Der österreichische Golfer Sepp Straka
Reuters/USA Today Sports/Kyle Terada
Golf

Straka führt Feld nach Runde eins an

Josef „Sepp“ Straka ist beim olympischen Golfturnier ein ausgezeichneter Start gelungen. Der auf der US-PGA-Tour spielende Wiener blieb am Donnerstag nach einer fehlerlosen 63er-Runde gleich acht Schläge unter Par und positionierte sich damit solo an der Spitze des Feldes. Matthias Schwab lieferte eine 69er-Auftaktrunde ab und liegt auf Rang 20.

Straka schaffte im Kasumigaseki Country Club zunächst auf den Spielbahnen drei bis acht vier Birdies (Schlaggewinne), gleiches gelang ihm dann auch noch vom 13. bis zum 17. Loch.

Die makellose Leistung des von seinem Zwillingsbruder Sam am Bag begleiteten Weltranglisten-161. war auch insofern bemerkenswert, als der 28-Jährige zuletzt auf der PGA-Tour an drei Wochenenden in Folge den Cut verpasst hat. In Tokio wird allerdings ohne Cut gespielt.

„Ein Wahnsinnserlebnis“

„Es war ein Wahnsinnserlebnis“, so Straka, der sich über das trotz der fehlenden Zuschauer spürbare Olympiaflair freute. „Es ist extrem cool, hier zu sein. Ich habe den vollen Spaß gehabt“, erzählte der in den USA lebende, gebürtige Wiener im ORF-Interview. Dass seine Runde nahezu perfekt war – es wäre sogar noch Luft nach oben gewesen – kommentierte der 28-Jährige verschmitzt so: „Mein Spiel war gut. Aber perfekt gibt es im Golf nicht.“

Interview mit Sepp Straka

„Es war ein Wahnsinnserlebnis“, so Straka, der sich über das trotz der fehlenden Zuschauer spürbare Olympiaflair freute.

Es sei zudem erst Donnerstag und damit der erste von insgesamt vier Turniertagen. „Man muss jeden Tag anders nehmen. Ziel ist aber natürlich eine Goldmedaille“, so Straka und gab damit eine ganz klare Parole aus.

Schwab spielt zwei unter Par

Während Straka mit dem ersten von vier Spieltagen und seiner famosen Runde sehr zufrieden sein durfte, agierte sein Landsmann Schwab – wie Straka ein Olympiadebütant – bei Weitem nicht so fehlerlos. Der Steirer spielte in der zweiten Gruppe des Tages unmittelbar nach Straka und lieferte mit drei Birdies und drei Bogeys zunächst eine kunterbunte Front-Nine ab. Danach ging es aber deutlich solider weiter und Schlaggewinne auf der elf und der 16 brachten den 26-Jährigen dann doch noch zu einer 69er-Runde (zwei unter Par).

Schwab war damit zufrieden. „Ich habe relativ gut gespielt, aber halt auch einige ‚unforced errors‘ eingestreut. Die zweiten neun waren aber okay, darauf kann man aufbauen. Insgesamt war es eine solide Runde.“ Auch Schwab sagen der Platz („ein Genuss“) und Olympia im Allgemeinen zu. Er bedauerte aber das Fehlen der Fans besonders. „Schade. Japaner sind an sich golffanatisch.“

Mit Wiesberger hat Österreichs in der Weltrangliste bester Golfer auf eine Teilnahme an den Spielen in Japan verzichtet. 2016 bei der Rückkehr des Sports ins Olympiaprogramm in Rio war der Burgenländer starker Elfter geworden. Nach den Männern folgt in Tokio nächste Woche auch noch das Damen-Turnier, mit dabei ist auch die Tirolerin Christine Wolf.