Die österreichische Schwimmerin Lena Grabowski
GEPA/Michael Meindl
Schwimmen

Grabowski holt bestes Damen-Ergebnis

Lena Grabowski hat am Freitag im Olympiasemifinale über 200 m Rücken Gesamtrang zwölf belegt. In 2:10,10 Minuten war die 18-Jährige um 0,33 Sekunden langsamer als am Vorabend im Vorlauf, auf den Endlauf der Top Acht fehlten der Burgenländerin 1,34 Sekunden.

Platz zwölf der Jüngsten im gesamten ÖOC-Team ist die bisher beste Platzierung im rot-weiß-roten Schwimm-Team der Damen in Japan. Bei den Herren hat Felix Auböck über 400 bzw. 800 m Kraul die Ränge vier und sieben belegt.

Nach Platz zehn in den Vorläufen hatte Grabowski doch ein wenig mit dem Erreichen des Finales geliebäugelt. „Die Zeit war nicht so wie erhofft. Aber ich habe alles gegeben, schneller ist es nicht gegangen. Ich bin nicht unzufrieden.“ In der Nacht davor habe sie nur vier Stunden lang schlafen können, die Müdigkeit habe sie dann gespürt. Die Taktik mit einem schnellen zweiten Hunderter sei dann auch nicht so aufgegangen, auf der letzten Länge hatte sie diesmal die acht- statt der zweitschnellsten Zeit.

Schwimmen Frauen 200 m Rücken: Semifinale 1

In der Weltspitze angekommen

Die Südstadt-Athletin sieht ihr Olympiaabenteuer als guten Start in die allgemeine internationale Klasse. „Ich bin gut in der Weltspitze angekommen, aber bin noch nicht dort, wo ich hingehöre“, sagte Grabowski selbstbewusst. „Ich sehe mich auf jeden Fall im Finale und weiß, dass ich mit meiner Bestzeit schon diesmal reingekommen wäre.“ Top Acht oder gar Top Fünf traue sie sich zu. „Erfahrungstechnisch war es aber einmal sehr wichtig, das bei Olympia zu erleben. Jetzt weiß ich, was mich erwartet.“

Die Langbahn-WM im Mai 2022 werde sie wohl auslassen müssen, da diese mit ihrem Maturatermin kollidieren wird. Grabowski: „Jetzt kommt der richtige Stress. Ich fange langsam zum Lernen für die vorgezogene mündliche Matura an, die habe ich im Oktober.“ Der sportliche Fokus werde bei ihr in der nächsten Saison wegen des Schulabschlussjahres wohl eher im Winter auf der Kurzbahn-Saison sowie auf den Langbahn-Europameisterschaften im August 2022 liegen.

Weltrekord durch Schoenmaker

International hat die Freitag-Finalsession im Aquatics Centre von Tokio einen Weltrekord über 200 m Brust gebracht. Die Südafrikanerin Tatjana Schoenmaker war schon in Vorlauf und Semifinale über 200 m Brust knapp an der bisherigen Bestmarke der Dänin Rikke Moeller Pedersen aus dem Jahr 2013 gewesen und unterbot diese im Finale in 2:18,95 Minuten um 0,16 Sekunden. Das US-Duo Lilly King und Annie Lazor holte Silber und Bronze.

Jubel der südafrikanischen Schwimmerin Tatjana Schoenmaker
Reuters/Carl Recine
Im Finale klappte es für Schoemaker auch mit dem Weltrekord

Über 200 m Rücken der Männer doppelte 100-m-Sieger Jewgenij Rylow nach. Der 24-Jährige vom Russischen Olympischen Komitee (ROC) schnappte US-Titelverteidiger Ryan Murphy auch diesen Titel weg, 1:53,27 Minuten bedeuteten einen Vorsprung von 0,88 Sekunden. Bronze ging an den Briten Luke Greenbank. Damit wurde die 1996 begonnene US-Siegesserie über die Rückenstrecken der Männer in Japan beendet.

Zwei Medaillen für Australien gab es über 100 m Kraul der Frauen. Emma McKeon schnappte sich in 51,96 Sekunden Gold, Cate Campbell wurde Dritte. Ihr schon zweites Silber heimste die Hongkong-Chinesin Siobhan Bernadette Haughey ein. Schließlich half Wang Shun China im Kampf um die Führung in der Medaillenwertung mit Gold über 200 m Lagen der Männer. In 1:55,00 Minuten gab er dem Briten Duncan Scott um 0,28 und dem Schweizer Jeremy Desplanches um 1,17 Sekunden das Nachsehen.