Novak Djokovic (SRB)
Reuters/Edgar Su
Tennis

Djokovic bleibt ohne Medaille

Novak Djokovic muss ohne Medaille von den Olympischen Spielen in Tokio abreisen. Der Weltranglistenerste unterlag am Samstag im Spiel um Bronze dem Spanier Pablo Carreno Busta mit 4:6 7:6 (8/6) 3:6, das anschließende Match um Platz drei im Mixed sagte er ab.

Einen Tag nach seiner Halbfinal-Niederlage gegen den Deutschen Alexander Zverev verlor der Weltranglistenerste auch gegen den zehn Plätze hinter ihm gereihten Carreno-Busta. Danach verzichtete der 20-fache Major-Sieger auf das Bronze-Match gemeinsam mit Nina Stojanovic im Mixed.

Grund für die Absage von Djokovic sei eine Verletzung an der linken Schulter, wie die Veranstalter mitteilten. Bronze ging damit kampflos an das australische Duo Ashleigh Barty/John Peers. Die Bronzemedaille von 2008 in Peking bleibt damit weiter der einzige Erfolg von Djokovic bei Olympischen Spielen. Den Traum vom Golden Slam hatte er schon mit der Niederlage gegen Zverev begraben müssen. Bisher hat es nur Steffi Graf 1988 geschafft, in einem Jahr alle vier Majors und Olympiagold zu gewinnen.

Frust und schlechte Erinnerungen

Gegen Carreno-Busta ärgerte sich Djokovic Anfang des dritten Satzes so sehr, dass er zunächst einen Schläger auf die menschenleere Tribüne warf und wenig später ein anderes Racket zertrümmerte. Der Serbe kämpfte dann aber bis zum Ende und wehrte in einer intensiven Partie insgesamt fünf Matchbälle ab.

Pablo Carreno Busta (ESP)
AP/Seth Wenig
Carreno Busta ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und holte sich die Bronzemedaille

Nach knapp drei Stunden musste er sich aber dem Spanier, mit dem ihn auch eine weitere bittere Situation verbindet, geschlagen geben. Bei den US Open des Vorjahres wurde Djokovic in seiner Achtelfinal-Partie gegen Carreno Busta disqualifiziert, nachdem er eine Linienrichterin unabsichtlich mit einem Ball hart getroffen hatte.

„Ich habe einfach gestern und heute nicht geliefert. Das Tennisniveau ist gesunken. Auch wegen Erschöpfung – mental und körperlich“, sagte Djokovic. Niederlagen hätten ihn in der Regel stärker gemacht. „Ich bedauere es nicht, zu den Olympischen Spielen gekommen zu sein“, sagte er. Er wolle versuchen, bis zu den Sommerspielen in Paris in drei Jahren weiterzuspielen.