriger, vorneweg zu schwimmen.“
Finke fängt Paltrinieri noch ab
Paltrinieri aber hat genau das gewagt, hat als renommierter Athlet aber auch die Überzeugung und das Selbstvertrauen dazu. „So schnell wie er angegangen ist, haben viele Angst gehabt, dass es zu schnell ist“, sagte Auböck. „Er ist jemand, der das ohne Probleme durchhalten kann.“ Allerdings habe ihm das diesmal niemand zugetraut, da der 26-Jährige zuletzt mit Pfeiffer’schem Drüsenfieber out war. Letztlich fehlten ihm 0,24 Sekunden auf Gold.
Das holte sich mit Finke ein eher unbeschriebenes Blatt, sein bisher größter Erfolg war der Gewinn der US-Olympia-Trials. Der 21-Jährige war noch bei der letzten Wende nur Vierter gewesen, zündete dann aber den Turbo. Der Deutsche Florian Wellbrock fiel hingegen auf der letzten Länge vom ersten auf den vierten Rang zurück und verpasste Bronze um 0,35 Sekunden. Für ihn und Paltrinieri geht es wie für Auböck noch am Freitag über 1.500 m, Wellbrock und Paltrinieri treten auch im 10-km-Rennen im Freiwasser an.
Emotionales Interview
„Finalläufe sind um einiges schwieriger als die Vorläufe, weil sie langsamer sind. Es war alles schwerer heute", sagte Auböck, der im ORF-Interview unmittelbar nach dem Finale von seinen Emotionen überwältigt wurde und mit den Tränen kämpfte.
Interview mit Felix Auböck
Felix Auböck gab unmittelbar nach dem Finale ein emotionales ORF-Interview.
"Ich weiß auch nicht genau, woran es gelegen hat so kurz danach. Das Rennen ist schneller geworden, da habe ich nicht mithalten können. Der schnelle Wechsel hat mich zerstört, hinten raus war dann einfach alles weg. Wenn ich vor einem Jahr gewusst hätte, dass ich in zwei Olympiafinale stehe, hätte ich das sofort genommen. Jetzt bin ich in der Situation, bin aber traurig.“
Hatte der in England studierende Athlet als Elfter der Nennliste mit der 800-m-Finalqualifikation bereits mehr als laut Papierform erreicht, ist ein Aufstieg über 1.500 m weiter weg. „Sicher würde ich gerne noch einmal in einem olympischen Finale schwimmen“, stellte Auböck fest. „Es ist ein Ziel, aber die 400 m sind eindeutig besser bei mir, und ich würde mich damit auch eindeutig selbst überraschen.“