Die österreichische Ruderin Magdalena Lobnig
Reuters/Leah Millis
Rudern

Lobnig erkämpft Bronzemedaille

Ruderin Magdalena Lobnig hat am Freitag bei den Olympischen Spielen in Tokio die Bronzemedaille im Einer geholt. Die 31-jährige Kärntnerin musste sich im Finale nur der Neuseeländerin Emma Twigg und der Russin Hanna Prachazen geschlagen geben und sorgte damit für den vierten österreichischen Podestplatz bei den Spielen in Japan. Davor hatte Radfahrerin Anna Kiesenhofer Gold im Straßenrennen gewonnen, zudem gab es im Judo Bronze durch Shamil Borchashvili und Silber durch Michaela Polleres.

„Das ist auf alle Fälle mein Karrierehöhepunkt“, sagte Lobnig. Seit Olympiarang sechs 2016 habe sie darauf hingearbeitet, dass sie diesmal besser abschneidet. „Gestern war die Angst so groß, dass es noch einmal so endet wie in Rio. Ich war so k. o. nach dem Halbfinale. Aber ich habe alles darangelegt, dass ich wieder fit werde. Ich habe mir gedacht, das ist im Endeffekt nur ein Kopfrennen, wer da vorne ist. Es war einfach Zeit, abzuliefern.“

Lobnig, Europameisterin 2016 und dreifache EM-Zweite sowie zweifache WM-Dritte, bescherte dem ÖOC die insgesamt sechste Olympiamedaille im Rudern, die erste seit Silber für Arnold Jonke/Christoph Zerbst 1992 im Doppelzweier.

Lobnig erobert Bronze im Ruder-Einer

Magdalena Lobnig hat die erhoffte Medaille erkämpft. Die 31-Jährige musste sich im Rudern nur der Neuseeländerin Emma Twigg und der Russin Hanna Prachazen geschlagen geben und sorgte damit für den vierten österreichischen Podestplatz bei den Spielen in Japan.

Lobnig lag nach einem guten Start in Führung, musste dann Twigg und im Finish auch Prachazen passieren lassen. Die Neuseeländerin gewann schließlich 3,72 Sekunden vor der Russin und 5,75 Sekunden vor der Österreicherin, die aber die viertplatzierte Britin Victoria Thornley um 0,67 Sekunden auf Distanz hielt.

„Ein geiles Rennen“

Lobnig jubelte im Ziel, streckte die Arme in die Höhe, strahlte übers ganze Gesicht. „Ein geiles Rennen, mir ist es gut gegangen auf der Strecke. Ich habe das gezeigt, was am wichtigsten war“, jubelte Lobnig unmittelbar nach dem Medaillengewinn im ORF-Interview. „Wir haben so viel gearbeitet, jetzt ist endlich das zurückgekommen, was wir investiert haben. Ich bin einfach überwältigt. Ich möchte mich bei allen bedanken. Ich bin so froh, dass es endlich aufgegangen ist und ich die Medaille für Österreich geholt habe.“

Jubel der österreichischen Ruderin Magdalena Lobnig
AP/Lee Jin-man
Magdalena Lobnig durfte im Ziel ihrer Freude freien Lauf lassen

„Die Medaille ist sehr, sehr schwer. Es ist aber trotzdem eine riesengroße Erleichterung. Wir waren die ganze Saison über geduldig. Das heutige Rennen war perfekt. Geil, dass es im Olympiafinale geklappt hat. Ich habe es genossen.“

„Großartig für den österreichischen Rudersport“

„Was Magdalena heute geschafft hat, ist großartig für den österreichischen Rudersport und natürlich auch großartig für uns. Weil sie hat ja auch sehr die Infrastruktur des Olympischen Komitees mit den Olympiazentren genutzt", sagte ÖOC-Präsident Karl Stoss. „Ich freue mich riesig für sie und riesig für den Rudersport. Hoffentlich animiert das sehr viele Junge, auch mit dem Rudern zu beginnen.“

Horst Nussbaumer, Präsident österreichischer Ruderverbandes (ÖRV), freute sich natürlich ebenfalls: „Ich bin unglaublich froh, dass wir die erste Medaille seit 1992 gewonnen haben – eine verdiente Medaille. Ich habe die Olympiabrille von 1992 mit, das ist ein Glücksbringer für heute gewesen. Das Umfeld hat super zusammengearbeitet, es waren unzählige Leute. Es ist eine Bestätigung für alle, die gearbeitet haben, dass das der richtige Weg war. Es ist für die Jungen ein Zeichen, dass man es mit viel Fleiß und Ehrgeiz schaffen kann.“

Und Lobnigs Trainer Kurt Traer jubelte: „Es ist ein Traum. Ich bin kein extrem emotionaler Typ, aber es ist einfach nur genial. Das Beste, was sie hat machen können. Sie ist ein perfektes Rennen gefahren, hat alles richtig gemacht. Sie hat sich ihren Traum erfüllt, und das ist perfekt. Sie ist genau die Taktik gefahren, die sie fahren wollte.“

Einer:
1. Emma Twigg NZL 7:13,97
2. Hanna Prachazen ROC + 3,42
3. Magdalena Lobnig AUT 5,75
4. Victoria Thornley GBR 6,42
5. Jeannine Gmelin SUI 6,94
6. Jiang Yan CHN 7,36